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Sprachstörung Erfahrungsberichte aus dem Forum

Junge mit Pullover starrt aufs Meer
©Unsplash/Michal Prazuchowski

Hier erzählen Eltern von ihren Erfahrungen mit Sprachstörungen.

„Laut meiner Logopädin sind Eltern selten direkt dafür verantwortlich, wenn beim Kind eine Sprachstörung auftritt. Man kann also nicht sagen: „Hättest du das und das gemacht, dann wäre es nicht zu der Störung gekommen.“ Vieles ist auch eine Frage der Gehirnreifung und die kann man nur bedingt beschleunigen.

Ich gehe mit meinem Sohn, der im Juli 5 Jahre alt geworden ist, seit 5 Monaten (fast 20 Therapiestunden) zur Logopädin. Er lispelt und kann außerdem die Laute G und K nicht richtig aussprechen (statt dessen sagt er D und T).

Ich hätte vielleicht noch 1/2 Jahr mit der Therapie gewartet, aber die Erzieherin meines Sohnes empfahl doch, rechtzeitig zu beginnen, damit die Störung möglichst vor Schuleintritt behoben sei.
Das Lispeln ist schon viel besser geworden – auf jeden Fall kann mein Sohn sämtliche S-Laute richtig aussprechen, wenn er sich genug konzentriert.
Bei G und K sieht es anders aus, da will ihm seine Zunge noch nicht so recht „gehorchen“. Unsere Logopädin sagt, dass dies in erster Linie eine Frage der Gehirnreifung sei. Irgendwann würde es „klick“ machen, und dann würde mein Sohn diese Laute auch richtig aussprechen können. Bei dem einen Kind würde es eben früher, beim anderen später dazu kommen. Sie will jetzt erst einmal 1/2 Jahr eine Therapiepause machen und wir sollen einfach abwarten.

Als zweite Möglichkeit zieht sie noch in Betracht, dass die Sprachstörung mit Hilfe einer ergotherapeutischen Behandlung (d.h. Sprachtherapie kombiniert mit Bewegungstherapie) zu beheben sei. Allerdings meint die Logopädin, dass sie an der Motorik meines Sohnes eigentlich kaum etwas Auffälliges feststellen könnte.
Auch wenn bei meinem Sohn die Sprachfehler noch nicht beseitigt sind, war ich mit seiner Logopädin sehr zufrieden und vertraue ihrem Urteil, dass es sich wahrscheinlich um eine Frage der Gehirnreifung handelt. Da sie aber auch eine ergotherapeutische Behandlung in Betracht gezogen hat, habe ich in der kommenden Woche für meinen Großen einen Untersuchungstermin in Buchholz i.d.N. bei der Beratungsstelle für Früherkennung und Frühförderung. Dort wird er von verschiedenen Leuten „beguckt“ (Kinderärztin, Logopädin, Psychologin, Ergotherapeutin …).“

„Meine Tochter hatte durch gehäufte Mittelohrentzündungen und andere Infekte vergrößerte Rachenmandeln und dadurch irgendwann eine Schwerhörigkeit entwickelt. Als dann auch noch starkes Schnarchen hinzukam, ließ ich mich zu einer OP überreden. Die zeitweilige Schwerhörigkeit verursachte offensichtlich Probleme bei der Aussprache von; ‚Sch, St, Sp und J‘. Meine Kinderärztin gab mir nach der U9 ein Rezept für 10 logopädische Behandlungen. Typisch, als es dann losgehen sollte, waren die Sprachprobleme auf einmal weg … Die Logopädin hat noch 2 Behandlungen mit ihr durchgeführt und das war es. Gut fand ich vor allem die ‚Mund – Gymnastikübungen‘. Auf jeden Fall hat sie dadurch dann endlich das Pfeifen erlernt.“

„Wir waren wegen M.’s Lispeln mit 4 3/4 Jahren einmal beim Logopäden. Außer uns Eltern hatte keiner das Lispeln als Problem angesehen – ich wollte jedoch vermeiden, dass erst mit 5 oder 5 1/2 J. etwas angeleiert wird und ich dann die Warteliste von 6-9 Monaten vor mir habe. Bis zur Schule sollte die Therapie – wenn erforderlich – abgeschlossen sein.

Das Rezept für das einmalige Vorstellen, für das ich innerhalb einer knappen Woche einen Termin hatte, hat mir der HNO-Arzt verschrieben – der KiArzt wollte nicht so recht…

 

Resultat: M. hat in der einen Stunde nicht ein einziges Mal gelispelt, der Logopäde hat meine Schilderungen aber trotzdem ernst genommen und mir viel über Mundmotorik und -schlaffheit erzählt, auch psychische Aspekte (kleine Schwester!) einbezogen und um Wiedervorstellung nach sechs Monaten gebeten, sofern das Lispeln bis dahin nicht – wie er aber vermutete – von selbst vorbei sei. Diese Vermutung, die auch unser Kinderarzt immer mit Nachdruck vertreten hatte, trat kurze Zeit später ein und im Endeffekt war es mal wieder nur Übereifer einer besorgten Mama ;-))) „

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