Popeln – Was du über das Nasebohren wissen musst

Ein Junge liegt auf der Couch und popelt
Popeln: Alle tun es, keiner spricht darüber
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Popeln – Fast jeder hat es schon einmal getan, aber trotzdem ist es immer noch ein Tabuthema, darüber zu reden. Warum wir popeln, ob es ungesund ist und wann es zwanghaft werden kann.

Warum popeln wir?

Die Gründe für das Nasebohren sind vielseitig. Manche tun es aus Langeweile, andere weil sie einen Juckreiz verspüren. Wieder andere bohren in der Nase, weil sie aufgrund erhöhter Schleimbildung keine Luft mehr bekommen. Kleine Kinder haben noch nicht so ein ausgeprägtes Schamgefühl wie Erwachsene, weshalb sie häufiger ungeniert in der Öffentlichkeit Nasebohren.

Ein Grund zur Sorge ist das Popeln bei Kindern allerdings nicht, denn Kleinkinder wollen ihren Körper erkunden und dazu gehört eben auch die Nase und ihr Inhalt. Außerdem hat das Bohren durchaus seine Vorteile

Popeln gesund

Obwohl popeln in der Gesellschaft immer noch als „ekelhaft“ abgestempelt wird, ist es gesünder als bisher vermutet. Kanadische Forscher fanden heraus, dass Popel essen gesund ist und sogar das Immunsystem und die Zähne stärken kann.

Wie entstehen Popel?

Popel entstehen, wenn sich durch äußere Einflüsse Dreck und Fremdkörper auf der Nasenschleimhaut festsetzen und dort fest werden. So kann das Nasensekret nicht mehr von alleine in den Rachenraum abfließen. Doch Popel haben auch eine nützliche Funktion. So filtern sie zum Beispiel Staub aus unserer Atemluft. An der Farbe des Popels lässt sich übrigens auch einiges erkennen. Sind sie grün, deuten sie auf eine bakterielle Entzündung – gelb und schleimig lassen sie auf Eiter und eventuell eine Nasennebenhöhlenentzündung schließen.

Wann popeln gefährlich werden kann

Doch Popeln kann auch ungesunde Ausmaße annehmen. Dr. Erich Voigt von der New Yorker University sagt in einem Video vom Business-Insider, dass das Nasebohren Verletzungen in der Nase hervorrufen könne: zum Beispiel Hautabschürfungen, Blutungen und Reizung. So gelangen Bakterien leichter in den Körper. Das tückische, so Dr. Voigt, sei die Tatsache, dass im Nasenbereich fünf Arterien entlangführen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Keime ins Blut gelangen können, sei also dementsprechend hoch.

Popeln kann auch zu einer Störung werden. Unter Rhinotillexomanie versteht man das zwanghafte Nasenbohren. Die Gründe reichen von Stress, bis Nervosität bis hin zu psychischen Erkrankungen. Auch hier können durch das ständige Bohren Verletzungen der Nasenscheidewand entstehen, die zu Entzündungen und Infektionen führen können.