Rezeptfreie Medikamente sind nicht unbedingt für Kinder geeignet

Mutter misst bei ihrer Tochter Fieber
Gefährliche Nebenwirkungen bei Kindern
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Winterzeit ist Schnupfenzeit. Kleine Schniefnasen sind also gerade keine Seltenheit. Warum du allerdings auf rezeptfreie Medikamente verzichten solltest, erfährst du hier.

Gefährliche Nebenwirkungen bei Kindern

Besonders jetzt in der kalten Jahreszeit sind Kinder besonders anfällig für Schnupfen und Erkältungen. Ein kurzer Blick in die Hausapotheke und schon ist ein Spray oder sonst ein rezeptfreies Mittelchen gefunden. Doch was für uns Erwachsene gut funktioniert, ist für Kinder nicht unbedingt geeignet.

„Rezeptfreie Erkältungsmittel für Erwachsene enthalten in vielen Fällen Kombinationen von Wirkstoffen oder Substanzen, die für den kindlichen Körper nicht geeignet sind, wie z.B. Koffein.“ erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Manche abschwellenden Nasensprays können z.B. bei Vorschulkindern zu Bluthochdruck oder Krämpfen führen. Zudem kann es leicht zu einer Überdosierung kommen.“

Für viele frei verkäufliche Medikamente gegen Erkältungen gibt es keinen Nachweis, dass sie wirklich effektiv sind. Abschwellende Nasensprays beispielsweise dürften Kinder unter sechs Jahres nur in Ausnahmefällen und nach Rücksprache mit dem Arzt gegeben werden. Aber auch bei älteren Kindern sollten Eltern vorsichtig sein. Denn „In sehr seltenen Fällen kann es bei bestimmten Grunderkrankungen eines Kindes, die unter Umständen noch gar nicht erkannt sind, zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen kommen“, warnt Dr. Kahl.

Am besten du lässt dich von deinem Kinder- und Jugendarzt beraten.

4 Tipps bei kleinen Schnupfnasen

Eine Erkältung wird normalerweise durch Viren verbreitet und ist meist nach zehn Tagen überstanden. Kinder unter sechs Jahren können jährlich bis zu zwölf Infekte haben, ab dem Grundschulalter erkälten sich Kinder etwa sieben Mal pro Jahr. Zum Vergleich: Ein Erwachsener mit einem gesunden Immunsystem erkältet sich zwei bis vier Mal im Jahr.

Damit dein Kind die Erkältungsphase so gut wie möglich übersteht, hier sechs Tipps bei kleinen Schnupfnasen:

  1. Nasenspülungen mit Salz
    Salzwasserspülungen helfen die verstopfte Nase zu befreien und die Schnupfensymptome zu verbessern.
  2. Luft in Wohnräumen befeuchten
    Eine höhere Luftfeuchtigkeit erleichtert das Atmen, weil so das Austrocknen der Schleimhäute verhindert wird. Trockene Schleimhäute hingegen steigern die Anfälligkeit für Infekte.
  3. Viel trinken
    Durch die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme bleiben die Atemwege feucht und der Schleim kann sich leichter lösen.
  4. Erhöhte Schlafposition
    Die verstopfte Nase wird durch das Hinlegen meist noch schlimmer. Daher ein einfacher Trick: den Kopf höher lagern.