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Checkliste für einen guten Kindergarten: Das solltest du beachten

Spielende Kinder mit Erzieherin im Kindergarten
Spielzeug ist nicht alles - ein guter Kindergarten muss noch mehr bieten
© Bigstock / oksun70

Die meisten Kinder kommen mit drei Jahren in den Kindergarten. Eine spannende Zeit für Eltern und Nachwuchs! Doch was macht eigentlich einen guten Kindergarten aus? Unsere Checkliste zeigt dir, welche Punkte du bei der Wahl des Kindergartens beachten solltest.

Kindergarten und Kita – das ist der Unterschied

Am 21. April ist „Tag des Kindergartens“, der perfekte Anlass, um den Klassiker der deutschen Vorschulbildung zu feiern. Kindergärten unterscheiden sich von Kitas (Kindertagesstätten) in erster Linie dadurch, dass sie keine Ganztagsbetreuung anbieten, sondern die Kinder in erster Linie am Vormittag oder – nach einem Mittagessen – noch einige Stunden am Nachmittag betreuen.

Bevor du dich für einen Kindergarten für dein Kind entscheidest, solltest du dich über ein paar wichtige Punkte informieren. Unsere Checkliste hilft dir dabei: Auf diese 10 Qualitäts-Kriterien kannst du achten.

1. Lage: Ist der Kindergarten gut zu erreichen?

Ist der Kindergarten von der Wohnung oder dem Arbeitsplatz der Eltern aus gut und schnell zu erreichen? Nicht nur am frühen Morgen ist es wichtig, keine halbe Weltreise auf sich nehmen zu müssen, um zum Kindergarten zu gelangen. Bei kleinen Kindern kann bekanntlich immer etwas sein, und so ist eine günstige Lage zum Arbeitsplatz oder zumindest eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ein echter Pluspunkt.

2. Betreuungszeiten: Wann und wie lange ist geöffnet?

Üblicherweise können Eltern bei der Anmeldung wählen, für wie viele Stunden pro Woche sie den Nachwuchs in den Kindergarten schicken. Schon vorher ist es daher wichtig zu wissen, wie lange die Einrichtung unter der Woche überhaupt geöffnet hat. Außerdem gut zu wissen: Wird eine Ferienbetreuung angeboten? Wie sind die Schließzeiten? Wie oft im Jahr finden Fortbildungen oder ähnliches statt, wegen denen der Kindergarten zu bleibt?

3. Räumlichkeiten und Außenanlagen: Groß und sauber?

Sind die Gruppenräume im Kindergarten ausreichend groß, hell und sauber? Wirkt die Anlage modern oder ist sie schon ziemlich in die Jahre gekommen? Und da nicht alle Kinder mehrere Stunden Lärm gut vertragen: Gibt es auch Rückzugsorte, falls die Kinder mal Ruhe brauchen? Wenn möglich, sollten die Eltern sich vor der Anmeldung die Außenanlagen des Kindergartens ansehen. Schließlich toben die Kinder hier so gut wie jeden Tag herum.

4. Waschraum und Kinderpflege: Ist für alles gesorgt?

Noch nicht alle Kinder sind sauber, wenn sie in den Kindergarten kommen. Falls dein Kind noch gewickelt werden muss, solltet ihr vorab mit dem Personal abklären, wie das vor Ort geregelt ist. Wer kümmert sich darum und wer besorgt die Windeln? Für Toilettenkinder muss natürlich vor Ort ein entsprechender Wasch- und Toilettenraum vorhanden sein, der im Optimalfall kindgerecht eingerichtet ist. Die Klos sollten für Kinder auch ohne fremde Hilfe erreichbar und benutzbar sein – und das natürlich zu jeder Zeit. Dass der Waschraum hygienisch und sauber wirken sollte, versteht sich von selbst.

5. Konzept und Eltern-Feedback: Wie funktioniert der Kindergarten?

Viele Kindergärten unterscheiden sich in ihren pädagogischen Konzepten. Ein Pfarr-Kindergarten wird womöglich andere Schwerpunkte setzen als die Einrichtung eines freien Trägers. Eltern sollten sich also vorab über das Konzept informieren. Auch vorab gut zu wissen: In welcher Form sind die Eltern eingebunden? Gibt es regelmäßige Feedback-Gespräche mit den Erzieherinnen und Erziehern? Wie stark ist der Elternbeirat eingebunden? Dazu informieren die allermeisten Einrichtungen entweder online oder in einer Info-Broschüre.

6. Personal und Betreuungsschlüssel: Ist gute Betreuung garantiert?

Jedes Kind ist unterschiedlich und manche brauchen eine intensivere Betreuung als andere. Daher ist es wichtig, vorher zu wissen, wie viele Erzieher für die Kindergartengruppe zuständig sind. Sprich: Wie ist der Betreuungsschlüssel? Steht zu wenig Personal zur Verfügung, kann es sein, dass manche Kinder schlichtweg „untergehen“ und sich schwertun mit der Eingewöhnung in die Gruppe.

7. Strukturierter Tagesablauf: Wann wird was gemacht?

Feste Regeln sind für Kinder wichtig. Dazu gehören zum Beispiel Morgenkreis, Stunden im Turnraum oder regelmäßige Zeiten für Mittagessen oder Mittagsschlaf. Auch fest angestelltes Personal sorgt dafür, dass sich Kinder schneller sicher fühlen. Die Betreuer werden zu wichtigen Bezugspersonen und sollten daher nicht regelmäßig wechseln.

8. Mahlzeiten: Was kommt im Kindergarten auf den Teller?

Falls dein Kind zum Mittagessen in der Einrichtung bleibt, solltest du dich vorher über den Speiseplan informieren: Wird Wert auf abwechslungsreiche Kost gelegt? Wird das Essen vor Ort frisch zubereitet oder über ein Catering angeliefert? Werden Bio-Zutaten verwendet? Grundsätzlich schadet es jedoch keinem Kind, verschiedene Gerichte auszuprobieren.

9. Ausflüge: Ab auf den Bauernhof?

Mit den anderen Kindern in der Gruppe spielen, toben und basteln ist schön – aber nicht alles. Abwechslung ist im Kindergartenalltag wichtig. Daher informiere dich vorab: Unternimmt die Gruppe regelmäßig gemeinsam etwas? Zum Beispiel Ausflüge zu nahegelegenen Spielplätzen, Bauernhöfen oder sonstigen kindgerechten Zielen?

10. Förderung von Vorschulkindern: Lesen und schreiben lernen

Im Kindergarten werden üblicherweise Kinder zwischen drei und etwa sieben Jahren betreut. Die ältesten gehören dann schon zu den Vorschulkindern. Viele Kindergärten bieten für diese eine besondere Förderung an. Werden auch in deiner ausgewählten Einrichtung Kinder im Jahr vor ihrer Einschulung gefördert – etwa mit Lese- und Schreibkursen?

Trotz Checkliste: Das Bauchgefühl entscheidet mit

Auch wenn diese 10 Punkte eine gute Handreichung darstellen, solltest du dich als Mama oder Papa immer auch auf dein Bauchgefühl verlassen. Das schönste pädagogische Konzept und die tollsten Spielgeräte oder Außenanlagen sind nichts wert, wenn du dich mit der Kita-Leitung nicht verstehst oder bei den Erziehern ein ungutes Gefühl hast. Im Zweifel wiegt ein gutes Verständnis auch mehr als einer der oben genannten Faktoren.

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