Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Symptome frühzeitig erkennen

vonConnie Gräf-Adams | freie Autorin
Ein Kleinkind fasst mit den Händen an seine Füße.
Das ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit und so steckt sich dein Kind an.
© Bigstock / aleandr

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, kurz HFMK, ist eine ansteckende Viruserkrankung, die vorwiegend Kinder unter zehn Jahren bekommen. Doch auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Darum sollten gerade Eltern die Symptome bei ihren Kindern schnell erkennen können.

Was sind typische Symptome bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Tückisch ist, dass die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Kindern meist mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen wie Halsschmerzen beginnt – also leicht mit einer Erkältung verwechselt werden kann.

Erst ein bis zwei Tage später bildet sich der typische Ausschlag mit kleinen Bläschen im Gesicht, an den Händen, den Fußsohlen am Po oder im Intimbereich.

Symptome im Überblick:

  • Halsschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Ausschlag mit kleinen Bläschen (Gesicht, Mund, Zunge, Handflächen, Fußsohlen, Po, Intimbereich)

Bilder, wie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit aussehen kann

Diese Bilder von der Hand-Fuß-Mund Krankheit können dir bei einer ersten Einordnung helfen:

Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Aufnahme vom Mund

© Wikimedia Commons/ MidgleyDJ „Hand Foot Mouth Disease“, CC BY 3.0

 

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Aufnahme der Hand

© Wikimedia Commons/ Gzzz „Hand foot and mouth disease“, CC BY-SA 4.0

Der Ausschlag, den die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verursacht, beginnt meist mit kleinen roten Flecken und Pusteln im und um den Mund, auf der Zunge und dem Zahnfleisch. Das siehst du im ersten Bild. Zusätzlich kann in den Folgetagen ein Hautausschlag an Handflächen auftreten, wie im unteren Bild gezeigt. Auch die Fußsohlen und später die Ellenbogen und Knie, Po und Genitalbereich können betroffen sein. Im Verlauf schält sich die Haut an den Händen und Füssen.

Der Kinderarzt/ die Kinderärztin wird den Ausschlag der Hand-Fuß-Mund Krankheit leicht erkennen können. Für dich kann es vermutlich schwer sein, die Krankheit von anderen typischen Kinderkrankheiten zu unterscheiden, wie Röteln oder Windpocken.

Daher solltest du dich bei dem ersten Verdacht einer Infektion an deinen Arzt/ deine Ärztin wenden.

Ist die Hand-Mund-Fuß-Krankheit auch für Erwachsene ansteckend?

Typisch ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit für Kinder unter zehn Jahren und tritt vor allem im Spätsommer und Herbst auf. Doch auch ältere Kinder, Erwachsene und Schwangere können sich damit anstecken – und das ist leider ziemlich leicht.

Verursacht wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit von verschiedenen Viren, die zur Familie der humanen Enteroviren gehören (häufig Coxsackie A-Viren). Die sind hoch ansteckend. Es wird über Tröpfcheninfektion über die Luft, z.B. beim Husten und Niesen übertragen. Besonders groß ist die Ansteckungsgefahr, solange der Hautausschlag besteht. Denn das Sekret aus den Bläschen überträgt die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ebenfalls.

Für Eltern wichtig: Das Virus kann über mehrere Wochen im Stuhl ausgeschieden werden. Du kannst dich also auch noch beim Wickeln oder Po abwischen anstecken.

Krankheitsverlauf bei Erwachsenen

In der Regel verläuft die Hand-Mund-Fuß-Krankheit bei Erwachsenen mild und ohne die typischen Symptome wie dem Ausschlag. Doch in den letzten Jahren haben Virologen auch bei Erwachsenen schwerere Krankheitsverläufe beobachtet.

Überläter ist hier die Virus-Variante Coxsackie-Virus-A6. Die verursacht dann zum Beispiel hohes Fieber, auch Kopf- und Muskelschmerzen sowie Abgeschlagenheit sind möglich. Der Ausschlag kann an Hand- oder Fußrücken auftreten, sowie an den Unterschenkeln und -armen und am Rumpf.

