Was sind typische Auslöser einer Sommergrippe?
Viele Erreger für Atemwegserkrankungen sind vornehmlich in der kalten Jahreszeit aktiv. Einige Viren sind jedoch sehr hitzestabil. In der Regel sind Enteroviren, vor allem Coxsackie- und Echoviren, für die Sommergrippe verantwortlich.
Trockene Raumluft durch Klimaanlagen, Zugluft beim Cabrio fahren oder Auskühlung durch nasse Badekleidung können die Schleimhäute austrocknen, was anfälliger für Viren macht. Auch starkes Schwitzen, längere Aufenthalte in der Sonne und eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr können den Körper belasten und die Immunabwehr schwächen.
Anders als im Winter erfolgt die Ansteckung seltener durch Tröpfcheninfektion. Stattdessen werden die Krankheitserreger häufig durch Schmierinfektionen übertragen: beispielsweise durch direkten Körperkontakt mit infizierten Personen oder die Berührung mit verunreinigten Gegenständen. Vor allem kleine Kinder, die häufig die Hände in den Mund stecken, können sich so schnell anstecken.
: Sicher durch den Sommer
Zuweilen leiden Kinder auch an Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Brechdurchfall.
Sommergrippe oder Corona? Allergie oder doch eine Influenza?
Angesichts der Corona-Pandemie sind Eltern häufig verunsichert und fragen sich, ob hinter den Erkältungsbeschwerden womöglich eine Ansteckung mit COVID-19 stecken könnte. Corona-Viren reagieren empfindlich auf Hitze, deshalb ist die Wahrscheinlichkeit im Sommer eher gering.
Da sich die Symptome der verschiedenen Virus-Varianten aber teilweise nur schwer von einer herkömmlichen Erkältung abgrenzen lassen, ist für eine eindeutige Diagnose ein Corona-Test notwendig. Bei einem positiven Ergebnis ist die Kinderarztpraxis zu konsultieren.
Ein Arztbesuch ist auch angeraten, wenn die Symptome mit hohem Fieber einhergehen, besonders stark ausgeprägt sind und länger als drei Tage anhalten. Das könnte auf eine echte Influenza hindeuten.
Bei einer ausführlichen Untersuchung kann der Kinderarzt weitere mögliche Ursachen für die grippeähnlichen Symptome, wie z.B. Borreliose, ausschließen.
Treten anfallsartige Niesattacken auf, könnte statt einer Sommergrippe eine Allergie für die Beschwerden verantwortlich sein. Für Heuschnupfen spricht auch, wenn das Kind unter juckenden Augen leidet oder die Symptome bei längerem Regen deutlich nachlassen. Wie du Allergien bei Kindern am besten vorbeugst, erklären wir hier.
: Zeckenschutz für Kinder
Was hilft deinem Kind bei Sommergrippe?
Wie für grippale Infekte im Winter gibt es auch für die Erkältung im Sommer keine Medikamente zur ursächlichen Behandlung.
- Damit sich dein Kind schnell wieder erholt, ist in den ersten zwei Tagen Bettruhe zu empfehlen. Trotz hoher Außentemperaturen muss der kleine Patient warmgehalten werden.
- Wichtig ist, viel zu trinken: So werden die Schleimhäute feucht gehalten und ein Flüssigkeitsverlust bei Fieber ausgeglichen. Ideal sind lauwarme Kräuter- oder Früchtetees und Fruchtschorlen.
- Zusätzliche Linderung bei Halsschmerzen verschafft das Lutschen zuckerfreier Bonbons oder das Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee.
- Gegen Fieber helfen kalte Wadenwickel, fiebersenkende Medikamente sollten möglichst nur nach Absprache mit dem Arzt verabreicht werden.
Wie lange die Sommergrippe dauert, lässt sich nicht genau sagen. In der Regel klingt die Erkältung nach drei bis sieben Tagen ab.
Wie lange ist die Sommergrippe ansteckend?
Eine Sommergrippe ist sehr ansteckend – nicht nur während der eigentlichen Krankheitsphase, sondern auch bereits in der Inkubationszeit. Die kann bis zu 14 Tagen betragen.
Um das Ansteckungsrisiko innerhalb der Familie zu minimieren, ist häufiges, gründliches Händewaschen angesagt.
Gegenstände wie Geschirr, Handtücher und Spielsachen sollten nicht gemeinsam genutzt werden.
Wie kann man einer Erkältung im Sommer vorbeugen?
Einen hundertprozentigen Schutz gegen die Sommergrippe gibt es nicht. Wichtig ist, Zugluft und eine Auskühlung des Körpers zu vermeiden: Kinder sollten auch bei Hitze nicht zu lange im Wasser bleiben und nach dem Schwimmen die nasse Badekleidung ausziehen.
Ein starkes Immunsystem ist die beste Abwehr gegen Erkältungsviren – nicht nur im Sommer. Achte deshalb immer darauf, dass dein Kind
- ausreichend schläft,
- genug trinkt,
- gesunde, vitaminreiche Kost zu sich nimm
- und sich regelmäßig an der frischen Luft bewegt.