Warum will dein Kind eigentlich nicht im Wagen bleiben?
Aus entwicklungstechnischer Sicht ist leicht zu erkennen, warum. Kleinkinder wollen die Welt um sie herum erkunden und sich bewegen. Dazu kommt, dass die Kleinen, wenn sie nicht gerade todmüde sind, non-stop Action brauchen.
Aber es gibt Situationen, in denen es einfach nicht anders geht. Vielleicht musst du zügig irgendwo ankommen – da hast du keine Zeit für ein trödelndes Kind. Oder du musst durch einen überfüllten öffentlichen Platz wo dein Kind im Buggy sicherer ist. Um dann ein Kinderwagen-Wutanfall zu verhindern, gibt es einige Tipps und Strategien, die hilfreich sein können.
#1 Geht es deinem Kind im Kinderwagen gut?
Zuerst solltest du immer sicherstellen, dass dein Kind körperlich im Wagen okay ist. Das heißt: Ist es für dein Kind angenehm, im Kinderwagen zu sitzen? Im Sommer kann es zum Beispiel schnell heiß werden – dafür gibt es kleine Ventilatoren und kühlende Getränke. Außerdem solltest du sicherstellen, dass nichts ziept oder drückt – zum Beispiel ein zu enger Gurt.
#2 Ändere die Position deines Kindes im Buggy
Die meisten Buggys können unterschiedlich eingestellt werden. Vielleicht musst du dein Kind aufrechter positionieren, damit es besser sehen kann. Manche Kinder bekommen auch Verlustängste, wenn sie ihre Eltern nicht sehen – andere wollen die ganze Umgebung anschauen. Probier einfach verschiedene Positionen aus – vielleicht braucht dein Kind nur eine neue Perspektive.
#3 Gutes Timing ist alles
Die perfekte Zeit, um ein Kind in den Kinderwagen zu legen? Logisch: Wenn es müde ist. Ein hellwaches Kind will lieber toben. Ein übermüdetes Kind wird bockig und will nicht in den Wagen. Der perfekte Zeitpunkt ist, wenn dein Kind müde, aber noch nicht schlafend ist. Leichte Bewegungen beruhigen Kinder und helfen beim Einschlafen – nicht nur Babys können in den Schlaf geschaukelt werden.
Wenn Kinder bei Müdigkeit im Wagen bleiben, gewöhnen sie sich gut daran. Irgendwann bleiben sie dann auch im Wagen, wenn sie nicht Müde sind.
#4 Lass dein Kind davor rumtoben
Wenn du kannst, lass dein Kind ein paar Minuten vor der ‚Kinderwagen-Zeit‘ wild herumtoben. Dadurch kann dein Kind ein bisschen Energie verbrauchen und braucht dann erstmal eine Verschnaufpause im Buggy.
#5 Mach regelmäßige Pausen
Auch Erwachsene sitzen nicht gerne lange still – denk einfach zurück an deine letzte lange Zugfahrt oder Flugreise. Laut den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollten Kleinkinder (unter 1 – 4-Jahre) nicht länger als eine Stunde am Stück beengt sitzen. Regelmäßige Pausen zwischendurch sind wichtig. Dann kann sich dein Kind frei bewegen, rumlaufen und sich wieder ein bisschen austoben.
WHO-Empfehlung: So viel sollen sich Kleinkinder bewegen
#6 Rede mit deinem Kind
Das mag sich jetzt offensichtlich anhören, aber erkläre deinem Kind, wieso es im Kinderwagen sitzen muss. „Ich weiß, dass du lieber selbst laufen willst, aber wir müssen jetzt schnell zum Kindergarten.“ Damit fühlt sich dein Kind auch weniger in den Wagen gezwungen.
Wenn Kinder anfangen zu quengeln und aus dem Wagen rauswollen, sind konkrete Zeitangaben nicht sehr hilfreich. Dein Kind kann mit „In fünf Minuten darfst du raus“ nicht viel anfangen, da es das Konzept von Zeit noch nicht versteht. Besser: „Wenn wir bei dem großen, grauen Haus sind darfst du raus!“. Das lenkt dein Kind zusätzlich ab.
#7 Lenk dein Kind ab
Nichts ist schlimmer als Langeweile! Das gilt auch für die Zeit im Kinderwagen. Hier hast du verschiedene Möglichkeiten, wie du dein Kind beschäftigen kannst:
- Erzähl ihm eine Geschichte oder spiele ein Spiel – zum Beispiel: Ich sehe was, was du nicht siehst
- Gib ihm ein Spielzeug: Manche Bücher und Spielsachen lassen sich am Kinderwagen festmachen, damit dein Kind sie nicht unbemerkt rauswerfen kann
- Es gibt auch Lenkräder für Kinderwägen – die bringen deinem Kind sicher Spaß
- Lass dir von deinem Kind eine Geschichte erzählen – das fördert die Kreativität
- Snacks und Getränke können dein Kind ablenken – stell hier sicher, dass dein Kind sich daran nicht verschluckt
- Richte seine Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge – zum Beispiel einen Vogel im Baum
- Lass dein Kind Lieder und Hörbücher anhören
#8 Bestechung!
Vor allem ältere Kinder wissen sich gut zu helfen, wenn sie nicht in den Kinderwagen wollen – wegrennen. Und Kinder sind flink! Wenn da nichts mehr hilft, dann könnte eine Bestechung das Kind in den Wagen bekommen. Süßigkeiten, ein Handy-Spiel – die Möglichkeiten sind endlos.
#9 Gib nicht auf!
Wenn dein Kind plötzlich einen Hass für den Kinderwagen oder Buggy entwickelt hat, heißt das nicht, dass es nie wieder im Wagen fahren wird. Du musst deinen teuren Kinderwagen also nicht gleich einlagern. Versuche es einfach immer wieder!