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Flüssigkeitsbedarf bei Kindern abhängig vom Alter
Im ersten Lebensjahr müssen Babys stets genug trinken, um sich gut zu entwickeln. Wasser sollten sie allerdings erst frühestens ab dem 7. Monat, beziehungsweise zur Einführung eines dritten Beikost-Babybreis, zu trinken bekommen. Denn bis dahin decken sie ihren Flüssigkeitsbedarf bestens durch Muttermilch oder Kunstmilch. Spätestens mit Beginn der Familienkost heißt es dann aber für Babys: Wasser trinken. Hier erfährst du mehr zur richtigen Trinkmenge für Babys.
Und auch nach dem ersten Geburtstag, wenn aus Babys Kleinkinder werden, ist die tägliche Trinkmenge ein wichtiger Faktor in der Entwicklung. Ein Flüssigkeitsmangel kann ernste Folgen für die Gesundheit des Kindes haben.
Doch wie viel sollten Kleinkinder pro Tag mindestens trinken? Das ist abhängig vom Alter. Im Folgenden findest du eine Übersichtstabelle mit aktuellen, wissenschaftlichen Empfehlungen für die Trinkmenge von Kindern ab dem Kleinkindalter.
Wie viel sollten Kinder trinken?
Ab dem 1. Geburtstag nimmt die empfohlene Trinkmenge bei Kindern mit steigendem Alter zu: Kleinkinder sollten dann zunächst mindestens 600 Milliliter pro Tag trinken, bei Zwei- bis Dreijährigen sind es schon 700 Milliliter. Das empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung.
Trinkmenge Kinder: Tabelle für 1 – 18 Jahre
Ein Überblick über den täglichen Flüssigkeitsbedarf von Kindern bis 18 Jahre. Die Tabelle orientiert sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wichtig: Die Werte beziehen sich nur auf die Flüssigkeitszufuhr durch Getränke.
Alter Kind |
Trinkmenge pro Tag |
---|---|
1 – 4 Jahre | ca. 820 ml/ Tag |
5 – 7 Jahre | ca. 940 ml/ Tag |
8 – 10 Jahre | ca. 970 ml/ Tag |
11 – 13 Jahre | ca. 1,1 l/Tag |
14 – 15 Jahre | ca. 1,3 l Tag |
16 – 18 Jahre | ca. 1, 5 l/Tag |
Dies sind aber nur Richtwerte. Gerade bei Kindern, die viel herumtoben und spielen sollte die Devise ruhig sein: „Lieber zu viel als zu wenig“. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt dazu:
„Jedes Kind ist anders. Schwankungen in der Trinkmenge sind normal und die aufgenommene Gesamtmenge ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Bei stärker körperlicher Aktivität und hohen Umgebungstemperaturen erhöht sich der Bedarf.“
Kleinkind trinkt zu wenig: Tipps, damit Kinder das Trinken nicht vergessen
Einem kleinen Kind das regelmäßige Wassertrinken beizubringen, kann ein langwieriger Prozess sein. Dass ein Kleinkind zu wenig trinkt, ist nicht ungewöhnlich. Kinder haben im Normalfall noch kein eigenes Durstempfinden und müssen immer wieder zum Trinken motiviert werden – am besten von Mama und Papa, die zur selben Zeit ebenfalls Wasser trinken.
Als Eltern kann man Vorbild sein, indem man selbst regelmäßig ausreichend viel trinkt. Was auch helfen kann, sind feste Trinkrituale wie zum Beispiel eine bestimmte Uhrzeit, zu der immer gemeinsam etwas getrunken wird oder ein Trink-Wecker, der alle daran erinnert, dass es Zeit für einen Schluck Wasser ist.
Je früher ein Kind lernt, eigenständig aus einem Becher, einem Glas oder einer Tasse zu trinken, desto besser. Übrigens: dass anfangs auch mal Trinkgefäße umgekippt werden oder Kinderfinger neugierig im Wasserbecher herumtasten, gehört dazu. So haben wir alle einmal angefangen.
Als Alternative zum Trinkbecher bieten sich auch mal wasserhaltige Lebensmittel an – besonders, aber nicht nur im Sommer. Wassermelonenstücke oder zuckerfreies Wassereis helfen genauso gut, den Flüssigkeitsbedarf zu decken und bieten eine schöne Abwechslung für Groß und Klein.
Flüssigkeitsmangel bei Kindern erkennen
Grundsätzlich bedeutet Flüssigkeitsmangel (Dehydratation): Der Körper verliert mehr Flüssigkeit als ihm zugeführt wird. Besonders bei heißen Temperaturen im Sommer ist es von großer Bedeutung, dass Kinder regelmäßig genug trinken.
Du glaubst, dass dein Kind zu wenig trinkt? Sollte es zum Flüssigkeitsmangel kommen, so gibt es bestimmte Warnzeichen, auf die du achten solltest:
- Verstopfung
- dunkel gefärbten Urin
- Kopfschmerzen
- trockenen Mund und Lippen
Fehlt sehr viel Wasser, zum Beispiel durch starkes Erbrechen oder Durchfall, kann es zusätzlich zu Schwindel, Schwächegefühl und Kreislaufbeschwerden kommen. Das Kind ist kraft- und teilnahmslos, es wirkt zunehmend apathischer.
Spätestens bei diesen Anzeichen solltest du dringend deinen Arzt aufsuchen, der den Flüssigkeitsverlust mit Infusionen oder Elektrolytlösungen ausgleichen kann. Denn Dehydrierung kann für kleine Kinder und Babys schnell gefährlich werden.
Was sind geeignete Getränke für Kinder?
Die richtige Trinkmenge ist das eine. Aber welche Getränke sollen Kinder überhaupt trinken? In erster Linie sollten es zuckerfreie Getränke sein. Gut geeignet sind zum Beispiel:
- Wasser: in Deutschland kann man Leitungswasser im Normalfall unbedenklich trinken. Aber natürlich kann dein Kind auch Mineralwasser zu sich nehmen, dann aber mit wenig oder (besser noch) ohne Kohlensäure.
- Ungesüßte Kräuter- und Früchtetees: Dass ein Tee vor dem Trinken abkühlen muss, versteht sich von selbst. Von Pfefferminztee, schwarzem oder grünem Tee ist im Kleinkindalter noch abzuraten. Auch Instant-Tees sind laut Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte nicht geeignet, da ihnen meist Zucker zugesetzt ist.
- Gemüse- und Fruchtsäfte: Säfte enthalten viel Zucker. Daher sollten sie nur stark verdünnt als Schorle (Verhältnis 3:1) angeboten werden. Die Fruchtsäure der Säfte greift außerdem die Zähne an und kann zudem bei manchen Babys für einen wunden Po sorgen.
- Milch: Ab dem 1. Geburtstag können Kinder Kuhmilch trinken, bevorzugt fettarme. Allerdings sollte diese nicht als Durstlöscher fungieren, sondern eher das oben genannte Angebot ergänzen.
Für Kinder sollten Limonaden und andere stark zuckerhaltige Getränke die absolute Ausnahme bleiben und nicht zur täglichen Trinkmenge für Kinder zählen.
Leider versteckt sich in Getränken speziell für Kinder oft viel Zucker. Die Verbraucherschützer von foodwatch zeigen auf, welche Erfrischungsgetränke für Kinder in der Vergangenheit besonders schlecht abgeschnitten haben.