Bookmark

Entwicklung: 34 Monate

©Unsplash/Ryan Tauss

„Nein, ich mache keinen Mittagsschlaf!“ – viele Kinder wollen nun durchgehend wach bleiben, jedoch brauchen die meisten noch einen Mittagsschlaf. Außerdem wird die Frage „Warum?“ vielleicht immer häufiger und kann zu peinlichen Situationen führen.

Braucht mein Kind noch Mittagsschlaf?

Gegen Ende des dritten Lebensjahrs wird es bei vielen Kindern schwieriger, sie tagsüber zum Schlafen zu überreden. Sollte man den Mittagsschlaf ausfallen lassen?

Wenn Dein Kind nicht im Bett bleibt und munter wirkt, dann kann das an Veränderungen im Tagesrhythmus liegen. Versuche, den Mittagsschlaf zu erhalten.

Wenn es wirklich nicht möglich ist, den Mittagsschlaf durchzusetzen, dann richte Dich bei der Umstellung darauf ein, das Dein Kind am Nachmittag launisch ist. Dies kann nach wenigen Tagen vorüber sein oder auch mehrere Wochen andauern. Auf jeden Fall ist es ratsam, die abendliche Schlafenszeit vorzuziehen. Auch solltest Du darauf bestehen, dass Dein Kind in der Mittagszeit wenigstens 30 Minuten ruhig spielt, z.B. ein Buch anschaut, eine CD hört, malt …

Mit dem Wegfall des Mittagsschlaf kommt es auch häufig zum Phänomen des Nachtschrecks: Das Kind weint und schreit in seinem Bett, wirkt wach, lässt sich jedoch nicht beruhigen, da es tatsächlich schläft. Wenn Dein Kind bisher zuhause war, mit 3 Jahren aber in den Kindergarten gehen soll, ist das Erhalten oder Wiedereinführen des Mittagsschlafs wichtig, damit das Kind den anstrengenden und ungewohnten Kindergarten-Vormittag kompensieren kann. Mehr über die Eingewöhnung in den Kindergarten.

Angst vor Dunkelheit

Dein Kind wird jetzt vielleicht häufiger äußern, dass es Angst vor der Dunkelheit hat. Die lebhafte Fantasie von Kleinkindern kann im Dunkeln tatsächlich aus Stühlen und Spielsachen Monster, Schlangen und Hexen machen, die für das Kind ganz real und bedrohlich sind. Reagiere also verständnisvoll. Ein Nachtlicht kann vielleicht Abhilfe schaffen, Du solltest es aber ausschalten, sobald Dein Kind eingeschlafen ist, da jede Lichtquelle die Schlafqualität beeinträchtigt. Räume auch alle Spielsachen aus dem Bett, und lass nur 1-2 Kuscheltiere da, die dem Kind Mut machen sollen. Sorge für eine ruhige Phase vor dem Zubettgehen, vermeide insbesondere das Fernsehen. Ein altersentsprechendes Einschlafritual kann helfen, zur Ruhe zu kommen.

 

Soziale Entwicklung

Jetzt wird Dein Kind mehr und mehr mit anderen Kindern spielen. Dabei ist es vielleicht noch ein wenig herrschsüchtig und möchte alles bestimmen, jedoch befindet es sich damit in guter Gesellschaft. Vielleicht hat Dein Kind sogar schon einen Freund bzw. eine Freundin.

Dein Kind kann nun schon viel besser für kurze Zeit auf etwas warten, ohne ungeduldig zu werden. Auch gibt es Anzeichen, dass sich die Wutanfälle bessern und das Kind kooperativer wird. Das liegt auch daran, dass Dein Kind nun schon viele Dinge allein oder nur mit wenig Hilfe machen kann.

Motorische Entwicklung

Dein Kind sollte jetzt kurz auf einem Bein stehen können und genügend Kraft und Koordination haben, um auf einem Dreirad zu fahren. Es kann etwas vom Boden aufheben, indem es sich bückt, ohne dabei nach vorn zu fallen.

