Die Einstellung der Eltern zum Kind
Die Einstellung der Eltern zu ihrem Kind ist sehr wichtig für seine Entwicklung. Eltern, die erst spät ein Kind bekommen, haben es oft leichter, ihre neue Rolle uneingeschränkt annehmen, als Eltern, die noch jung sind. Das Akzeptieren ihrer Eltern-Rolle hilft den Eltern, bei ihrer Aufgabe.
Sich frei machen von unrealistischen Vorstellungen
Oftmals wird von den Medien ein romantisches Bild von der Eltern-Kind-Beziehung vermittelt, die wenig mit der Realität zu tun hat. Wer sich „Fernseh-Eltern“ zum Vorbild nimmt oder an sein Kind die unrealistische Erwartung hat, es müsse sich wie ein „Filmkind“ verhalten, wird Enttäuschung und Unmut erleben. Doch an wem soll man sich orientieren? Manche Eltern verfolgen die Erziehungs- und Umgangsmethoden ihrer eigenen Eltern, andere suchen Rat in Büchern oder durch den Austausch mit anderen Familien. Jedoch haben alle Eltern und Kinder unterschiedliche Persönlichkeiten und die verschiedenen Modelle sind immer nur begrenzt übertragbar.
Welche Grundsätze gibt es?
Was kann man also tun, um als Eltern die Entwicklung des Kindes zu unterstützen – gibt es nicht doch ein paar Grundsätze?
Selbstvertrauen fördern
Selbstvertrauen ist für eine optimale Entwicklung Deines Kindes unerlässlich, denn ein Kind, das sich selbst akzeptiert, hat auch Vertrauen zu anderen. Ein solch positives Selbstbild hängt in hohem Maße von den Eltern ab.Du kannst also kaum etwas Wichtigeres tun, als Deinem Kind realistische Ziele zu setzen, damit unnötige Fehlschläge vermieden werden und das Selbstbild des Kindes unbeschädigt bleibt. Jedoch müssen Eltern ihr Kind ebenso auch auf seine Schwächen und Stärken hinweisen, wobei sie sich auf die Stärken konzentrieren sollten. Eltern sollten darauf achten, dass die Umgebung, die sie ihrem Kind schaffen, seine Lernfähigkeit nicht einschränkt, denn mit beschränkten Möglichkeiten wird es sein Potential nicht voll entwickeln können.
Den richtigen Zeitpunkt wählen
Angeborene Fähigkeiten müssen dann angeregt werden sich zu entwickeln, wenn das Kind dazu bereit ist. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts ist entscheidend: Wie sehr sich ein Kind auch anstrengen mag, es wird etwas erst lernen, wenn es in seiner Entwicklung ausreichend gereift ist. Doch ist es erst einmal so weit, dann wird sich die neue Fähigkeit mit erstaunlicher Geschwindigkeit entfalten, vor allem, wenn die Eltern sein Interesse und seine Bemühungen weiter anregen.
Das „Miteinander“ erlernen
Eine weitere Aufgabe der Eltern besteht darin, ihrem Kind zu zeigen, wie es sich gegenüber anderen Menschen verhalten soll. Kinder sind Egoisten und zeitweilig sehr auf sich selbst gerichtet. Zeige ihm, welche Regeln zwischen Menschen gültig sind. So gewährleistest Du, dass Dein Kind leicht Freunde gewinnt und dem Leben eines Einzelgängers entgeht. Dein Kind wird nie sozial akzeptiert werden, wenn unsoziales Verhalten unwidersprochen bleibt.
Zufriedenheit fördern
Glückliche Kinder sind gewöhnlich gesund und voller Energie, denn Zufriedenheit ist schon von sich aus ein Antrieb, Dinge zu tun. Im Allgemeinen nehmen glückliche Kinder Enttäuschungen und Hindernisse ruhiger hin und finden leichter einen Ausweg daraus.Zufriedenheit erleichtert und fördert alle Art sozialer Betätigungen und Kontakte – auf Fröhlichkeit reagieren Menschen gewöhnlich positiv, denn Glücklich sein verleiht dem Kind einen freundlichen Ausdruck – ein guter Ausgangspunkt für persönliche Beziehungen. Unzufriedenheit hingegen schwächt Tatkraft und Energie des Kindes und vermindert sein körperliches Wohlbefinden, was es dem Kind wiederum erschwert, seine Energie sinnvoll und zielgerecht einzusetzen. Zufriedenheit kann eine Gewohnheit werden und kannst es Dir zur Aufgabe machen, dafür zu sorgen, dass Dein Kind diese Gewohnheit annimmt.
Genauso kann Unzufriedenheit zur Gewohnheit werden, und es liegt an Dir, dies zu verhindern. Natürlich ist eine glückliche Kindheit keine Garantie für ein erfolgreiches späteres Leben, doch Du legst damit einen Grundstein dafür, während Unzufriedenheit nur den Grundstein für Misslingen legt.
Was erwartet ein Kind von seinen Eltern?
Vermutlich ist Dein Kind noch nicht in der Lage, konkrete Vorstellungen zu äußern, welche Kriterien gute Eltern erfüllen sollten. Hier findest Du 15 Punkte, die für Kinder „gute Eltern“ ausmachen:
Quelle: „So fördere ich mein Kind“ von Miriam Stoppard
Gute Eltern …
- tun Vieles für ihr Kind
- sind Eltern, auf die man sich verlassen kann
- sind in vernünftigen Grenzen nachgiebig
- sind fair bei der Disziplin
- respektieren die Persönlichkeit ihres Kindes
- erwecken Liebe und nicht Angst
- sind ein gutes Vorbild
- sind ihrem Kind ein guter Freund und unternehmen gemeinsam Dinge mit ihm
- sind meist in guter Stimmung
- zeigen ihrem Kind dass sie es lieben
- sind mitfühlend, wenn ihr Kind verletzt ist oder Schwierigkeiten hat
- laden ihr Kind dazu ein, Freunde mit nach Hause zu bringen
- sind auf ein glückliches Heim bedacht
- gewähren ihrem Kind altersgemäße Unabhängigkeit
- erwarten keine unrealistischen Leistungen