Kommunikations-Hacks, die sinnlose Diskussionen stoppen
„Räum deine Spielsachen auf“ oder „Du musst jetzt ins Bett“ sind Sätze, die Eltern noch aus ihrer eigenen Kindheit kennen. Damals wie heute führen solche Forderungen zu sinnlosen Diskussionen, die oft in Tränen enden. Mit unseren Kommunikations-Hacks kannst du Situationen wie diese leicht umgehen.

1. Das Kind wählen lassen
Der beste Trick, um sinnlose Diskussionen mit deinem Kind zu vermeiden: Lass deinem Kind die Wahl – ohne dass es eine echte Wahl hat. Ein beliebtes Beispiel ist die abendliche Bettgehzeit. Anstatt auszudiskutieren, ob es nun wirklich schon Zeit für das Bett ist, machst du deinem Kind folgendes Angebot:
“Es wird Zeit, ins Bett zu gehen. Möchtest du dir erst den Schlafanzug anziehen oder erst die Zähne putzen?”
Dein Kind konzentriert sich jetzt darauf, die richtige Wahl zu treffen. Der Unmut über die Schlafenszeit wird hinten angestellt. Auch in anderen Situationen mit Diskussionspotenzial kannst du diesen Trick anwenden – etwa beim Essen oder Aufräumen.

2. Einfach mal machen lassen
Wir lernen durch unsere Fehler. Das ist auch bei Kindern so. Bevor du mit deinem Kind darüber streitest, dass es nicht im Karnevalskostüm zum Einkaufen gehen kann oder im Pyjama in den Kindergarten – einfach machen lassen.
Diese Erlebnisse tun niemandem weh und dein Kind lernt durch die Erfahrung, dass es doch sinnvoll ist, auf Mama zu hören.

3. Nicht nur „Nein“ sagen
Das Wörtchen „Nein“ stößt bei Kindern oft auf taube Ohren. „Und warum nicht“-Diskussionen umschiffst du mit einfachen Nein-Alternativen. Hier findest du zehn Wege Nein zu sagen, ohne „Nein“ zu sagen.

4. Einfach weitermachen
Manchmal sind die Gemüter so erhitzt und die Situation so festgefahren, dass es nichts bringt zu diskutieren. Das kann vor allem in der Trotzphase öfter mal der Fall sein. Ein klassischer Wutanfall kann nicht ausdiskutiert werden. Dein Kind ist in der Situation gar nicht in der Lage dir zuzuhören und die Informationen rational zu verarbeiten.
Dann ist es sinnvoll die Situation auf sich beruhen zu lassen und in normalem Ton mit einem anderen, neutraleren Thema fortzufahren. Dadurch beruhigt dein Kind sich leichter und ihr könnt mit eurem Alltag weitermachen.
Alles, was du zur kindlichen Wut wissen musst, erklären wir dir außerdem hier.

5. Ich-Botschaften verwenden
Wenn das Sams aus dem Lautsprecher schallt, kannst du eine Diskussion einfach vermeiden. Anstatt zu sagen “Mach das bitte leiser” solltest du mit einer Ich-Botschaft arbeiten. So kannst du klarmachen, dass es dich persönlich stört. Versuche es mit: “Mir ist dein Hörspiel zu laut, es tut mir in den Ohren weh”.

6. Beispiele nennen, warum eine Diskussion für beide schlecht ist
Wenn dein Kind am Morgen trotzig trödelt oder auf dem Weg in die Kita alle zwei Meter wütend stehen bleibt, kostet das Nerven. Statt darüber zu diskutieren, warum ihr euch beeilen müsst, kannst du erklären, dass ihr beide jetzt doch eigentlich viel lieber etwas anderes machen wollt.
Zum Beispiel, dass dein Kind bestimmt lieber im Kindergarten mit seinen Freunden spielen möchte und du dich gerne auf den Weg zur Arbeit machen willst.

7. Regeln festlegen
Feste Regeln kannst du auch für deine Familie aufstellen: zum Beispiel “Wir kommen immer pünktlich und mit gewaschenen Händen zum Essen.”
An diese muss sich ohne Ausnahme jeder halten. Wenn dein Kind in diesen Fällen versucht zu diskutieren, kannst du dich auf die Regeln berufen, die ihr gemeinsam aufgestellt habt.
Mehr Regeln, die den Familienalltag erleichtern, findest du hier.

8. Die Dinge genau benennen
Für dein Kind kann es schwierig sein, abstrakte Anweisungen umzusetzen. Deshalb solltest du möglichst präzise formulieren, was du meinst, um eine Diskussion zu vermeiden.
Anstatt “Setzt dich bitte richtig hin” versuche es mit “Lass die Beine bitte unter dem Tisch”. Statt “Räum bitte auf” solltest du eine konkrete Handlungsanweisung geben: zum Beispiel “Sammle bitte alle kleinen Autos vom Teppich auf.”

9. Blickkontakt und Berührungen
Es ist außerdem sehr hilfreich, wenn du Blickkontakt hältst, während du mit deinem Kind sprichst. So weiß es, dass es deine volle Aufmerksamkeit hat und gehört wird.
Besonders wichtige Botschaften kannst du zusätzlich mit Berührungen unterstützen. Achte darauf, dass diese sanft sind und dein Kind sich dadurch geborgen fühlt.