Den Schulweg planen
Noch bevor die Schule beginnt, sollte dein Kind seinen Schulweg gut kennen und sich auf der Strecke sicher bewegen können. Das heißt, das Schulwegtraining sollte bereits in den letzten Wochen und Monate im Kindergarten beginnen.
Wie wähle ich den richtigen Schulweg für mein Kind?
Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Kinder sollten die Fahrbahnen so selten wie möglich überqueren müssen – und wenn, dann nur an geeigneten, also übersichtlichen Stellen.
Viele Schulen und Gemeinden bieten Schulwegpläne an. Dieser Pläne enthalten Empfehlungen bestimmter Wege. Sie enthalten oft Skizzen der Umgebung, zeigen wo Ampelanlagen stehen oder wo es Zebrastreifen gibt. Nur gesicherte Übergänge – Ampeln, Zebrastreifen, Verkehrsinseln – eignen sich für Kinder, um eine Straße zu überqueren. Auch Gefahrenstellen sind in den Plänen mit eingezeichnet.
Überprüfen den Schulweg zunächst selbst auf Gefahrenstellen, bevor du mit deinem Kind das Schulwegtraining startest. Probiere verschiedene Wege aus. Auf diese Punkte solltest du dabei achten:
- Wie hoch das Verkehrsaufkommen an den Überquerungen?
- Können parkender Autos, Hecken oder Bäume am Straßenrand deinem Kind die Sicht versperren?
- Sind die Radwege entlang des Gehwegs stark befahren?
- Ist der Gehweg schmal und daher oft blockiert?
- Gibt es viele Grundstücksausfahrten und sind diese gut oder schlecht einsehbar?
Hast du dich für einen sicheren Schulweg entschieden, dann könnt ihr mit dem Schulwegtraining beginnen.
Tipps für das Schulwegtraining
- Übung macht den Meister: Bevor dein ABC-Schütze alleine loszieht, solltet ihr den Schulweg möglichst oft gemeinsam abgehen.
- Geht zu Schulwegzeiten los: Gerade morgens, wenn jeder zur Arbeit muss, ist das Verkehrsaufkommen auf Straßen meist höher. Weil dein Kind später auch zu diesen Zeiten unterwegs sein wird, lohnt es sich das Schulwegtraining auch teilweise auf den Morgen zu legen.
- Reime und Merksätze wie „Bei Rot bleibe steh‘ n, bei Grün kannst du gehen“ prägen sich bei Kindern viel besser ein. Versuche, sie oft anzuwenden.
- Augen auf: Sprich alle möglichen Gefahrenpunkte auf der Strecke an und sensibilisiere dein Kind dafür.
- Rollentausch, damit sich die Schulweg-Regeln schneller festigen: Die Kinder übernehmen die Führung und erklären dir, an welchen Stellen du besonders gut aufpassen musst und warum.
- Ampeln, Zebrastreifen und Verkehrsinseln sind sichere Übergänge. Vermittle den Kindern trotzdem, auch hier immer vorsichtig zu sein.
- Vorbilder: Mach deinen Kindern klar, dass Erwachsene nicht immer ein gutes Vorbild sind. Nur weil jemand bei Rot über die Ampel geht, ist das keine Erlaubnis, dies auch zu tun. Für dich heißt das: Halte dich selbst an das, was du deinen Kindern beibringen möchtest.
- Gemeinsam stark: Hilf deinem Kind Weggemeinschaften zu finden. Das macht nicht nur mehr Spaß, sondern ist auch für alle Kinder sicherer.
- Licht im Dunkeln: Im Herbst und im Winter sowie allgemein bei Wetter mit schlechter Sicht gilt: Helle Klamotten und Reflektoren tragen. Auch der Schulranzen sollte gut sichtbare Reflektoren haben.
Zu Hause weiter üben
Neben dem Schulweg solltest du mit deinem Kind auch zu Hause über Sicherheit im Straßenverkehr sprechen. Es gibt viele schöne Bücher und Spiele, die Kindern Verkehrserziehung ohne erhobenen Zeigefinder näher bringt.
Unsere Buchempfehlungen:
- Noch eher für Kinder im Kindergartenalter geeignet, ist das Aufklappbuch „Meine erste Verkehrsschule“ aus der Meine Freundin Connie-Reihe von CARLSEN. Darin werden Bilder aus dem Alltag gezeigt, anhand derer die Kinder lernen können, sich auf Straßen und Wegen richtig zu verhalten.
- Aus der „Wieso? Weshalb? Warum?“-Reihe von Ravensburger gibt es das Buch „Alles über den Straßenverkehr“ für Kinder zwischen 4 und 7 Jahren. Alltagsnahe Bilder vermitteln anschaulich die wichtigsten Verkehrsregeln. Das Buch wird auch von der Verkehrswacht empfohlen
- Ihr könnt auch mit Tiger und Bär von JANOSCH den Straßenverkehr entdecken. Entstanden ist das Buch „Tiger und Bär im Straßenverkehr“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat.
Unsere Spiel-Empfehlungen
- Von Bandolo gibt es den Band „Spiele zur Verkehrserziehung“. Der Lernspielfächer ist auch praktisch für unterwegs.
- In dem Lernspiel „Sicher durch den Straßenverkehr“ von tiptoi® macht die Verkehrspolizei mit den Kindern Verkehrsunterricht. Anhand von 50 typischen Situationen auf Bildkarten, in kleinen Rollenspielen und mit spannenden Aufgaben lernen die Kinder, wie sie sich im Straßenverkehr richtig verhalten.
- Der PLAYMOBIL City Life Fahrradparcours mit Verkehrszeichen ist besonders spannend für Kinder, die später auch mit dem Fahrrad zur Schule fahren wollen. Schüler lernen spielerisch wesentliche Verkehrsregeln, angefangen vom sicheren Überqueren der Straße bis hin zur Erkennung von Gefahrensituationen.
Erster Schritt in die Selbstständigkeit
Mit der Einschulung beginnt nicht nur für die Kinder eine Zeit der Abnabelung. Auch Eltern müssen akzeptieren, dass ihre Kleinen gar nicht mehr so klein sind und immer selbstständiger werden. Loslassen fällt schwer, doch langfristig gesehen tust du deinem Kind wirklich etwas Gutes, wenn du es den Schulweg mit Freunden laufen lässt.
Für dein Kind ist das ein erster großer Schritt, der die Selbstständigkeit fördert. Den Weg alleine geschafft zu haben, stärkt das Selbstbewusstsein und außerdem hilft die Bewegung an der frischen Luft der Konzentrationsfähigkeit.