Schluss mit endlosen Diskussionen ums Händewaschen
Nicht nur während der Erkältungszeit, wenn alles schnieft und hustet, verbreiten sich Viren und Bakterien schnell. Umso wichtiger ist es sich regelmäßig die Hände zu waschen. Denn das kann einer Erkältung wirklich gut vorbeugen.
Als Mama weiß man aber, dass es Kinder mit der Hygiene nicht immer so genau nehmen und vor allem das Händewaschen einfach oft vergessen – egal wie oft man sie ermahnt. Dieses interessante und auch ein bisschen ekelige Experiment könnte eine entscheidende Wendung in die „Wasch dir bitte deine Hände“-Diskussion bringen.
Eine amerikanische Lehrerin, Donna Gill Allen, aus North Carolina hat diesen Versuch mit ihren Schülern im Unterricht gemacht. Sie wollte den Kindern damit verdeutlichen, wie leicht sich Keime verbreiten und wie wichtig es daher ist, sich die Hände regelmäßig zu waschen.
So funktioniert das Experiment
Man braucht dafür drei Scheiben Brot und drei Gefrierbeutel mit Zipper. Dass die Beutel verschließbar sind, ist sehr wichtig. Beschriftet werden sie mir „Kontrolle“, „gewaschene Hände“ und „ungewaschene Hände“. In den „Kontrolle“-Beutel wird die erste Scheibe Brot gepackt. Diese wird aber nur mit einem Handschuh angefasst. Sie soll keimfrei bleiben. Die Logik ergibt sich dann von selbst: In den Beutel mit der Aufschrift „gewaschene Hände“ steckt man eine Brotscheibe, die nur mit gewaschenen Händen angefasst wurde. Die letzte Scheibe Brot geht reih um, bis jeder, der am Experiment teilnimmt, es einmal angefasst hat. Natürlich ohne, dass sich vorher die Hände gewaschen wurden. Dann heißt es, etwas Geduld haben. Nach ein paar Tagen beginnt sich das Brot durch die Keime zu verändern, es schimmelt. Hier die Bilder aus Donna Gill Allens Klasse.
To all my teacher friends this is the grossest yet coolest experiment. I did this while teaching about germs and how…
Posted by Courtney Lee Simpson on Sonntag, 7. Dezember 2014
Auch Erweiterungen sind möglich
Viele Eltern und auch andere Lehrer sind begeistert von diesem Experiment. Die Pädagogin Jaralee Annice Metcalf hat das Experiment in ihrer Klasse ebenfalls durchgeführt und sogar noch erweitert. In den Versuchsaufbau aufgenommen wurden noch eine Toastscheibe, die angefasst wurde, nachdem die Hände mit herkömmlichen Desinfektionsmittel gereinigt wurden. Es zeigt sich ganz klar, dass kein Gel für die Handtasche oder den Rucksack gründlichen Händewaschen ersetzen kann.
Noch erschreckender ist aber der Blick auf Tüte Nr. 1. Das Toast ist schon tief schwarz und von einem dicken Schimmelpelz überzogen. Was wurde damit gemacht? Einmal über den Fußboden gezogen? Nein! Die Scheibe hat nur die Klassen-Labtops berührt. Das verdeutlicht nochmals, wie sich Keime verbreiten können.
Gepostet von Jaralee Annice Metcalf am Donnerstag, 5. Dezember 2019
Das Experiment macht etwas sichtbar, was wir sonst nicht sehen können. Und so kommt es natürlich auch viel besser in unserem Verständnis an. Visuelles Lernen nennt man diese Methode in der Pädagogik. Bei uns haben die Bilder auf jeden Fall bleibenden Eindruck hinterlassen!
Tipps fürs Händewaschen
Natürlich geht es nicht darum, sich ständig die Hände zu waschen. Vielmehr sollten deine Kinder verinnerlichen, wie wichtig die Prozedur grundsätzlich ist. Am besten sie lernen schon früh, wann sie sich auf jeden Fall die Hände waschen sollten:
- vor der Zubereitung von Essen
- vor dem Essen
- nach dem Toilettengang
- beim Nachhausekommen
Auch nach dem Naseputzen, Niesen, Husten und Streicheln von Tieren ist Händewaschen wichtig. Damit das Ganze möglichst effektiv ist, sollte man sich immer gut einseifen und zwar auch zwischen den Fingern. Gründliches Händewaschen dauert 20 bis 30 Sekunden. Kleinen Kindern können lustige Reime wie dieser dabei helfen, das Wichtigste zu verinnerlichen:
Zum Händewaschen Wasser an,
Seife an die Finger dran,
kommt und macht doch alle mit,
denn das hält uns gesund und fit.