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Hilfe, meine Tochter hat im Lockdown Geburtstag

Mädchen mit Maske hält Geburtstagskerzen vor sich
©Unsplash/pixpoetry

Corona macht aktuell aus rauschenden Geburtstagsfesten eine recht triste Angelegenheit. Gerade für Kinder ist das schwer zu begreifen und alles andere als schön. Im Lockdown Geburtstag zu haben, ist doppelt schwer. Wie Familie Kirschbaum damit umgegangen ist, davon erzählt unsere Autorin Daniela Kirschbaum heute.

Geburtstag in der neuen Normalität

Töchterchen hat Anfang Januar Geburtstag. Während Covid letztes Jahr um diese Zeit noch eine ferne Randerscheinung war, stand dieses Jahr die Welt Kopf. Lockdown in Österreich seit Dezember – keine Schule, keine Restaurants, kein Zoo, kein Kino, kein Museum, kein nichts. Nur Corona…

Die vorfreudige Geburtstagsstimmung lungerte naheliegenderweise irgendwo im Keller herum. Nicht nur bei Töchterchen, bei uns allen… Es muss ja kein rauschendes Fest mit berstender Gästeliste und Kinderanimation vom Feinsten sein. Aber Geburtstagstorte mit den besten Freunden, eine gemeinsame Schatzsuche, auf die bunte Piñata einprügeln und am Abend mit viel Zucker im Bauch und noch mehr tollen Erinnerungen im Kopf einschlafen, wäre halt schon nett.

Geht aber nicht in einer Pandemie! Dementsprechend war der nahende Geburtstag eine triste Angelegenheit. Man versteht ja, warum es so ist, wie es ist. Traurig ist es aber eben trotzdem. Nicht nur für die Kinder, auch für uns Eltern. Natürlich kann niemand etwas dafür, aber es ist doch viel, worauf die Kleinen verzichten müssen.

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Von nicht greifbaren Viren und fehlenden Feiern

Wir haben Töchterchen schon früh darauf vorbereitet, dass der Kindergeburtstag wohl ausfallen muss. Nachdem Kinder zwar klein, aber nicht dumm sind, hat sie darauf nur geantwortet: „Das weiß ich doch eh. Wegen Corona. War ja sowas von klar!“

Dass etwas Unsichtbares ein Geburtstagsfest kaputt macht, ist dann aber doch irgendwie seltsam abstrakt. Und kurz vor dem großen Tag mehrten sich die Fragen, ob sich das nicht vielleicht doch irgendwie ausgehen könnte, dass Corona bis zum Geburtstag besiegt und verschwunden ist. Die Hoffnung stirbt eben doch zuletzt…

In dem Fall ist sie aber leider doch verschieden. Der neunte Geburtstag brach an und der „blöde Stachelvirus“ war immer noch da. Dementsprechend getrübt war die Stimmung…

Wenigstens hat Corona nichts gegen Torte und Geschenke

Von einer coolen Videokonferenz-Geburtstags-Party, wie sie der Bruder vorgeschlagen hat, wollte Töchterchen (zum Glück!) nichts wissen. Reicht ja schon, wenn das Schul-Alltag ist. Alles oder nichts ist da eher die Devise. Und wenn eine „echte“ Party nicht erlaubt ist, dann eben lieber gar nichts. („Vielleicht kann ich ja nachfeiern. In 100 Jahren oder so, wenn der Mist endlich mal weg ist!“)

Ab dem Zeitpunkt, als klar war, dass das mit der Party fix nichts wird und virtuelle Alternativen ausscheiden, war Töchterchen dann auch halbwegs im Reinen mit der Sache. Immerhin war es ja trotzdem ihr Ehrentag mit zumindest drei „Fast-Gästen“ (Mama-Papa-Bruder). Dass ein Extra-Geschenk (statt der fehlenden Feier) am Geburtstagstisch wartete, war in dem Zusammenhang übrigens auch kein Fehler.

Schlussendlich hat sich Töchterchen – den Mund voll Schokotorte – dann sogar zu einem grinsenden: „Wenigstens hat das Drecksvirus nix gegen Torte und Geschenke!“ hinreißen lassen…

Geburtstag im Rahmen der Umstände

Auch wenn es keine richtige Geburtstagsparty gab, haben wir uns den Tag so schön wie möglich gemacht. Essen bestellt, viel gespielt und einen Filmabend mit Popcorn und Kindersekt zelebriert. Nichts Großartiges, aber gemütlich war es trotzdem. Und manchmal sind es ja gerade die kleinen Dinge, die in guter Erinnerung bleiben…

Kleine Feier ist besser als keine Feier

Eine Feier gab es dann übrigens doch noch. Ein paar Tage später nahm die Schule nämlich ihren Betrieb wieder auf und dort wurde nachgefeiert. Mit Abstand zwar, dafür aber auch mit Muffins, Kerzen, Geburtstagsständchen und Geschenk. An diesem Tag kam Töchterchen selig heim. Ich sag ja, es sind die kleinen Dinge, die in guter Erinnerung bleiben. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die engagierten Lehrerinnen! 🙂

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