Krankheitsverlauf bei Schwangeren

Ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit für Schwangere gefährlich? Bei schwangeren Frauen verläuft die Krankheit ebenfalls meist mit leichten Beschwerden oder asymptomatisch. Es besteht keine Gefahr für das ungeborene Kind.

Bei einer Infektion kurz vor Geburtstermin kann das Virus allerdings auf das Neugeborene übertragen werden. Meistens ist der Krankheitsverlauf auch bei Babys mild, in seltenen Fällen kann sich der Krankheitserreger auf innere Organe ausbreiten. Das Risiko dieses schweren Krankheitsverlaufes ist bei Neugeborenen in den ersten beiden Lebenswochen am höchsten.

Tipps, die Eltern vor einer Ansteckung schützen können

Generell vorbeugen kannst du der Hand-Fuß-Mund-Krankheit leider nicht. Ist das eigene Kind infiziert, helfen jedoch einige Vorsorgemaßnahmen, um die Ansteckung anderer Familienmitglieder zu verhindern:

  • Regelmäßiges gründliches Händewaschen mit Seife, vor allem auch nach Windelwechsel und WC-Besuch
  • Sorgfältige Reinigung und Desinfektion kontaminierter Oberflächen und Gegenstände, einschließlich Türgriffen, Wasserhahn, Spielsachen
  • Vermeidung von engem Körperkontakt, Küssen und Knuddeln des infizierten Kindes müssen während der Krankheit leider ausfallen
    Besteck, Gläser, Handtücher etc. nicht mit Anderen teilen

Mein Kind hat die Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Wie sieht die Behandlung aus?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in der Regel eine harmlose Erkrankung, die sich gut zu Hause behandeln lässt. Sie klingt meist nach sieben bis zehn Tagen von alleine ab.

Aufgrund der sichtbaren Symptome kann der Arzt oder die Ärztin schnell eine Diagnose stellen. Er wird eine Therapie empfehlen, die darauf abzielt, die Symptome zu lindern. Denn wie bei vielen anderen Viruserkrankungen steht auch bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit kein spezielles Medikament zur Verfügung.

Bei hohem Fieber können Hausmittel wie Wadenwickel helfen. Gegebenenfalls rät der Kinderarzt/ die Kinderärztin dazu, dem Kind ein altersgerechtes fiebersenkendes Arzneimittel zu geben.

Da der Ausschlag im Mund beim Schlucken Schmerzen bereitet, ist unbedingt darauf zu achten, dass das Kind dennoch genug Flüssigkeit zu sich nimmt und nicht dehydriert. Achte also besonders auf die Trinkmenge deines Kindes.

  • Für Linderung können verschiedene medizinische Mundgele und -salben sorgen, die teilweise bereits für Babys zugelassen sind. Erkundige dich in der Apotheke, welche Präparate geeignet sind und wie sie zu dosieren sind.
  • Getränke sollten keine Säure enthalten, von Saft und Früchtetee ist also abzusehen. Empfehlenswert sind stilles Mineralwasser und abgekühlter Kamillentee.
  • Salzige, saure und scharf gewürzte Lebensmittel sind ebenfalls ungeeignet. Stattdessen kühle und lauwarme Speisen wie Joghurt, Brei oder Suppe anbieten, die das Kind mit einem breiten Strohhalm zu sich nehmen kann.

Besonders gut kommt bei den kleinen Patienten eine „Therapie“ mit Speiseeis an: Der kühlende Effekt lindert die Schmerzen an der Mundschleimhaut, gleichzeitig werden Flüssigkeit und Kalorien zugeführt.

Wie lange muss mein Kind bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu Hause bleiben?

Die Ansteckungsgefahr ist besonders groß, solange der Hautausschlag besteht. Sind alle Bläschen nach etwa sieben bis zehn Tagen abgeheilt, kann das Kind wieder Krippe, Kindergarten oder Schule besuchen. Natürlich ist vorausgesetzt, dass es sich auch wieder gut und fit fühlt. Ein ärztliches Attest muss dafür nicht vorgelegt werden. Auch meldepflichtig ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit nicht.

Quellen