Schuleingangsuntersuchung: Was dein Kind vor der Einschulung können muss

Bei der Schuleingangsuntersuchung wird getestet, ob das Kind reif für die Schule ist.
Bei der Schuleingangsuntersuchung wird getestet, ob das Kind reif für die Schule ist.
© Unsplash/ Gabe Pierce

Gerade sind sie noch durch die Gegend gekrabbelt und plötzlich sind sie Schulkinder! Aber vorher haben viele Kinder noch einen wichtigen Termin: die Schuleingangsuntersuchung, auch S1 oder SEU abgekürzt. Lies hier, was bei der Schuluntersuchung gemacht wird, wann sie stattfindet und was passiert, wenn es die Einschulungsuntersuchung (ESU) nicht besteht.

Was ist der Zweck der Schuleingangsuntersuchung?

Die Schuleingangsuntersuchung dient einem ganz bestimmten Zweck: mittels ärztlicher Entwicklungsdiagnostik wird die Schulreife deines Kindes ermittelt. So weiß man auch schon vor Schulstart, ob es in irgendeinem Bereich besondere Unterstützung oder Förderung benötigt. Dafür werden körperliche Untersuchungen sowie Tests zur motorischen Entwicklung durchgeführt.

Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass dein Kind eine Chance auf einen guten Schulstart und eine entsprechende Entwicklung bekommt. Es werden auch Seh- und Hörtests gemacht. Außerdem werden das Gewicht und die Körpergröße kontrolliert. Neben konkreten intellektuellen Fähigkeiten testen die Verantwortlichen auch Bereiche wie Konzentration und Kommunikationsfähigkeit oder ob sich das Kind etwa in eine Gemeinschaft integrieren kann.

Ist die Einschulungsuntersuchung Pflicht?

Die Schuluntersuchung ist in allen Bundesländern im Schulgesetz vorgeschrieben und ist daher Pflicht. Je nach Bundesland unterscheiden sich jedoch die Regelungen und der genaue Ablauf. Die Untersuchung ist überall kostenfrei.

Muss- und Kann-Kind

Bei der Einschulungsuntersuchung wird bei einem sogenannten Kann-Kind, das zum Stichtag noch keine sechs Jahre alt ist, untersucht, ob es schon schulreif ist oder lieber noch ein Jahr warten sollte. Je nach Bundesland befindet sich der Stichtag zwischen dem 30. Juni und dem 30. September, in dem ein Kind sechs Jahre alt wird. Ein Muss-Kind ist über sechs Jahre und kann nur in Ausnahmefällen von der Schulpflicht zurückgestellt werden.

: eine Mama berichtet

Wann findet die Einschulungsuntersuchung statt?

Die Schuleingangsuntersuchungen finden im Vorschuljahr des Kindes statt, zwischen der Anmeldung für einen Schulplatz und Schulstart. Meistens bekommen die Eltern eine Einladung vom Gesundheitsamt, in der auch steht, ob die Einschulungsuntersuchung im Amt selbst oder im Kindergarten stattfindet. Die U9-Untersuchung beim Kinderarzt ersetzt die Schuleingangsuntersuchung übrigens nicht. Die solltet ihr bereits im Vorfeld absolviert haben.

Welche Dokumente werden zur Einschulungsuntersuchung benötigt?

Du benötigst in der Regel das gelbe Vorsorgeheft, den Impfpass und den vorab zugeschickten Fragebogen. Sollte dein Kind gesundheitliche Probleme gehabt haben oder momentan aufweisen, solltest du diese bei der Untersuchung ebenfalls erwähnen.

Schuleingangsuntersuchung: Was wird gemacht?

Inhalt und Ablauf der Untersuchung sind nicht einheitlich geregelt. Je nach Bundesland, Landkreis oder Stadt kommen auf Eltern und Kinder also ganz unterschiedliche Aufgaben zu. Die Voraussetzungen und Fähigkeiten, die abgefragt werden, sind aber ähnlich. ESU-Aufgaben unterscheiden sich in körperliche und geistige Anforderungen.

Körperliche Anforderungen können sein:

  • Rückwärtslaufen
  • Gleichgewicht auf einem Bein halten
  • Auf einer Linie gehen
  • Von einem Bein auf das andere hüpfen

Geistige Anforderungen können sein:

  • Bis zehn zählen
  • Eigenen Namen schreiben
  • Bild nach Vorlage malen
  • Bildunterschiede erkennen
  • Farben und Formen benennen

Untersuchung bei Kindern mit besonderer Unterstützung

Wenn dein Kind aufgrund einer Behinderung oder chronischen Erkrankung besondere schulische Unterstützung braucht, dann solltest du entscheiden, ob du dein Kind in eine Regel-, Integrations-, Sonder- oder Förderschule schicken möchtest. Lass dich bei der Wahl von eurem Kinderarzt, Therapeuten oder Fachkräften beraten. Mehr Informationen bekommst du bei der Einschulungsuntersuchung von dem Schularzt und den pädagogischen Fachkräften.

Schuleingangsuntersuchung: Stress und Druck ist unnötig

Die Einschuluntersuchung klingt vielleicht erstmal anstrengend, ist sie aber meist nicht. Deshalb ist es auch wichtig, dass du deinem Kind und auch dir selbst nicht unnötig Stress und Druck machst.
Die Schuleingangsuntersuchung wird in kindgerechter und angenehmer Atmosphäre durchgeführt. Es ist wichtig, dass du dein Kind auf das, was auf es zukommen wird vorbereitest, es ihm aber auch zutraust. In die Untersuchung selbst solltest du dich nicht einmischen, sondern den Profis und deinem Kind vertrauen.

An vielen Standorten werden die Eltern auch gebeten vor der Türe zu warten, weil deren Anwesenheit die Testsituation erschwert. Das sollte dich und dein Kind also nicht beunruhigen!

Einschulungsuntersuchung nicht bestanden: Was jetzt?

Es kann natürlich immer vorkommen, dass ein Kind die Einschulungsuntersuchung nicht besteht. Das ist dann für die meisten Eltern keine Überraschung. Sollte Förderbedarf bestehen, spricht einen meist der Kindergarten an oder der Kinderarzt bemerkt es spätestens bei der U9-Untersuchung. Oftmals bemerken aber die Eltern selbst, dass das Kind noch nicht bereit für die Schule ist.

Wenn dein Kind die Schuleingangsuntersuchung nicht besteht, folgt ein Gespräch mit dem Arzt, der die Daten mit dir bespricht und erklärt, wieso dein Kind noch nicht schulfähig ist. Du kannst das Feedback nutzen, um mit deinem Kind an den Defiziten zu arbeiten.

Quellen