Pfingstgeschichte für Kinder
In den 40 Tagen nach Ostern begegnet der auferstandene Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern immer wieder, spricht mit ihnen über das Reich Gottes, isst und trinkt mit ihnen und bereitet sie auf seinen endgültigen Weggang vor. Dann wird Jesus in den Himmel aufgenommen. Daran erinnern sich christliche Kirchen an Christi Himmelfahrt (Vatertag). Nach Christi Himmelfahrt versammelt sich die Anhängerschaft Jesu wieder in Jerusalem in im obersten Stockwerk eines Hauses. Dort kommen sie täglich zum Gebet zusammen. Eines Tages sind dort etwa 120 Personen versammelt.
Genau 50 Tage nach Ostern (10 Tage nach Christi Himmelfahrt) treffen sich die Jüngerinnen und Jünger von Jesus also wieder in dem Haus. Das ist damals so üblich. Man feiert das jüdische Wochenfest zusammen, verbringt einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang in Gemeinschaft, studiert die Heilige Schrift und betet. Als sie dort zusammen sind, entsteht plötzlich ein Rauschen im Himmel wie ein starker Sturm und erfüllt das ganze Haus.
Die Leute sehen Zungen wie Feuerflammen, die in der Mitte zerteilt sind und sich auf jeden einzelnen von ihnen setzen. Der Heilige Geist, also die Kraft, durch die Gott in der Welt wirkt, erfüllt die ganze Gemeinschaft und sie sprechen in fremden Sprachen.
Die Menschen, die zu der Zeit in Jerusalem leben, laufen zusammen, als sie das Rauschen hören. Jerusalem ist damals schon ein multikultureller Ort. Die Bewohnerinnen und Bewohner Jerusalems kommen ursprünglich aus ganz verschiedenen Ländern, wie Persien, Mesopotamien, Judäa oder der Provinz Asia.
Als die Jerusalemer die Anhängerschaft Jesu in ihrer Muttersprache reden hören, wundern sie sich sehr, denn sie wissen, dass diese Leute eigentlich aus Galiläa kommen. Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich. Während die einen sich fragen: „Was hat das wohl zu bedeuten?“, machen die anderen sich über sie lustig: „Die haben wohl zu viel süßen Wein getrunken.“
Dann steht Petrus, einer der Freunde Jesu auf und hält die erste Pfingstpredigt. Mit seinen Worten trifft er viele Menschen mitten ins Herz. Auf seine Predigt hin lassen sich 3000 Menschen taufen. Von da an kommen erste christliche Gemeinschaften an verschiedenen Orten in der Stadt zusammen.
Die Neugetauften lassen sich im christlichen Glauben unterrichten. Die ersten Christinnen und Christen treffen sich regelmäßig zum Gebet, feiern miteinander das Abendmahl und pflegen die Tischgemeinschaft. Sie teilen ihren Besitz und geben Geld an Bedürftige weiter. Sie sind gut angesehen in der Jerusalemer Stadtgesellschaft. Täglich kommen neue Leute zur urchristlichen Gemeinde hinzu.
Das ist also die Pfingstgeschichte. Bis heute erinnern sich Christinnen und Christen in aller Welt an diese Geschichte, wenn sie Pfingsten als Gründungsfest der Kirche feiern. Pfingsten ist ein Fest der Ökumene und der Vielfalt, das Länder- und Sprachgrenzen überwindet. Es erinnert an Gottes Wirken in dieser Welt durch ihre Heilige Geistkraft.
Der Pfingstgottesdienst ist ein beliebter Termin zur Taufe. Woran du alles denken musst, wenn du eine Taufe vorbereiten möchtest, erklären wir hier.