Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Symptome frühzeitig erkennen

vonConnie Gräf-Adams | freie Autorin
Ein Kleinkind fasst mit den Händen an seine Füße.
Das ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit und so steckt sich dein Kind an.
© Bigstock / aleandr

Der Name Hand-Fuß-Mund-Krankheit, kurz HFMK, ist etwas irreführend: Tatsächlich kann sich der hoch ansteckende Hautausschlag auch auf weitere Körperstellen ausbreiten. Die Viruserkrankung können zwar Erwachsene ebenso bekommen, betroffen sind allerdings in erster Linie Säuglinge und Kinder unter zehn Jahren.

Wie steckt man sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit an?

Verursacht wird die Erkrankung von verschiedenen Viren, die zur Familie der humanen Enteroviren gehören. Die sind sehr ansteckend. Daher können sie sehr leicht übertragen werden, zum Beispiel durch:

  • direkten Körperkontakt mit der infizierten Person, vor allem wenn dabei die hoch ansteckenden Bläschen berührt werden
  • Tröpfcheninfektion über die Luft, z.B. beim Husten und Niesen
  • Schmierinfektion über verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe, Treppengeländer, Wasserhahn oder gemeinsam genutzte Gegenstände
  • über den Stuhl erkrankter Kinder, z.B. beim Windeln wechseln

Inkubationszeit: Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist sehr ansteckend

Die Inkubationszeit bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit beträgt in der Regel drei bis maximal zehn Tage. Die Erkrankung, die zuweilen im allgemeinen Sprachgebrauch auch Hand-Mund-Fuß-Krankheit genannt wird, kann in jeder Jahreszeit vorkommen. Am häufigsten tritt HFMK in unseren Breitengraden aber in Spätsommer und Herbst auf.

: gut zu wissen

Ab welcher Körpertemperatur ist es Fieber?

Symptome bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Ausschlag im Gesicht, an Händen & Füßen

Tückisch ist an HFMK, dass die Erkrankung aufgrund der Bildung spezieller Antikörper – vor allem bei Erwachsenen – auch ohne Symptome ablaufen kann. Ansteckend sind sie dann natürlich trotzdem.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit beginnt bei Kindern meist mit Fieber und grippeähnlichen Symptomen wie Halsschmerzen. Die Kleinen trinken und essen weniger und fühlen sich schlapp.

  • Ein bis zwei Tage später bilden sich kleine rote Flecken im Mund, vor allem an Zunge und Zahnfleisch.
  • Im Krankheitsverlauf entwickeln sich daraus schmerzhafte Bläschen, die das Schlucken erschweren können. Babys verweigern dann oft die Nahrung oder sabbern mehr als üblich.
  • Zusätzlich kann nach weiteren ein bis zwei Tagen ein Hautausschlag zunächst an Handflächen und Fußsohlen und später auch auf Ellenbogen und Knie, Po und Genitalbereich auftreten.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Bilder vom typischen Ausschlag

Typisch für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist ein Ausschlag mit kleine Bläschen im Gesicht, an den Händen, den Fußsohlen am Po oder dem Intimbereich. Wie stark dieser ausfällt, ist sehr unterschiedlich. Diese Bilder können dir bei einer ersten Einordnung helfen.

Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Aufnahme vom Mund

© Wikimedia Commons/ MidgleyDJ „Hand Foot Mouth Disease“, CC BY 3.0

 

Hand-Fuß-Mund-Krankheit: Aufnahme der Hand

© Wikimedia Commons/ Gzzz „Hand foot and mouth disease“, CC BY-SA 4.0

Die Bläschen sind mit Flüssigkeit gefüllt, beim Abheilen bildet sich darauf ein krustenartiger Schorf. Juckreiz tritt nur in seltenen Fällen auf.

Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?

Wie bei vielen anderen Viruserkrankungen steht auch bei HFMK kein spezielles Medikament zur Verfügung. Behandelt werden nur die Symptome. Bei hohem Fieber können Hausmittel wie Wadenwickel helfen, oder der Arzt/ die Ärztin empfiehlt ein altersgerechtes fiebersenkender Arzneimittel.

