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Erziehung mit verbalen Botschaften

Kind start draußen in den Himmel
©Unsplash/Paul Bence

Diese Sätze solltest du bei der Erziehung mit verbalen Botschaften unbedingt vermeiden:

Demütigende Erziehungspraxis

Vermeiden Sie …

  • demütigende Äußerungen anstatt schlichter Ansagen in Disziplin-Situationen.
    Falsch: „Gib das zurück du egoistisches Kind …“,
    besser: „Gib es zurück!“
  • Demütigende Äußerungen, auch wenn sie freundlich in Form von Kosenamen daher kommt.
    Falsch: „Ach, mein süßer Tollpatsch …“,
    besser „Das kann jedem passieren …“
  • Vergleiche
    Falsch „Du bist genauso schusselig wie dein Onkel …“,
    besser „Ich wünsche mir, dass Du etwas zuverlässiger wirst“
  • schlechtes Beispiel zu sein.
    Falsch: „Wenn du noch einmal haust, dann gibt es was an die Ohren!“
    besser: „Hauen ist doof! Ich möchte nicht, dass Du haust!“
  • Lob für Verhalten das später zu Konflikten führen kann.
    Falsch: „Dem hast du es aber gegeben!“,
    besser „Wehre Dich mit Worten. Sag dem anderen was Dich ärgert und was Du von ihm erwartest.“ (bei größeren Kindern)
  • Schuldgefühle wecken, um die Kinder zu kontrollieren.
    Falsch: „Du machst mich fertig, ich bin bald reif für’s Irrenhaus!“ oder „Sieh, was du deiner Mutter antust.“,
    besser „Ich ärgere mich darüber!“

3 Ursachen für demütigende Erziehungspraxis

Die Eltern wiederholen, was man früher zu Ihnen gesagt hat

Kinder kommen leider ohne Anleitung zur Welt und die meisten frisch gewordenen Eltern fangen bei der Erziehung bei Null an. Einziges Vorbild hierbei sind oft die eigenen Eltern. Und so ist es auch nicht verwunderlich, wenn Sie sich gelegentlich dabei ertappen, Sätze und Vorgehensweisen Ihrer Eltern zu wiederholen. Wie ein Automatismus gelangen Sie in unser Sprechen und Handeln und es bedarf einiger Übung und Disziplin, diesen Automatismus durch eigene Handlungen nach eigenen Vorstellungen zu ersetzen.
Vielfach sind Eltern auch so sehr von einer schmerzhaften Erinnerung an die Erziehungspraxis der eigenen Eltern geprägt, dass sie genau das Gegenteil machen und sich schwören, ihre Kinder niemals auszuschimpfen oder es ihnen an etwas fehlen zu lassen. Oftmals leiden diese Kinder an mangelnder Führung und unter übertriebener Fürsorge.

Die Eltern halten es für das Richtige

Früher nahm man nicht selten an, dass Kinder von Grund auf schlecht seien und nur dadurch zu guten Menschen geformt werden könnten, dass man ihnen immer und immer wieder sagt wie schlecht sie sind. Aus Scham würden Sie dann ihr Verhalten ändern. Wer selbst so erzogen wurde, erwägt in der Erziehung seiner Kinder oft gar nicht, dass Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen für die Entwicklung Ihres Kindes ausgesprochen wichtig sind.

Die Eltern sind mit Ihren Kräften am Ende

Geldnöte, Langeweile, Überarbeitung und andere Belastungen führen vielfach zu einer negativen Kommunikation mit den Kindern.

Wer unter Druck steht, baut eine körperliche Spannung auf, die auf Entladung wartet. Tatsächlich erleichtert es, wenn man mit Worten oder Handlungen auf jemanden losgehen kann. Oftmals sind die Kinder dann das benötigte Ventil, weil es leichter ist, an ihnen die schlechte Laune auszulassen als an Erwachsenen.

 

Gehen Sie ihrer schlechten Laune auf den Grund und lernen Sie, Dampf abzulassen, ohne dass Ihr Kind leidet. Boxen Sie die Matratze oder machen Sie einen Spaziergang, suchen Sie das Gespräch mit Freunden oder Partner, machen Sie Sport oder Entspannungsübungen, …

Es ist genauso wichtig für sich selbst zu sorgen, wie für die Kinder zu sorgen – reservieren Sie sich Zeit für sich selbst!

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