Spielzeug: So wirkt es sich auf die Entwicklung deines Kindes aus
Kinder brauchen das Spielen wie die Luft zum Atmen! Wie und womit Kinder spielen, hat großen Einfluss auf ihre seelische, körperliche und kognitive Entwicklung. Durch das Spielen eignet sich dein Kind allerhand Fähigkeiten an. Es trainiert den Kontakt mit anderen, schult sein Sozialverhalten und lernt, mit Gefühlen umzugehen. Die Sprache wird ebenso trainiert wie Planungsverhalten, räumliches Vorstellungsvermögen, motorische Fähigkeiten oder Kreativität. Dein Kind entwickelt im Spiel ein Bewusstsein für sich selbst und seine Rolle in der Welt. Demnach ist es wichtig, dass du deinem Kind entsprechendes Spielzeug zur Verfügung stellst und dabei Klischees so gut wie möglich vermeidest.
Vorsicht vor unbewussten Rollenzuschreibungen
Indem Spielzeug in „für Mädchen“ und „für Jungen“ eingeteilt wird, bedient man die klassischen Rollenklischees, die man eigentlich vermeiden möchte. Das passiert durchaus auch unbewusst, weshalb man hier als Elternteil reflektiert und sensibel agieren sollte. Was keinesfalls außer Acht gelassen werden darf: Schon ganz kleine Kinder haben ein Gespür dafür, was von ihnen erwartet wird. Und das macht auch vor Rollenzuschreibungen nicht Halt! Wird ein Junge schief angeschaut, wenn er zu Barbie und Prinzessinnenschloss greift, wird er das künftig eher vermeiden. So werden Kinder frühzeitig in starre Rollen gedrängt!
Indem man Spielzeug stur den Geschlechtern zuordnet, bringt man den Nachwuchs um wichtige Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten. Um sein Repertoire auszuschöpfen, braucht dein Kind entsprechendes Angebot. So macht es durchaus Sinn, Jungen auch „Mädchenspielzeug“ wie Puppen, Spielküchen oder ein Märchenschloss anzubieten. Gerade dieses Spielzeug ist nämlich bestens geeignet, sich in Rollenspielen und Fantasiewelten zu verlieren, mit Sprache zu spielen, Gefühle zu benennen, Empathie und Fürsorge zu entwickeln und nicht zuletzt gängige Rollenbilder zu durchbrechen. Die Förderung emotionaler Intelligenz steht bei typischem „Mädchenspielzeug“ im Fokus. Etwas, das man doch eigentlich für seinen Sohn ebenfalls möchte, oder nicht?
Im Gegensatz dazu fördert typisches „Bubenspielzeug“ räumliches und analytisches Denken, motorische Fertigkeiten, Durchsetzungsvermögen sowie Strategien zur Konfliktbewältigung. Um deinem Kind die besten Startbedingungen zu schaffen, bietet es sich demnach an, „emotionale Intelligenz“ und „logisches Denken“ im Kinderzimmer zu kombinieren.
Welches Spielzeug ist sinnvoll für mein Kind?
Daher ist es sinnvoll, Mädchen wie Jungen eine gute Mischung von verschiedenem Spielzeug zur Verfügung zu stellen. Dabei sollte sowohl zu typischem „Mädchenspielzeug“ als auch zu typischem „Jungenspielzeug“ gegriffen werden. So schafft man dem Nachwuchs Raum, Entwicklungsmöglichkeiten auszuschöpfen und Talente zu entdecken.
Immerhin kann man aus den Vollen schöpfen – weshalb also sollte ein Kind aufgrund seiner Geschlechtszugehörigkeit auf etwas verzichten müssen? Demnach wird auch deutlich: Gerade wir Erwachsenen sind dazu angehalten, bei der Wahl des Spielzeugs wertfrei zu agieren und Klischees keinen Raum zu geben!
Klischeefreiheit im Kinderzimmer nimmt Einfluss auf die Gesellschaft
Lassen wir also unsere Jungen mit Puppen und unsere Mädchen mit Autos spielen! Schließlich liegt es an uns und unseren Kindern, eingefahrene Rollenmuster zu durchbrechen. So wird bestenfalls der kinderwagenschiebende und kochende Mann in Zukunft keine verwirrten Blicke mehr nach sich ziehen. Und auch die bohrmaschinenschwingende und Autoreifen wechselnde Frau wird nicht mehr belächelt!