Kinderkrankheiten sind Infektionskrankheiten, die besonders häufig bei Babys und Kindern auftreten. Hier findest du zehn klassische Kinderkrankheiten inklusive Symptome, Behandlung und viele weiterführende Links.
Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte wurden 2018 in Deutschland 543 Fälle der Kinderkrankheit gemeldet. Davon betrafen 37 der Infektionsfälle Babys im ersten Lebensjahr.
Art der Infektion: Hochansteckende Virusinfektion
Symptome: grippeähnliche Beschwerden, ein erster Fieberschub sowie weißliche Flecken an der Mundschleimhaut, Masern-Ausschlag (rote, ineinander fließende Flecken, ausgehend von den Ohren) und ein zweiter Fieberschub
Verlauf: In den meisten Fällen harmlos. Trotzdem dürfen sie nicht unterschätzt werden.
Impfung: Der Impfstoff wird meist als sogenannte MMR-Impfung in Kombination mit den Impfstoffen gegen Mumps und Röteln verabreicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Masern-Impfung für alle Kinder.
Mumps ist generell während des ganzen Jahres verbreitet, tritt jedoch im Frühling und im Winter häufiger auf. 2018 wurden in Deutschland 534 Fälle der Kinderkrankheit gemeldet.
Art der Infektion: akute, ansteckende Virusinfektion (umgangssprachlich „Ziegenpeter“)
Symptome: Anfangs unspezifische Symptome wie Appetitmangel, Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Dann schmerzhaftes Anschwellen der Ohrspeicheldrüse seitlich am Kopf/Hals (einseitig oder beidseitig).
Behandlung: Eine ursächliche Behandlung gegen Mumps gibt es nicht, die Symptome können aber mit Umschlägen, Schmerzmitteln oder fiebersenkenden Mitteln gelindert werden.
Verlauf: In der Regel harmlos
Impfung: Der Impfstoff wird meist als sogenannte MMR-Impfung in Kombination mit den Impfstoffen gegen Masern und Röteln verabreicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Mumps-Impfung für alle Kinder.
Gut zu wissen: Auch wenn Kinderkrankheiten besonders häufig bei Babys und Kindern auftreten, können sich auch Erwachsene theoretisch mit Kinderkrankheiten anstecken.
Mehr Informationen und was bei der Behandlung der Kinderkrankheit zu beachten ist, kannst du hier nachlesen: Mumps: Hamsterbacken, die wehtun
Röteln treten vor allem im Winter und Frühjahr auf. 2018 wurden laut dem Robert Koch-Institut 15 Fälle der Kinderkrankheit gemeldet.
Art der Infektion: hochansteckende Virusinfektion
Symptome: Husten, leichtes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, roten Flecken
Behandlung: Ursächliche Behandlung – es können, wenn nötig, nur die Symptome gelindert werden.
Verlauf: In den meisten Fällen harmlos; heilen von selbst aus
Impfung: Der Impfstoff wird meist als sogenannte MMR-Impfung in Kombination mit den Impfstoffen gegen Masern und Mumps verabreicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt die Röteln-Impfung für alle Kinder.
Wichtig: Infekte sind notwendig. Durch sie kann der Körper deines Kindes ein stabiles Immunsystem aufbauen. Die meisten dieser Kinderkrankheiten heilen durch eine frühe Diagnose und einer richtigen Behandlung gut und ohne Spätfolgen aus. Trotzdem sind Kinderkrankheiten kein Kinderspiel und sollten unbedingt ernst genommen werden.
Symptome: Fieber (bis zu 40 Grad), Hautauschlag, Erbrechen, Durchfall, Fieberkrämpfe
Behandlung: Das Drei-Tage-Fieber wird rein symptomatisch behandelt. Das heißt, dass sich Behandlung lediglich darauf beschränkt das Fieber zu senken.
Verlauf: meist harmlos
Impfung: Derzeit gibt es gegen den Erreger keinen Impfstoff.
