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Mit diesen 7 Sicherheitstipps wird euer Badetag ein Erfolg

Kind steht in Brunnen
Sicher im Schwimmbad
©Unsplash/frank mckenna

Das beste Mittel gegen die Sommerhitze ist kaltes Wasser. Egal ob im Schwimmbad, am Weiher oder sogar im Meer – die Kleinen lieben das Plantschen im Nassen. Für Eltern gibt es einige Tipps, die zu beachten sind, damit die Kleinen im Wasser sicher sind.

Gefahren im Wasser

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) veröffentlicht jedes Jahr eine Bilanz zu Unfällen in deutschen Gewässern. Und die Zahlen sind erschreckend. In Deutschland sind 2020 mindestens 49 Kinder und Jugendliche ertrunken. 23 Kinder waren im Grundschul- oder Vorschulalter.

Aber nicht nur Ertrinken ist eine potenzielle Gefahr im Schwimmbad. Überhitzung, Sonnenbrand oder die Kinder verlieren – damit beschäftigen sich viele Mütter und Väter. Es gibt aber einige Tipps, die deinen Badetag da um einiges erleichtern können.

#1 Lass die Kleinen nicht aus den Augen – NIE!

Diese Regel ist eigentlich offensichtlich, denn: „Kinder sind sehr schnell unter Wasser, sie gehen lautlos unter, man hört es nicht – man kann es aber sehen, wenn man hinschaut“, sagt Peter Harzheim, Präsident des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister im Interview mit der Kölnischen Rundschau.

Deshalb gilt für dich: Lass deine Kinder nicht aus den Augen, wenn sie am oder im Wasser sind. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. rät, die Kleinen nicht aus den Augen zu lassen: „Haben Sie Ihre Kinder stets im Auge, auch wenn sie schon älter sind und schwimmen können“, heißt es in den Sicherheitstipps.

Bedenke außerdem, dass du die Aufsichtsperson für deine Kinder bist. Du solltest die Aufsicht also nicht einfach an ältere Kinder übertragen oder von anderen Erwachsenen erwarten, dass sie auf dein Kind achten. Auch Harzheim findet: „Mütter und Väter sollten besser auf ihre Kinder aufpassen und dadurch Leben schützen.“

Also: Sei nicht zu vertieft in dein Handy oder ein Buch! Damit dir nicht langweilig wird kannst du dir eine Freundin oder deinen Partner mitnehmen – oder du schwimmst mit den Kleinen mit!

#2 Guter Schwimmunterricht

Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)  kann „guter Unterricht die Wahrscheinlichkeit des Ertrinkens für Kinder um 88% verringern“. Deshalb sollten Kinder so früh wie möglich schwimmen lernen. Laut der DLRG können Kinder ab etwa vier Jahren schwimmen lernen.

#3 Baderegeln beachten

Die Deutsche Lebens-Retter-Gesellschaft hat einige wichtige Baderegeln aufgestellt, die du und dein Kind beachten solltest, hier findest du sie: Die Baderegeln.

Kinder Regeln beizubringen kann manchmal aber ziemlich schwer sein. Sie müssen sie nicht nur verstehen sondern sich auch noch merken. Um das zu erleichtern, hat sich die DLRG etwas ausgedacht. Zum Beispiel gibt es auf der Webseite der DLRG die Baderegeln zum Ausmalen

#4 Nicht nach einer großen Mahlzeit schwimmen, aber auch nicht mit leerem Magen

„Nach den Essen darf man nicht schwimmen gehen, da ist so viel im Bauch drin, dass man untergeht!“ – das hast du vielleicht früher so von deinen Eltern erzählt bekommen. Und ja, die Regel ist auch heute noch aktuell.Die Begründung ist aber eine andere.

Um ein großes Essen zu verdauen, braucht der Körper viel Energie. Nach einer großen Mahlzeit sinkt der Blutdruck, man fühlt sich ein bisschen müde und schlapp – das typische Essenskoma! Das ist auch bei Kindern nicht anders. „Generell kann es sein, dass der Körper nach einer Mahlzeit erst einmal träge und müde wird“, sagt Herbert Löllgen, Kardiologe, Sportmediziner und Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention, gegenüber Focus Gesundheit.

Direkt nach einer schweren Mahlzeit zu schwimmen, kann Kinder also weiter erschöpfen. Kinder merken beim Toben auch oft nicht, wenn sie an ihre Grenzen kommen – deswegen gilt: Nach einer üppigen Mahlzeit solltest du deine Kinder rund eine Stunde vom Wasser fernhalten.

Aber auch ganz ohne Essen im Bauch zu Schwimmen ist keine gute Idee. Auch hier kann den Kleinen die Energie ausgehen: Kleine (nicht fettige) Snacks zwischendurch sind da die beste Option.

#5 Schatten schützt nicht vor Sonnenbrand

Wie wichtig das Eincremen (mit mindestens 30er-Schutzfaktor) ist, ist mittlerweile jedem Elternteil bekannt. Das bedeutet: Vor dem Badetag eincremen – nach jedem Mal im Wasser wieder eincremen – und auch im Schatten das Eincremen nicht vergessen. Denn laut einer Studie vom Council of Environmental Health kann Wasser und Beton bis zu 85 Prozent der UV-Strahlung reflektieren. So kann dein Kind den Strahlen ausgesetzt sein, auch, wenn es unter einem Sonnenschirm sitzt.

Babys und Kleinkinder bis zum Alter von zwei Jahren sollten übrigens überhaupt nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.

#6 Denke immer an genug Wechselklamotten

Sonnencreme, Handtücher und Wasserbälle sind schnell in die Badetasche gepackt – Wechselsachen werden aber immer wieder vergessen. Es ist aber wichtig, dass du immer genug Wechselklamotten für dein Kind dabeihast. Nach dem Planschen sollten die Kleinen nämlich gleich aus den nassen Sachen raus. Sonst kann es zu Unterkühlungen, Erkältungen und Blasenentzündungen kommen. Denk also immer an mindestens eine extra Badehose und Wechselklamotten!

#7 Stelle sicher, dass dein Kind nicht verloren geht – oder dich schnell finden kann

Schwimmbäder sind meistens nicht zu groß, trotzdem sind Kleinkinder schnell einfach mal weg. Kinder sind manchmal so vertieft in das Spielen, dass sie nicht bemerken, wenn sie die Eltern nichtmehr sehen können. Damit dein Kind nicht wahllos im Schwimmbad rumwandern muss, solltet ihr bestimmte Regeln ausmachen – für den Notfall.

Macht zum Beispiel einen bestimmten Ort aus, den dein Kind auch allein finden kann. Solltet ihr euch verlieren, findet dein Kind dich da wieder. (Der Ort kann zum Beispiel euer Liegeplatz sein). Zeige deinem Kind auch, wo es einen Bademeister findet und erkläre ihm, dass es ihn immer nach Hilfe fragen kann.

Wenn du ganz sicher gehen willst, kannst du deine Telefonnummer beispielsweise auf die Schwimmflügel deines Kindes schreiben.

Mehr Informationen für Sicherheit im Schwimmbad

Der Kindersicherheitstag der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. stand 2014 unter dem Motto „Planschen. Baden. Schwimmen. Sicher geht das!“. Auf der Website findest du einige Tipps zur Kindersicherheit im Wasser sowie Informationen zum Schwimmen lernen.

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Quellen

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