„Kitaplatz gesucht in Berlin Alt-Hohenschönhausen“
Alleine in Berlin fehlen 3.000 Kita-Plätze und weitere 10.000 können aufgrund von Sanierungen oder aus Personalmangel nicht besetzt werden. Am besten man beginnt mit der Suche, noch bevor das Baby auf der Welt ist. Doch auch das scheint nicht mehr auszureichen.
Mütter und Väter sind inzwischen so verzweifelt, dass sie über Online-Börsen wie „ebay-Kleinanzeigen“ Inserate schalten und das Internet um Hilfe bitten. „Ich hoffe, Sie können mir den Start in mein Arbeitsleben nach der Geburt meines Kindes mit einem Kitaplatz ermöglichen“, so schreibt es zum Beispiel eine Hochschwangere in ihr Gesuch. Sie bräuchte für Ende 2019 einen Kitaplatz. Das Anzeigenbild zeigt die zukünftige Mama, wie sie liebevoll ihren Schwangerschaftsbauch hält.
Eltern bieten „Finderlohn“
Doch mit dieser Idee ist sie bei Weitem nicht die Einzige. Auch andere Mütter haben die Suche nach einem Kitaplatz selbst in die Hand genommen und eine Anzeige aufgegeben. Der Konkurrenzkampf ist groß, die begrenzten Plätze begehrt und so zahlen manche Eltern sogar „Finderlohn“ für die Vermittlung eines Kitaplatzes – zum Teil mehrere hundert Euro.
Agentur für Kitaplätze
Wer bereit ist noch mehr Geld in die Hand zu nehmen, kann auch eine Agentur mit der Suche nach einem Kitaplatz beauftragen. Manche Agenturen verlangen dafür Pauschalen, andere einen lächerlich hohen Stundenlohn. Der Preis berechnet sich eben nach Angebot und Nachfrage.
Bis 2021 sollen 23.000 neue Kitaplätze geschaffen werden. Doch bis dahin wird man sicher weitere verzweifelte Such-Inserate im Internet finden und Agenturen werden weiterhin Profit mit dem Kitaplatz-Mangel machen.