Kinderkrippe oder Killervirenzuchtanstalt?

Virus-Figur und Grippe-Medikamente
Eine Ansteckung: unvermeidbar!
© Pixabay/ Bru-nO

Seitdem meine Tochter zur Krippe geht, bin ich ständig krank. Das ist Fakt. Ich nenne die Krippe nur noch „Killervirenzuchtanstalt“. Viele denken sich jetzt sicher ich übertreibe, aber es ist tatsächlich so, dass in einer Krippe unheimlich viele Viren, Bakterien und anderes „Zeug“ herumschwirren. Das härtet ab, heißt es immer. Aber was ist mit uns Eltern? Wir kämpfen ums nackte Überleben! Und ich bin ein totaler Angsthase was Viren und andere Keime betrifft. Ich lebe ständig mit einer Angst, dass ich mich mit etwas anstecken könnte.

Husten, Schnupfen, Heiserkeit stehen ganz oben auf der Tagesordnung

Während meine Tochter drei Tage lang eine leichte Schniefnase hat, die sie quasi überhaupt nicht beeinträchtigt, hänge ich jedes Mal zwei Wochen lang mit einer ausgewachsene Erkältung in den Seilen. Husten, Schnupfen, Heiserkeit stehen hier ganz oben auf der Tagesordnung.

Und viele Mütter stimmen mir sicher zu, wenn ich sage: Wenn das Kind krank ist, ja das ist schlimm. Aber noch schlimmer ist es, wenn das Kind gesund ist, aber die Eltern krank sind! Dann hat man echt verloren. Die Kleinen wollen bespaßt werden, man gibt sein bestes, obwohl man eigentlich nur ins Bett möchte. Und so zieht sich die Erkältung immer länger hin, bis man sie endlich richtig auskuriert hat. Um dann schon gleich mit der nächsten Krankheit angesteckt zu werden.

Erkältung ist hier ja noch mit das Harmloseste. Gefolgt von Bindehautentzündung. Wenn das Kind morgens mit total verklebten und feuerroten Augen aufwacht, ist das natürlich kein toller Anblick. Es juckt und zwickt und aus den Tränensäcken läuft ein eitriges Sekret heraus – da treibt es mir schon alleine beim Anblick die Tränen in die Augen. Aber auch hier ist schnell Abhilfe geschaffen. Augentropfen sei Dank, ist das Schlimmste nach 24 Stunden überstanden. Mit der richtigen Hygiene habe ich es bisher auch immer erfolgreich geschafft, mich nicht anzustecken.

Was tun, wenn das Kind krank ist?

Das Tückische: Kinder zeigen Symptome erst spät

Als ich Schwanger war, hatte mich mein Neffe mit der Hand-Mund-Fuß-Krankheit angesteckt. Das tückische hierbei ist, dass die Inkubationszeit unheimlich lange ist. Also es dauert ewig, bis es bei einem Infizierten ausbricht. In dieser Zeit ist man aber schon hochansteckend. So trägt man die „Seuche“ natürlich ganz einfach weiter, ohne es zu merken. Ich spielte also mit meinem Neffen, der kerngesund schien, aber er steckte mich eben mit besagtem Virus an. Welches gegen Ende meiner Schwangerschaft natürlich prompt ausbrach. Ich hatte an Händen und Füßen seltsame Blasen, die unheimlich juckten. Meine Frauenärztin riet mir Ruhe zu bewahren und mein Hausarzt googelte erst mal danach, ob das Auswirkungen auf mein Ungeborenes haben könnte… sehr beruhigend. Beide sagten mir, es könne nur etwas passieren, wenn das Kind kommen würde während ich noch krank bin. Zum Glück war das nicht der Fall. Aber man ist natürlich sehr beunruhigt.

Manchmal sind Kinder nur Zwischenherde

Vergangenen Herbst hing ein Aushang am Schwarzen Brett unserer Krippe, dass eine Streptokokken-Infektion in der Gruppe herumgeht. Spannend! Meine Tochter hatte glücklicherweise nichts – sie war nur der Zwischenherd. Wenige Tage später hatte ich eine äußerst schmerzhafte, eitrige Mandelentzündung. Über Nacht schwollen meine Mandeln so stark an, dass ich dachte ich müsse ersticken. Da half nur Antibiotika. Eine Woche lang nahm ich mein Medikament brav ein,bis die ganze Packung aufgebraucht war, so wie es mir der Arzt sagte. Drei Tage nachdem ich die letzte Pille genommen hatte, war meine Mandelentzündung wieder da – schlimmer und schmerzhafter als vorher! Ich benötigte insgesamt drei Packungen verschiedene Sorten Antibiotika, bis ich das richtige Medikament hatte, um diese blöde Mandelentzündung wieder in den Griff zu bekommen.

Aushang in der Krippe: Hat mein Kind das auch?

Kurz vor Weihnachten hing wieder so ein toller Zettel am Schwarzen Brett. Ein Kind sei an Mundfäule erkrankt. Ohje, was ist das denn schon wieder??? Ich fing an zu googeln. Herpes im Mund??? Äh nein, nicht mit mir! Mein Mann hatte schon Urlaub und wir ließen unsere Tochter tatsächlich nicht in die Krippe, um zu verhindern, dass sie sich noch irgendwie damit ansteckt. Obwohl das kranke Kind natürlich längst zu Hause war und auch hier die Inkubationszeit sehr lange ist. Womöglich hatte sich meine Tochter bereits angesteckt. Für mich wieder eine schier unerträgliche Zeit, abwarten zu müssen, ob da noch etwas ausbricht. Zum Glück blieben wir dieses Mal verschont.

Mein Fazit: Wenn man sich für Krippe oder Tagesmutter entscheidet, muss man auch mit den Konsequenzen rechnen, dass Kinder und Eltern häufiger krank sind. Wenn die Möglichkeit besteht, kann man die Kleinen auch mal zu Hause lassen – zur Not auch bei Oma. Aber ansonsten hilft nur: Augen zu und durch! 🙂

Wenn dein Kind das nächste Mal krank wird.