1) Am Tag X ist Waschtag. Lass den Knirps die Maschine anwerfen
Gibt es einen festen Waschtag in der Woche oder vielleicht einen festen Tag, an dem beispielsweise alle Handtücher aus Haus oder Wohnung in der Waschmaschine landen, ist das eine prima Möglichkeit, um Kinder miteinzubeziehen. Am Tag X, dem Waschtag der Familie, darf der Nachwuchs beispielsweise alle Handtücher zusammensammeln und in die Waschmaschine quetschen.

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Das Befüllen mit Waschmittel und Weichspüler übernimmst du besser selbst. Zu gefährlich ist es, wenn Spuren des Waschmittels an den Fingern deines Kindes bleiben, die immer noch viel zu häufig im Mund landen. Anschalten darf das Kind die Wäsche dann aber natürlich wieder selbst.
Gibt’s einen Trockner im Haushalt, könnte es sogar eine Option sein, den Nachwuchs damit zu betrauen, „einfache“ Wäsche, wie beispielsweise Handtücher direkt nach dem Waschgang in den Trockner zu verfrachten. Auch das Aufhängen der Wäsche kann eine denkbare Aufgabe sein.
2) Hausputz ist angesagt. Einen Teil kann der Nachwuchs durchaus schon selber
Steht der Hausputz auf dem Tagesplan, solltest du diese Aufgabe in aller Regel gemeinsam mit deinen Kindern stemmen. Natürlich geht dir die Arbeit schneller von der Hand, wenn deine Kinder mit den Großeltern auf dem Spielplatz sind, allerdings machst du damit deine praktische Vorbildfunktion im Handumdrehen zunichte. Versuch also besser deine Kinder miteinzubinden.

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Mit kindgerechten Spielsachen wird das „Nachspielen“ des Hausputzes zum Kinderspiel. Hat dein Kindergartenkind damit ausreichend „geübt“, darf es auch einmal an den echten Staubsauger.
Beim Bodenwischen solltest du hingegen etwas länger warten, denn: Kinder bekommen erst spät ein Gefühl dafür, was der Unterschied zwischen „feucht wischen“ und „nass wischen“ ist. Dein Laminat oder Holzboden wird es dir danken, wenn du diese Aufgabe noch eine Weile selbst bestreitest.
3) Küchenarbeit kann für Mädchen und Jungs witzig sein
Mach keinen Unterschied zwischen deinem Sohn und deiner Tochter. Beide sollten dir in der Küche zur Hand gehen dürfen. Entscheide hier eher mit Blick auf Alter und Fingerfertigkeit als mit Blick auf das Geschlecht.

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Beim Kuchenbacken und Kochen zu helfen, das freut die meisten Kinder. Zudem ist es eine gute Übung, um wichtige Kernkompetenzen zu erwerben, die dein Kind später in der Schule brauchen wird. Das Abwiegen von Zutaten aus einem Rezept schult die mathematischen Fähigkeiten, der Umgang mit einem Messer fördert die Feinmotorik und das Kochen am Herd setzt ein gewisses physikalisches Verständnis für die Funktionsweise eines Herdes voraus.
Nutze diese kleinen Lerneinheiten mit deinen Kindern – und zwar auch wenn’s länger dauert oder die Küche danach einer intensiveren Reinigung bedarf.
Weitere Aufgaben, die in der Küche anfallen, sind diese:
- Tischdecken sollte als Ritual eingeführt führen. Begreift das Kind, dass Mama das Essen auf den Tellern platziert, Papa die Getränke aus dem Keller holt und das Kind selbst den Tisch mit Besteck und Servietten vorbereitet, ist das gelebte Teamarbeit – und Hilfe im Haushalt gleichermaßen.
- Der Abwasch lässt sich hingegen gar nicht so einfach mit Kinderhänden bewerkstelligen – und zwar einerseits, weil das Geschirr, das abgewaschen wird, meist recht sperrig ist. Zudem wird in aller Regel mit heißem Wasser abgewaschen, was gerade für Kinderhände ungeeignet ist. Tipp: Abtrocknen geht in jedem Fall.
- Zugegeben, du brauchst gute Nerven und im Idealfall nicht das teuerste Geschirr, um dein Kind guten Gewissens mit dem Ausräumen der Spülmaschine zu betrauen, aber: Auch diese Aufgabe ist eine prima Möglichkeit, dein Kind mit in die Hausarbeit einzubinden.
4) Aufräumrituale müssen familiengerecht sein
Wann die passende Zeit ist, um aufzuräumen, wird in jeder Familie unterschiedlich gehalten. Das heißt: In einigen Familien wird jeden Abend das weggeräumt, was tagsüber gespielt wurde. Auch die frisch gewaschene Wäsche landet direkt aus dem Wäschekorb im Schrank. In anderen Familien ist das Aufräumen zuhause quasi der Vorbote für den großen Hausputz.
Wie du das mit deinem Kind halten möchtest, ist ganz allein deine Entscheidung, allerdings gibt es eine Grundregel: Du musst das, was du deinem Kind als „richtigen Zeitpunkt zum Aufräumen“ vermittelst, auch selbst umsetzen. Wenn sich bei dir tagelang das Geschirr in der Spüle türmt und der Wäschekorb oft erst einige Tage von A nach B geschoben wird, bis die Wäsche in den Schrank verfrachtet wird, dann gilt dein Haushalt vermutlich nicht als der perfekte Haushalt, aber das ist deine Sache.

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Allerdings ist es dann vermessen zu glauben, dass dein Kind jeden Abend für Ordnung sorgt. Gestalte die Spielregeln so, dass alle sich daran halten – unabhängig davon, welchen verrückten Namen dein Erziehungsstil trägt.