Erfahre in unserem Ratgeber-Artikel, in welchem Alter Kinder besonders vom Dreitagefieber betroffen sind und wie du die Kinderkrankheit behandeln kannst: Dreitagefieber – Wenn der Name Programm ist
Wichtig: Viele Kinderkrankheiten können während der Schwangerschaft für dich und das Ungeborene gefährlich werden. Das Dreitagefieber ist jedoch ungefährlich, da die meisten Erwachsenen gegen den Virus immun sind.
Vor allem Kindergarten- und Schulkinder zwischen zwei und zehn Jahre sind besonders anfällig für diese Kinderkrankheit. Da viele Eltern heute aber der Impfempfehlung folgen, ist die Zahl der Windpocken-Erkrankungen deutlich zurückgegangen: 2017 wurden nur noch 22.200 Windpocken-Erkrankungen gemeldet – 2004 waren es noch 750.000.
Art der Infektion: hochansteckende Infektionskrankheit
Symptome: Anfangs allgemeine Beschwerden wie Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und gelegentlich Fieber. Dann tritt der typische Hautausschlag mit flüssigkeitsgefüllten, juckenden Bläschen auf (zuerst am Rumpf und im Gesicht, später auch an anderen Körperstellen).
Behandlung: vor allem Behandlung der Symptome (z.B. Hautpflege, juckreizlindernde Mittel, Schmerzmittel)
Verlauf: Windpocken heilen meist problemlos aus
Impfung:
Erwachsenen, Schwangeren oder Neugeborenen kann die „harmlose Kinderkrankheit“ lebensgefährlich werden. Hier erfährst du, wie du dich und dein Kind vor einer Ansteckung schützen kannst: Windpocken: Eine harmlose Kinderkrankheit? Nicht immer!
Art der Infektion: hochansteckende Infektionskrankheit
Symptome: Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, vergrößerte Mandeln, geschwollene Lymphknoten am Hals, fleckiger Ausschlag am ganzen Körper, Himbeer- oder Erdbeerzunge
Behandlung: Antibiotika, Schmerz- und Fiebermittel, Bettruhe
Verlauf: Bei einer frühzeitigen Antibiotikatherapie klingen die Scharlach-Symptome meist nach wenigen Tagen wieder ab. In selteneren Fällen zieht die Kinderkrankheit Spätfolgen (Nierenentzündung, rheumatisches Fieber) nach sich.
Impfung: Derzeit gibt es gegen den Erreger keinen Impfstoff.
Wichtig: Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten kann dein Kind mehrmals an Scharlach erkranken.
Keuchhusten ist nach wie vor weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten bei Kindern. In Deutschland wurde 2018 1.2827 Fälle der Kinderkrankheit gemeldet.
Art der Infektion: sehr ansteckende, bakterielle Infektion
Behandlung: Antibiotika, schleimlösende Medikamente, genügend trinken, Bettruhe muss nicht unbedingt sein, aber dein Kind sollte sich schonen
Verlauf: Heilt meist vollständig aus. Bei Früherkennung wird der Krankheitsverlauf leichter. Gefährliche Komplikationen sind vor allem bei kleinen Kindern möglich.
Impfung: Ja, ab dem zweiten Lebensmonat; muss nach zehn bis spätestens 20 Jahren aufgefrischt werden
Neugeborenengelbsucht tritt sehr häufig auf. So steckt sich laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte über die Hälfte aller gesunden Neugeborenen in den ersten Lebenstagen mit dieser Kinderkrankheit an.
Beschreibung: Gelbfärbung von Haut und Augen bei Neugeborenen wenige Tage nach der Geburt.
Ursachen: Der Farbstoff Bilirubin wird nach der Geburt verstärkt gebildet. Kann die Leber ihn nicht schnell genug abbauen, lagert er sich im Gewebe ab.
