Wie viel Mineralöl steckt hinter den Türchen?
Was wäre Weihnachten ohne einen Adventskalender und die Vorfreude auf den leckeren Inhalt? Öko-Test hat für uns allerdings eine schlechte Nachricht: 20 Kalender wurden von dem Verbrauchermagazin getestet und bei allen 20 Kalendern war die Schokolade mit Mineralöl belastet.
Mineralöle werden aus Rohöl gewonnen. Allgemein wird zwischen und gesättigten Mineralölen (MOSH) und aromatischen Mineralölen (MOAH) unterschieden. Letztere können sich im Fettgewebe Lymphknoten, Leber oder Milz ansammeln und diese schädigen.
„Sehr stark erhöhte“ Werte wurden in den Kalendern von Penny und Windel entdeckt. Aber auch das Bio-Siegel ist scheinbar keine Garantie für mineralölfreie Schokolade. Im Kalender von Alnatura wurden ebenfalls erhöhte Mineralölwerte festgestellt.
Vor diesen Schokoladen-Adventskalender warnt Öko-Test
- „Dragons Vollmilch-Schokoladen-Adventskalender“
- „Nickelodeon Paw Patrol Adventskalender“
- „Windel Adventskalender“
Neben Mineralöl enthalten diese drei Kalender zusätzlich aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH), die krebserregend sein können. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung sollten diese Mineralölbestandteile in Lebensmitteln gar nicht nachweisbar sein. Deswegen bewerte Öko-Test hier besonders streng, heißt es in der Mitteilung. Gesetzliche Grenzwerte gibt es bislang in Deutschland aber nicht.
Kalender mit guten Noten
Nur zwei Adventskalender bekamen die Bestnote und schnitten mit „sehr gut“ ab. Die Spitzenreiter sind hier der Adventskalender von Lindt „Hello Adventskalender Mini Emotis’“ und der von Ferrero „Die Besten von Ferrero“. Allerdings solltest du auch hier aufpassen, denn ganz frei von Mineralölen sind diese beiden auch nicht. Da aber nur geringe Spuren davon enthalten sind, hat Öko-Test sie nicht abgewertet. Sechs Adventskalender wurden mit „gut“ benotet, darunter der „Rosengarten Adventskalender mit Vollmilchschokoladenfiguren“.
Den vollständigen Test kannst du hier einsehen: Test Adventskalender: Schokolade in fast allen mit Mineralöl belastet.
Wie kommt das Mineralöl überhaupt in die Schokolade?
Das Mineralöl in der Schokolade kann aus der Verpackung, dem Transport oder der Ernte stammen. Schokolade ist häufig mit Mineralöl verunreinigt, weil sie in Kartonverpackungen aus Altpapier transportiert wird. Dieses enthält mineralölhaltige Druckfarben, die auf die Adventskalenderschokolade übergehen. Außerdem sind viele Jutesäcke, in denen die Kakaobohnen transportiert werden, imprägniert. Ebenfalls kann Mineralöl durch die Maschinen, die zur Ernte und Verarbeitung der Kakaobohnen eingesetzt werden, in die Schokolade gelangen.
Eine Alternative? Adventskalender zum Vorlesen. Mehr dazu findest du hier: Adventskalender-Geschichten: 24 Türchen zum Vorlesen.