Mentale Entwicklung

Dein Kind versteht langsam die Bedeutung von Gegensätzen wie heiß und kalt, hell und dunkel, groß und klein. Es sollte nun auch schon so verständlich sprechen, dass Außenstehende es verstehen können. Auch beginnt das Fragealter und Dein Kind stellt nun viele Fragen – bevorzugt „warum?“. Aber auch „Wie heißt Du“ oder „Wie alt bist Du?“ sind interessant. Manche Kinder interessieren sich auch schon dafür, ob jemand ein Mann oder eine Frau ist und befragen dazu auch mal Fremde im Supermarkt, nur um ihnen dann als Nächstes den „kleinen Unterschied“ zu erklären. Oder Dein Kind fragt im Bus lauthals „Warum hat der Mann keine Haare?“

Also mach Dich auf etwas gefasst und kommentiere im Notfall mit „Er ist knapp drei!“ – das erklärt doch schon alles. Diskretion muss eben auch erst gelernt werden. Schnell merken Kinder auch, dass sich die Eltern deutlich mit ihm beschäftigen, wenn sie eine Frage stellen. Und manchmal fragen sie dann nur, um dien Eltern zu beschäftigen, interessieren sich aber kaum für die Antwort. Solltest Du zukünftig solche Tendenzen an Deinem Kind beobachten, ist es das beste, einfach zurück zu fragen. Beispiel:

„Mama, warum muss man abends ins Bett gehen?“

„Paulina, was denkst Du, warum das so ist?“

Sonst sollte man Kindern aber ihre Fragen immer so gut es geht beantworten. Meist sind Details noch nicht so wichtig und wenn man etwas wirklich nicht weiß, dann sollte man dies zugeben, dem Kind aber zeigen, dass man solches Wissen nachschlagen (oder googeln) kann. Es gibt auch viele Sachbücher für Kinder in diesem Alter, die sich z. B. mit Rittern, Flughäfen und andren Dingen beschäftigen und die kleinen Köpfe mit interessantem Wissen füllen.

Was Dein Kind jetzt kann

  • versteht Gegensätze
  • bewegt sich sicher auf dem Spielplatz

Was es vielleicht schon kann:

  • mit beiden Füßen gleichzeitig hüpfen / springen
  • kann Kleid oder Schlafanzug allein anziehen

Was manche Kinder schon können:

  • Fragen stellen
  • eine Unterhaltung führen

 

Spielen und Lernen

Vieles kann und möchte Dein Kind nun schon allein machen, hier und da wird noch Hilfe gebraucht. Hier zwei Beispiele und spielerische Lösungen:

Schuhe richtig herum anziehen

„Entenfüße“ nennt man es im Volksmund wenn die Schuhe verkehrt herum angezogen wurden. Um das zu vermeiden, mache Folgendes:

  • stelle die Schuhe richtig herum direkt neben einander
  • nimm einen rot en, wasserfesten Stift
  • Male in jeden Schuh auf die Innensohle (und von oben gut sichtbar) die Hälfte eines Herzens.
  • Erkläre Deinem Kind, dass die Schuhe dann richtig stehen, wenn die beiden Herzhälften beieinander sind. So soll es die Schuhe dann anziehen.

Wo ist links und wo ist rechts?

Rechts und links muss Dein Kind noch nicht beherrschen, aber wenn es aus irgend einem Grund wichtig ist (z.B. weil sein Gruppenraum im Kindergarten der Rechte von beiden ist) oder Du es mit ihm üben möchtest, dann mache dies:

  • Male mit Nagellack einen roten Punkt auf den rechten Daumen – das ist rechts! Achte darauf, dass der rote Punkt über mehrere Tage dort zu finden ist, so prägt sich Dein Kind ein, an welcher Hand es den Punkt findet und wo somit rechts ist.

Auf dem Weg

Schnell mal zum Arzt, eine längere Autofahrt, eine Freundin besuchen … je größer Dein Kind ist, desto mehr kann man spontan und kurzfristig unternehmen. Dein Kind wird dann vielleicht ein paar Spielsachen dabei haben wollen, mit denen man auch unterwegs oder in fremder Umgebung gut spielen kann. Gib Deinem Kind hierfür einen kleinen Koffer oder eine kleine Tasche und fülle z.B. mit:

  • Schleich-Tieren
  • Spielzeugautos
  • großen Legosteinen
  • kleinen Knet-Töpfen, Plastikteller und Plastikmesser, Förmchen

Deine Handtasche oder „on the go“-Tasche sollte für unerwartete Wartezeiten außerdem folgende Dinge enthalten:

  • ein Pixi-Buch
  • eine kleine Flasche Seifenblasen
  • eine kleine Packung Kekse oder andere Snacks
  • kleine Packung Saft

Für das Auto empfehlen wir eine sogenannte „Stau-Box“ im Kofferraum zu haben:

  • 2 Flaschen Wasser (besonders im Sommer)
  • Kekse und gesunde aber haltbare Snacks
  • eine Decke (im Winter)
  • Ersatzkleidung
  • evtl. 1-2 Windeln oder ein Töpfchen
  • 2 Plastiktüten
  • ein Buch
  • ein Spielzeug
  • eine Kopie einer Kinder-CD
  • eine Taschenlampe + Ersatzbatterien (falls der Wagen im Dunkeln liegen bleibt)
Top