Symptome: Müdigkeit und wenig aktiv, wenig Durst, Gelbfärbung an der weißen Augenhaut, Gelbfärbung der Haut, schrilles Schreien, erhöhte Muskelspannung (durchgestreckter Rücken), Atemnot und Krampfanfällen
Behandlung: Steigen die Blutwerte des Bilirubins nicht über bestimmte Grenzwerte, bedarf es keiner weiteren Behandlung. Ansonsten: Fototherapie oder Austauschtransfusion
Verlauf: Wird die Gelbsucht bei Babys früh erkannt, lässt sie sich gut behandeln und bleibt ohne Folgen.
Impfung: Derzeit gibt es gegen den Erreger keinen Impfstoff.
Diese Kinderkrankheit betrifft vorwiegend Kinder unter zehn Jahren. Da die Hand-Mund-Fuß-Krankheit in Deutschland nicht meldepflichtig ist, lässt sich nicht genau sagen, wie häufig die Kinderkrankheit ist. Laut dem Robert-Koch-Institut könne man aber aus den Abrechnungsdaten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung jährlich zwischen 80.000 und 140.000 Fälle der Hand-Mund-Fuß-Krankheit abschätzen.
Art der Infektion: hochansteckendende Viruserkrankung
Symptome: Erkältungssymptome (Fieber, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit), mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen und kleine, schmerzhafte Geschwüre im Mund sowie rötliche Knötchen, Flecken und Bläschen an Handflächen und Fußsohlen
Behandlung: Linderung der Beschwerden mit, wenn nötig, Schmerz- und Fiebermittel. Ansonsten Wadenwickel, ausreichend Schlaf und viel trinken. Gegen die Hautausschläge helfen Wund- und Heilsalben.
Verlauf: Trotz der hohen Ansteckungsgefahr verläuft diese Kinderkrankheit meist harmlos
Impfung: Derzeit gibt es gegen den Erreger keinen Impfstoff.
Vor allem Kinder im Kindergarten- und Schulalter erkranken an Ringelröteln, aber auch Erwachsene können sich mit der Kinderkrankheit anstecken. Besonders häufig sind Ringelröteln in den Winter- und Frühlingsmonaten.
Art der Infektion: Ansteckende Virusinfektion
Symptome: Symptome eines grippalen Infekts (Fieber, Kältegefühl Kopf- und Muskelschmerzen), geschwollene Lymphknoten, typische schmetterlingsförmigen, große, rote Flecken im Gesicht, Wangen und Stirn. Der Hautschlag breitet sich wenig später auch auf Schultern, Arme und Beinen aus.
Behandlung: Linderung der Beschwerden mit, wenn nötig, Schmerz- und Fiebermittel. Ansonsten kalte Umschläge gegen den Juckreiz und Bettruhe.
Verlauf: Ringelröteln sind in der Regel harmlos und heilen oft selbst aus.
Impfung: Derzeit gibt es gegen den Erreger keinen Impfstoff. Aber: Wer einmal Ringelröteln gehabt hat, ist lebenslang immun.
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Masern – Symptome & Krankheitsbild,
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/masern/symptome-krankheitsbild/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Mumps – Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt!
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/mumps/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Röteln (Rubella). Symptome & Krankheitsbild,
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/roeteln-rubella/symptome-krankheitsbild/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Drei-Tage-Fieber https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/drei-tage-fieber/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Windpocken,
https://www.gesundheitsinformation.de/windpocken.2807.de.html, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Scharlach
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/scharlach, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Keuchhusten. Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt!
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/keuchhusten/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Berufsverband der Kinder- und JugendärzteV.: Neugeborenen-Gelbsucht (Neugeborenen-Ikterus),
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/neugeborenen-gelbsucht-neugeborenen-ikterus/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Hand-Fuß-Mund-Krankheit – Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Impfen schützt!
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hand-fuss-mund-krankheit/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.: Ringelröteln (Erythema infectiosum)
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/ringelroeteln-erythema-infectiosum/, (letzter Zugriff: Januar 2020)
Diese Website verwendet Cookies. Wir können damit die Seitennutzung auswerten, um nutzungsbasiert Inhalte und Werbung anzuzeigen. Weitere Informationen zu Cookies und insbesondere dazu, wie du deren Verwendung widersprechen kannst, findest du in unseren Datenschutzhinweisen.