Hamburger Spielplätze werden jetzt rauchfrei

Rauben-verboten-Schild vor einem Spielplatz
Ab November 2019 werden Spielplätze in Hamburg zur rauchfreien Zone.
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Ab November 2019 werden Hamburgs Spielplätze flächendeckend zur rauch- bzw. alkoholfreien Zone erklärt. Zigarettenverbot auf Spielplätzen ist aber nicht in allen Bundesländern Pflicht.

Bis dato: kein einheitliches Rauchverbot

Auf Hamburger Spielplätzen darf künftig nicht mehr geraucht oder Alkohol getrunken werden. Die Hamburgische Bürgerschaft hat am Mittwoch ein flächendeckendes Rauch- und Alkoholverbot beschlossen – und das wohl schon ab November. Bisher war die Gesetzeslage in den verschiedenen Bezirken sehr unterschiedlich.

Die CDU hatte bereits 2011 einen Antrag auf ein einheitliches Rauch- und Alkoholverbot gestellt – vergeblich. Es wurde allerdings nur beschlossen, dass die Bezirke bei erheblichen Störungen durch Alkohol- und Zigarettenkonsum auf Spielplätzen Verbote erlassen sollen. Das sorgte für ein Rauchverbot-Chaos: In einigen Bezirken durfte zwar nicht geraucht aber Alkohol konsumiert werden, in anderen war es genau umgekehrt oder es gab keinerlei Einschränkungen.

Keine Kippen mehr auf Spielplätzen

Das soll sich jetzt ändern: Am Mittwoch stellte die CDU-Fraktion zum wiederholten Mal einen Antrag, diesmal mit Erfolg. Neben der CDU haben sich nun auch SPD und Grünen dem Zigarettenproblem auf Hamburgs Spielplätzen angenommen und stellten einen identischen Zusatzantrag.

Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen Bürgerschaftsfraktion, auf der offiziellen Website der Grünen Hamburg:

„Zigarettenrauch und Zigarettenkippen haben dort [am Spielplatz] nichts zu suchen. Die Gefahr, die von den Kippen ausgeht, wird oft unterschätzt. (…) Deshalb soll jetzt Schluss sein mit dem Qualmen auf Hamburgs Spielplätzen.“

Die Grünen zitieren ebenfalls Frank Schmitt, bezirkspolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion: „Wo Kinder spielen, haben Alkohol und Zigaretten nichts verloren. Hamburgs Spielplätze müssen kindgerechte Orte sein, die zum Verweilen und Toben einladen.“

Vor allem Gefahr für kleine Kinder

Unachtsam weggeworfene Zigarettenstummel verschmutzen nicht nur die Umwelt, sondern stellen auch eine akute Gefahr für Kinder dar. Es ist kein Geheimnis, dass vor allem Kleinkinder sich so ziemlich alles in dem Mund stecken, was sie zu fassen kriegen. Im Sandkasten gefundene Zigarettenstummel bilden da keine Ausnahme. Nimmt dein Kind Zigarettenstummel in den Mund, kaut darauf herum oder verschluckt sogar Teile, kann das zu Vergiftungserscheinungen mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.

„Wenn ein Kind unter 12 Monaten eine trockene Zigarettenkippe verschluckt, muss deshalb sofort der Kinderarzt oder die Kinderärztin konsultiert werden“, warnen auch die Gesundheitsexperten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf dem unabhängige Informationsportal rauchfrei-info.de.

Ist die Zigarettenkippe feucht, kann dies noch gefährlicher werden. Hier sind nämlich die Inhaltsstoffe bereits gelöst und können so über die Schleimhäute sofort aufgenommen werden.

Wo sind Zigaretten auf Spielplätzen schon verboten?

Ein deutschlandweites Rauchverbot auf Spielplätze wäre also durchaus sinnvoll. Im Rahmen der Landesnichtraucherschutzgesetze legten allerdings nur drei Bundesländer ein einheitliches Rauchverbot auf Spielplätzen fest: Bayern, Brandenburg und das Saarland. In einzelnen Städten gibt es auch kommunale Rauchverbote auf Spielplätzen, beispielsweise in Heidelberg, Bottrop, Magdeburg, Köln und Wolfsburg. Andere Städte und Gemeinden verbieten zumindest das Wegwerfen von Kippen auf Spielplätzen, beispielsweise Bremerhaven, Borna in Sachsen oder Heusenstamm in Hessen.

Quellen