Kinderhelme im Test: Was ist der beste Fahrradhelm für Kinder?

Mädchen mit einem Kinderfahrradhelm
Kinderhelme im Test: welche Helme sind wirklich sicher?
© Unsplash/ Barrett Ward

Sicherheit ist unterwegs das A und O – vor allem auf dem Fahrrad gilt: der Helm ist Pflicht. Entscheidend ist natürlich die Sicherheit. Aber auch Aussehen, Tragekomfort und Schadstoffbelastung sind wichtige Kriterien. Welche Fahrradhelme im Kinderhelm-Test von ADAC und Stiftung Warentest gut abschneiden und welche durchfallen, liest du hier.

Kinderfahrradhelm kaufen – worauf musst du achten?

  • Sitzt der Helm richtig?

Damit der Kinderhelm gut schützen kann, muss er richtig passen. Das heißt: er darf nicht verrutschen, aber auch nicht zu eng sein. Alle Schnallen und Riemen müssen sich einfach schließen lassen und gut sitzen. Natürlich muss der Helm auch für dein Kind bequem sein!

  • Hat der Helm Prüfsiegel?

Helme in Deutschland müssen der EU-Norm CE EN 1078 entsprechen – außerdem testet der TÜV, wie sicher der Kinderhelm ist und vergibt das GS-Siegel (geprüfte Sicherheit).

  • Hat der Helm Reflektoren?

Damit Kinder auch in der Dunkelheit gut gesehen werden, sollte der Helm Reflektoren und ggf. ein integriertes Licht haben.

Kinderhelm-Test 2022: Ergebnisse von ADAC und Stiftung Warentest

Welche Fahrradhelme für Kinder sind die besten? Mit dieser Frage haben sich auch der ADAC und die Stiftung Warentest befasst. Gemeinsam haben die beiden 18 Helme auf Sicherheit, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffgehalt getestet. Interessant hier: auch preiswertere Modelle schneiden im Test gut ab.

Kinderfahrradhelm-Testsieger 2022:

  • Abus „Youn-I 2.0“ (50€) – Note 2,2 „gut”
  • Alpina “Pico Flash” (50€) – Note 2,4 „gut”
  • Casco “Mini 2” (55€) – Note 2,4 „gut”
  • Lidl/Crivit “Kinder Fahrradhelm (Art.-Nr.: 366848) (12€) – Note 2,4 „gut“
  • Bell „Sidetrack II MIPS (75€) – Note 2,5 „gut”

Testsieger: Abus Kinderhelm

Insgesamt schneidet der Abus Kinderhelm mit einer Gesamtnote von 2,2 am besten ab. Er überzeugt durch eine hohe Sicherheit und leichtere Handhabung. Auch im Bereich Hitzebeständigkeit und Schadstoffe gibt es für den Abus Kinderhelm Bestnoten.

Der Alpina Kinderhelm teilt sich zusammen mit den Helmen von Casco, Crivit und Bell den zweiten Platz mit einer Gesamtnote von 2,4

In Punkto Unfallschutz: nur 2 Modelle bekommen Note „gut“

Vor allem in der Kategorie Unfallschutz begeistert der Abus Kinderhelm. Nur ein weiteres Modell bekommt ebenfalls die Note „gut“: der Kinderfahrradhelm „Mini 2“ von Casco.

Günstigstes Produkt auf Platz 2 – teurere im Mittelfeld

Eine Überraschung: Das Modell Crivit vom Discounter Lidl belegt im Kinderfahrradhelm-Test 2022 den zweiten Platz. Mit einem Preis von 12 Euro ist es das günstigste getestete Modell. Der Helm teilt sich den Rang mit dem Alpina Kinderhelm sowie den Kinderfahrradhelmen von Casco und Bell.

Viele der teureren Modelle – wie „Little Nutty MIPS“ von Nutcase (90€) oder „POCito Crane MIPS“ von POC (100€) bekamen die Gesamtnote „befriedigend“ und befinden sich damit im Mittelfeld.

: Schutz durch MIPS
Braucht man das?

Einige Kinderhelme im Test bieten zusätzlichen Schutz durch MIPS an. MIPS steht für Multi-directional impact protection system – also ein Schutzsystem, das bei Zusammenstößen aus verschiedenen Richtungen schützen soll. Der Kinderhelm-Test zeigt allerdings, dass auch Helme ohne MIPS sehr sicher sind.

Auch beliebte Marken wie der Woom Fahrradhelm oder der Giro Kinderhelm befinden sich nur im Mittelfeld des Tests.

Im Bereich Unfallschutz und Handhabung schnitten vor allem beliebte Helme wie der KED Kinderhelm oder der Uvex Kinderhelm eher schlecht ab: Beide bekamen in der Kategorie die Note 3,1 „befriedigend“.

Die Verlierer des Kinderhelm-Test 2022: zu hohe Schadstoffwerten

Durchgefallen mit der Note “mangelhaft“ ist beim Test nur ein Modell. Ein weiterer Kinderhelm bekam die Note „ausreichend“:

  • Cube „Linok X Actionteam“ (45€) – Note 5,5 “mangelhaft”
  • Prophete “Kinder-Fahrradhelm (Art.-Nr. 0923) (20€) – Note 4,0 „ausreichend“

Bei dem Testverlierer von Cube fanden die Forscher große Mengen an schädlichen Weichmachern im Kinnpolster. Wegen dieser schlechten Schadstoff-Werte fällt der Helm durch, obwohl er in Punkto Sicherheit die Note „befriedigend“ bekam.

Bei allen getesteten Kinderfahrradhelmen: mehr Beleuchtung notwendig!

Im Bereich Erkennbarkeit bei Dunkelheit besteht bei allen 18 getesteten Helmen Verbesserungsbedarf. Kein Helm kam über die Note „befriedigend“ heraus. Die Helme von Hamax (Thundercap) und Lazer (Gekko) fielen in dieser Disziplin sogar komplett durch, da bei ihnen diese Sicherheitsausstattung gänzlich fehlt.

Für Eltern bedeutet das: Wenn dein Kind bei Dunkelheit auf dem Rad unterwegs ist, solltest du noch mehr darauf achten, dass es gut zu sehen ist. Es gibt kleine Helm-Leuchten oder Reflektoren zum Aufkleben, die du zusätzlich nutzen kannst.

Unser Fazit: Welche Kinderhelme sind am besten?

Der Kinderhelm-Test von Stiftung Warentest und ADAC zeigt: sichere Helme müssen nicht immer teuer sein. Auch Modelle vom Discounter gehören im Test zu den Gewinnern – wohingegen die teuersten Marken im Mittelfeld sind.

Beim nächsten Helm-Kauf also nicht nur auf den Preis achten.

Übrigens betont der ADAC mehrfach, dass jeder Helm besser ist als kein Helm!

Wichtig:

Sollte mal ein Unfall passieren, muss der Helm ersetzt werden – das gilt auch, wenn er noch gut aussieht. Denn bei einem Unfall können nicht-sichtbare Schäden entstehen, welche die Schutzwirkung beeinflussen.

Deine Fragen:

Woran erkennt man einen guten Fahrradhelm für Kinder?

Wann braucht man einen neuen Kinderfahrradhelm?

Gibt es einen Kinderhelm-Test bei Öko Test?

Quellen