Das sind die häufigsten Allergien bei Kindern

Kinder und Haustiere werden schnell ein Herz und eine Seele. Zeigt sich dann eine Tierhaarallergie, fällt die Trennung beiden schwer. Deswegen ist es ratsam, im Vorfeld zu testen.
Kinder und Haustiere werden schnell ein Herz und eine Seele. Zeigt sich dann eine Tierhaarallergie, fällt die Trennung beiden schwer. Deswegen ist es ratsam, im Vorfeld zu testen.
© pixabay.com/Olichel

Auch wenn das sicherlich kein Elternteil gerne hört, so ist doch das Allergierisiko vor allem Veranlagungssache. Das bedeutet: Hast du als Elternteil eine Allergie, könnte dein Kind zu 60 bis 80 Prozent auch zum Allergiker werden.

Was es dem kindlichen Immunsystem darüber hinaus wahrlich schwer macht, ist ein Leben mit Desinfektionsmitteln. So schauderhaft das manchmal klingen mag, so ist es dennoch so, dass das Erkunden der Umwelt mit den Händen und dem Mund nicht eklig, sondern ein ganz natürlicher Vorgang ist, welcher auch eine große Portion an Mikroorganismen ins Kind bringt – und diese wiederum sind unterm Strich gut für das Immunsystem. Oder andersherum: Kann sich das Immunsystem nicht gegen Schmutz und Dreck wehren, tut es das gegen die ungefährlichen „Eindringlinge“, wie etwa Tierhaare, Staubmilbe oder Pollen. Weitere Möglichkeiten, um die Ausbildung einer Allergie vorzubeugen, kannst du hier nachlesen. Darüber hinaus gibt dieser Ratgeber wertvolle Tipps zu den häufigsten Allergien bei Kindern.

Allergie oder Erkrankung? So lassen sich die Beschwerden unterscheiden

  • Langanhaltende Symptome deuten tendenziell eher auf eine Allergie hin als auf eine kurzfristige Erkältung. Wenn das Kind also einige wenige Tage eine Schnupfennase quält, die dann wieder völlig in Ordnung ist, liegt vermutlich eher eine Erkältung vor als eine Allergie.
  • Fieber ist ein klares Indiz für eine Abwehrreaktion gegen einen Krankheitserreger, geht aber nur selten mit einer allergischen Reaktion einher.
  • Der Ort, an dem sich Symptome zeigen, ist ein entscheidendes Merkmal, um herauszufinden, ob es sich um eine Erkrankung oder eine Erkältung handelt: Die Pollenallergie macht sich beim Spielen im Garten bemerkbar, die Hausstauballergie zuhause und die Tierhaarallergie beispielsweise immer beim Besuch bei Oma und Opa – die haben nämlich eine Katze als Mitbewohnerin.

So erkennst du Heuschnupfen

Rote, tränende Augen, ein plötzlich auftretender Niesreiz und eine verstopfte, ständig laufende Nase sind die häufigsten Anzeichen für Heuschnupfen. Auch ein kratzender Hals, ein gelegentlicher Husten und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit Durch schlechten Schlaf und angeschwollene Nebenhöhlen sind die häufigsten Symptome für Heuschnupfen. Was sich dahinter verbirgt, ist schnell erklärt: Diese Allergie ist eine Überempfindlichkeit gegen die Blüten von Getreide, Gräsern, Bäumen und Sträuchern. Der Pollenflug, der die Symptome auslöst, ist tagsüber zwischen Februar und Oktober zu beobachten – je nach Allergie.

Der lange Zeitraum zeigt bereits, dass es unmöglich ist, diese Zeit nicht im Freien zu verbringen. Dort ist es hingegen ratsam eine Sonnenbrille mit großen Gläsern zu tragen, Aktivitäten möglichst mit Blick auf den Pollenkalender zu planen und bei der Gartenbepflanzung die Grünpflanzen so auszuwählen, dass nicht die schlimmsten Allergieauslöser direkt neben der Terrassentür blühen. In geschlossenen Räumen sind Pollenschutzfilter eine gute Wahl – für das Fenster gibt es sie in Form eines Pollenschutzgitters, im Auto hilft ein Pollenfilter. Grundsätzlich sind jedoch geschlossene Fenster die bessere Wahl. Um die Symptome zu lindern, greifen die meisten Betroffenen zu Nasenspray, Augentropfen und Allergietabletten. Auch bieten Ärzte spezielle Allergiebehandlungen an.

So erkennst du eine Hausstauballergie

Zeichnen sich bei einem Kind die Symptome einer Hausstauballergie ab, bedeutet das auf keinen Fall, dass es um die Hygiene zuhause schlecht bestellt ist. Die Verursacher einer Hausstauballergie sind mikroskopisch klein. Die sogenannten Hausstaubmilben mischen sich unter Textilfasern, Hautschuppen und Haare und fühlen sich dort – also meist unterm Bett oder auf Polstermöbeln und Teppichen – pudelwohl. Diese Erklärung zeigt auch: Die Bezeichnung ist eigentlich verkehrt, denn es geht nicht um eine allergische Reaktion auf Hausstaub, sondern auf den Kot der Hausstaubmilbe. Die Symptome sind ähnlich wie beim Heuschnupfen, nur treten sie nicht im Freien auf (wo Pollen fliegen), sondern in geschlossenen Räumen (wo Milbenkot lauert). Das ganze Jahr über zeigen Hausstauballergiker Allergiesymptome.

Die wichtigsten Maßnahmen, um die Symptome der Hausstauballergie zuhause zu lindern, sind Reinigungsmaßnahmen überall dort, wo Textilien den Hausstaubmilben eine wohlig-warme Heimat bieten. Betroffen sind dabei Polstermöbel ebenso wie Vorhänge, Teppiche oder Betten. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Anti-Milben-Produkten, die Sie als Vorhang vors Fenster oder als Bettbezug aufs Bett geben können. Ein häufiges Waschen dieser Textilprodukte, gründliches Lüften und Kuscheltiere, die gewaschen werden oder in der Kühltruhe von Milben befreit werden, helfen aktiv dabei, Milben zu verbannen. Zudem sollten die Räume möglichst textilfrei – also ohne Gardinen, Teppiche und Polstermöbel sein. Ähnlich wie beim Heuschnupfen lassen sich auch hier die Symptome mit Allergietabletten, Nasenspray und Augentropfen bekämpfen.

Vor der Anschaffung eines Haustiers, ist ein Tierallergie-Test ratsam

Wer eine Tierallergie hat, der reagiert meist allergisch auf Tierhaare, die sich oft rasend schnell ausbreiten und gerne auch an Textilien haften bleiben. Wer an einer Tierhaarallergie leidet, sollte den Kontakt zu den Symptom auslösenden Tieren meiden. Das funktioniert natürlich nicht, wenn die Katze oder der Hund das neue Familienmitglied sind. Um zu verhindern, dass Kinder und Tiere sich aneinander gewöhnen, um dann – wenn sich eine Allergie abzeichnet – wieder voneinander getrennt zu werden, ist es gut und sinnvoll, im Vorfeld zu prüfen, ob ein Familienmitglied allergisch auf das Haustier reagiert.