Füße von Babys und Kleinkindern
Zunächst einmal sehen alle Babyfüße aus wie Plattfüße. Von Plattfüßen ist aber nur dann die Rede, wenn der Fuß auch ein abgeflachtes Fußgewölbe besitzt. Bei Babys liegt das platte Erscheinungsbild allerdings daran, dass zum Schutze des Kindes, der Fuß von einem dicken Fettpolster umhüllt ist. Das Fußskelett besteht anfangs größtenteils aus Knorpel und ist somit noch ganz weich und verformbar.
Erst wenn Babys aktiv anfangen auf ihren Füßchen zu stehen und zu laufen, bildet sich langsam das Fußgewölbe aus. Mit Fußgewölbe ist die geschwungen verlaufende Anordnung der Fußknochen gemeint. Um das sechste Lebensjahr herum ist die Formbildung des Kinderfußes abgeschlossen.
Circa 98 Prozent aller Kinder kommen mit gesunden Füßen auf die Welt. Fußfehlstellungen wie beispielsweise Plattfüße entstehen erst im Laufe des Lebens aus verschiedene Gründen, wie schlecht passendes Schuhwerk, zu wenig Bewegung oder Übergewicht. Circa zwei Prozent aller Babys werden mit Fußfehlstellungen geboren.
Wann ist eine Behandlung von Plattfüßen notwendig?
Plattfüße oder Knick-Senk-Füße, so werden sie von Orthopäden genannt, müssen nicht behandelt werden, wenn das Kind auf Grund dessen keinen Schmerzen ausgesetzt ist und das Fußgewölbe im Zehenstand sichtbar ist. Dieser Meinung ist der Münchner Kinderorthopäde Dr. Hartmut Gaulrapp: „Leidet das Kind dagegen unter Fußschmerzen und -krämpfen, knicken seine Füße im Stehen deutlich nach innen und bleiben seine Fußsohlen auch im Zehenstand völlig platt, braucht es Einlagen für die Schuhe“. Auch helfen in diesem Fall oft gymnastische Übungen, die von Physiotherapeuten überwachte werden. Stellt sich auch mit Einlagen und Balance-Übungen keine Besserung ein, wird eine operative Maßnahme notwendig.
Plattfüßen vorbeugen
Um den Fuß bei seiner gesunden Entwicklung zu unterstützen, bewährt sich regelmäßiges Fußmuskulatur-Training. Darunter ist einfaches Barfußlaufen zu verstehen, so oft es geht. Bei kälteren Temperaturen empfehlen sich sogenannte ABS-Socken. Auch Übergewicht bei Kindern lässt sich leicht vermeiden.