Da der Ausschlag im Mund beim Schlucken Schmerzen bereitet, ist unbedingt darauf zu achten, dass das Kind dennoch genug Flüssigkeit zu sich nimmt und nicht dehydriert:

  • Für Linderung können verschiedene medizinische Mundgele und -salben sorgen, die teilweise bereits für Babys zugelassen sind. Erkundige dich in der Apotheke, welche Präparate geeignet sind und wie sie zu dosieren sind.
  • Getränke sollten keine Säure enthalten, von Saft und Früchtetee ist also abzusehen. Empfehlenswert sind stilles Mineralwasser und abgekühlter Kamillentee.
  • Salzige, saure und scharf gewürzte Lebensmittel sind ebenfalls ungeeignet. Stattdessen kühle und lauwarme Speisen wie Joghurt, Brei oder Suppe anbieten, die das Kind mit einem breiten Strohhalm zu sich nehmen kann.

Besonders gut kommt bei den kleinen Patienten eine „Therapie“ mit Speiseeis an: Der kühlende Effekt lindert die Schmerzen an der Mundschleimhaut, gleichzeitig werden Flüssigkeit und Kalorien zugeführt.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit klingt in der Regel nach sieben bis zehn Tagen von alleine ab. Einmal infiziert, ist man gegen den speziellen Virustyp, der die Krankheit ausgelöst hat, immun. Steckt man sich jedoch mit einem anderen Enterovirus an, kann die Hand-Fuß-Mund-Krankheit erneut auftreten.

Wann muss ich mit meinem Kind zum Arzt?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in der Regel eine harmlose Erkrankung, die sich gut zu Hause behandeln lässt. Den Kinderarzt sollte man aber umgehend kontaktieren, wenn

  • das Kind noch sehr klein ist, vor allem bei Säuglingen unter sechs Monaten.
  • ein geschwächtes Immunsystem oder Grunderkrankungen vorliegen.
  • das Kind nicht ausreichend trinkt und eine Gefahr für Dehydration besteht.
  • die Symptome besonders schwer sind oder sich nach zehn Tagen keine Besserung eingestellt hat.

Wie lange muss mein Kind bei Hand-Fuß-Mund-Krankheit zu Hause bleiben?

Die Ansteckungsgefahr ist besonders groß, solange der Hautausschlag besteht. Sind alle Bläschen nach etwa sieben bis zehn Tagen abgeheilt, kann das Kind – vorausgesetzt es fühlt sich gut – wieder Krippe, Kindergarten oder Schule besuchen. Ein ärztliches Attest muss dafür nicht vorgelegt werden.

Die Viren können allerdings noch mehrere Wochen über den Stuhl ausgeschieden und verbreitet werden. Beim Windelwechsel und Toilettengang ist also weiterhin auf gute Hygiene zu achten.

Besteht ein erhöhtes HFMK-Risiko für Schwangere und Neugeborene?

Bei schwangeren Frauen verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in der Regel mit leichten Beschwerden oder asymptomatisch. Es besteht keine Gefahr für das ungeborene Kind.

Bei einer Infektion kurz vor Geburtstermin kann das Virus auf das Neugeborene übertragen werden. Meistens ist der Krankheitsverlauf auch bei Babys mild, in seltenen Fällen kann sich der Krankheitserreger auf innere Organe ausbreiten.

Wie kann man sich vor der Ansteckung mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit schützen?

Generell vorbeugen lässt sich der Hand-Fuß-Mund-Krankheit nicht. Aufgrund der Vielzahl an Viren, die die Erkrankung auslösen können, gibt es keine Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit.

Ist das eigene Kind infiziert, helfen jedoch einige Vorsorgemaßnahmen, um die Ansteckung anderer Familienmitglieder zu verhindern:

  • Regelmäßiges gründliches Händewaschen mit Seife, vor allem auch nach Windelwechsel und WC-Besuch
  • Sorgfältige Reinigung und Desinfektion kontaminierter Oberflächen und Gegenstände, einschließlich Türgriffen, Wasserhahn, Spielsachen
  • Vermeidung von engem Körperkontakt, Küssen und Knuddeln des infizierten Kindes müssen während der Krankheit leider ausfallen
  • Besteck, Gläser, Handtücher etc. nicht mit Anderen teilen

Quellen