Ist Konzentrationsschwäche und ADHS dasselbe?
Nein, das kann man so nicht sagen. Zwar ist ADHS immer eine Konzentrationsschwäche, aber das gilt nicht umgekehrt. Der Buchstabe H in ADHS steht für Hyperaktivität. Das muss bei einer Konzentrationsschwäche nicht zwingend vorliegen.
Wie lange muss sich ein Kind konzentrieren können?
Ein Erstklässler hat eine Konzentrationsspanne von maximal 15 Minuten. Im höheren Grundschulalter steigert sich das Ganze auf 20 Minuten.
Erwarte also nicht zu viel von deinem Kind.
So erkennst du eine Konzentrationsschwäche bei Kindern:
Dein Kind …
- Ist stark vergesslich
- Hat Motivationsschwierigkeiten
- Verzweifelt schnell
- Ist zerstreut
- Arbeitet nicht sorgfältig
- Ist oft müde oder verärgert
- Ist unaufmerksam
Aber: Ziehe keine voreiligen Schlüsse. Diese Punkte sind nur mögliche Indizien, die auf eine Konzentrationsschwäche hindeuten.
Vielleicht haben diese Symptome auch andere Gründe. Beispielsweise ein unaufgeräumtes Zimmer, in dem keine gute Arbeitsatmosphäre herrscht. Vielleicht hat dein Kind auch zu viele Hobbys und ist deshalb ständig müde? Oder es ist unterfordert, kann seine Energie nicht rauslassen und ist deshalb ständig gereizt?
Es gibt zahlreiche Gründe, die zu den Konzentrationsproblemen führen. Stelle also nie selbst eine Diagnose, sondern besprich deine Bedenken mit deinem Kinderarzt.
Mögliche Ursachen von Konzentrationsschwäche bei Kindern
Wie sieht gesunde Ernährung bei Kindern eigentlich aus? Auf was muss ich achten? Das haben wir für dich hier zusammengefasst.
Wie äußert sich Konzentrationsschwäche im Alltag?
Dein Kind hat bereits bei den einfachsten Aufgaben Schwierigkeiten. Es wirkt ausgelaugt, müde und kann sich zu nichts aufraffen. Kommunikation wird schwerer, da es sehr gereizt auf deine Anweisungen reagiert.
Tipp: Versuche dein Kind nicht zu oft zu kritisieren. Davon hat es in der Schule wahrscheinlich schon genug. Gehe stattdessen auf dein Kind ein und bleibe verständnisvoll.
Außerdem sollte klare Ordnung herrschen, vor allem am unmittelbaren Arbeitsplatz.
Wichtig: Sprich nicht ständig mit deinem Kind. Das klingt hart, ist aber wichtig, um die Konzentrationsphasen deines Kindes nicht zu unterbrechen. Auch einfache Fragen wie: „Was willst du heute essen?“ solltest du dir eher verkneifen.
Gesunde Lebensweise
Damit ist vor allem eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Zeit und Bewegung an der frischen Luft gemeint.
Oft führt Eisenmangel zu Konzentrationsstörungen, daher sollte dein Kind immer genügend Eisen zu sich nehmen z.B. in Form von Fleisch, Haferflocken oder Hülsenfrüchten.
Zusammenarbeit mit Fachkräften
Es ist wichtig, dass ein regelmäßiger Austausch zwischen Elternhaus und Schule herrscht. So kannst du das Verhalten deines Kindes besser einschätzen und verstehen. Auch die Lehrer können mit der Situation besser umgehen.
Bei Sorgen oder Fragen gilt: Hole dir unbedingt eine Fachkraft wie beispielsweise ein Kinderarzt, Psychiater, Pädagogen oder Psychologen zur Hilfe.
Klare Strukturen in der Erziehung
Eltern können einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Kindes nehmen. Die Erziehung ist dabei ausschlaggebend. Dein Kind braucht klare Strukturen, an die es sich „entlanghangeln“ kann.
Am Ende des Tages könnt ihr dann gemeinsam reflektieren, ob die Ziele erreicht wurden oder nicht. So entsteht bei deinem Kind eine realistische Selbst- und Fremdeinschätzung. Funktioniert mal etwas nicht, dann sprich es an! Es nützt niemanden etwas, wenn du alles schönredest.
Konzentrationsschwäche Übungen
Entspannungs- und Konzentrationsübungen eignen sich hervorragend für eine Konzentrationsschwäche bei Kindern.
>> 20 tolle Konzentrationsübungen für Kinder haben wir hier für dich gesammelt.
Ebenfalls bekannt, ist die Progressive Muskelrelaxation. Bei dieser Methode nach Edmund Jacobson führt man einen ständigen Wechsel zwischen Muskelanspannung und Entspannung durch. Das geschieht nach einer bestimmten Reihenfolge und entspannt dein Kind tief.
Medikamente
Als Medikament wird meist Ritalin mit dem Wirkstoff Methylphenidat verwendet. Dies ist ein bekanntes Mittel bei einer Konzentrationsschwäche, jedoch in der Gesellschaft sehr umstritten, da die Nebenwirkungen noch nicht ausreichend erforscht sind. Außerdem wird Ritalin häufig von „normalen“ Menschen zum Pushen der Lernleistung ausgenutzt und ist so etwas negativ behaftet.
Lass dich hierzu von deinem Arzt beraten.
Pflanzliche Arzneimittel
Zur Behandlung von einer Konzentrationsschwäche können auch homöopathische Mittel helfen. Bei Kindern werden gerne folgende Globuli angewendet:
- Agaricus muscarius D6
- Barium carbonicum D8
- Kalium sulfuricum D6
Mögliche Therapieansätze für Konzentrationsschwäche:
- Ergotherapie zur Verbesserung der Feinmotorik
- Heilpädagogische Betreuung zur Verbesserung Konzentration und Lernstrategie
- Legasthenie Training zur Förderung von Lesen und Schreiben
- Erziehungsberatung für mögliche Erziehungstipps sowie individuelle Problemlösungen für deine Familie
- Therapeutisches Reiten oder Klettern sorgt für inneres Wohlbefinden und soziale Entwicklung