Zusammenhang: Smartphone & Kurzsichtigkeit
Kurzsichtigkeit hat in den letzten Jahren stark zugenommen – besonders bei Kindern. So sind in Deutschland inzwischen 50 Prozent aller jungen Erwachsenen kurzsichtig. Den aktuellen Anstieg erklären Augenärzte durch den übermäßigen Konsum von Bildschirmmedien.
„Die Zunahme ist vor allem auf sehr frühen und intensiven Gebrauch von PCs, Smartphones und Tablets bei gleichzeitig immer kürzeren Tagesaufenthalten im Freien zurückzuführen“, so Frau Professor Dr. med. Nicole Eter, Präsidentin der DOG und Direktorin der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Münster.
Kurzsichtigkeit: So entsteht sie
Dabei spielt vor allen die Nähe der Bildschirme zum Auge eine Rolle. Durch das häufige Betrachten naher Objekte und zu wenig Licht wächst der Augapfel. Und genau das ist der entscheidende Punkt, denn Kurzsichtigkeit entsteht durch ein starkes Längenwachstum des Auges. Der Augapfel wächst also mehr, als er eigentlich sollte. Der Brennpunkt, also der Punkt wo die Lichtstrahlen gebündelt werden liegt dann nicht auf, sondern vor der Netzhaut. Die Folge: Entfernte Objekte werden unscharf wahrgenommen. Die Wahrscheinlichkeit kurzsichtig zu werden, steigt also mit dem frühen Gebrauch von Smartphones.
Darum: Mediennutzung einschränken
Es ist also wichtig, den frühen Medienkonsum so gut wie möglich einzuschränken. Laut der Bundeszentrale für gesundheitlicher Aufklärung sollten Kinder bis zu drei Jahren gar nicht mit Bildschirmmedien (TV, Tablet, Smartphone) in Berührung kommen. Ab dem vierten Lebensjahr sind 30 Minuten täglich in Ordnung, zwischen sechs und zehn Jahren wird höchstens eine Stunde empfohlen.
Doch wie erkenne ich überhaupt, dass mein Kind kurzsichtig ist?
„Bei Kleinkindern liegt das Hauptaugenmerk ohnehin im Nahbereich, deshalb fällt es anfangs weniger auf. Wenn Kinder vermehrt die Augen zusammenkneifen, um besser in der Ferne sehen zu können, oder alles aus der Nähe betrachten, ist das ein Hinweis, zur Augenkontrolle zu gehen.“, so Dr. Michael Brandecker, gegenüber dem „Standard“.