Was sind Verbrennungen?
Eine Verbrennung entsteht, wenn die Haut mit großer, trockener Hitze in Kontakt kommt. Dies geschieht etwa durch Feuer oder wenn ein Kleinkind einen heißen Gegenstand wie den Ofen oder die Herdplatte berührt.
Entsteht die Verletzung durch feuchte Hitze – also zum Beispiel Wasserdampf oder kochendes Wasser – sprechen Fachleute von einer Verbrühung. Wie lange die Wundheilung nach einer Verbrennung dauert, richtet sich wesentlich nach dem Grad der geschädigten Haut.
Verbrennungen und ihre Symptome
Die Symptome von Verbrühung und Verbrennung ähneln sich bei Kleinkindern und richten sich danach, wie lange und wie intensiv die Hitzequelle auf die Haut eingewirkt hat. Unterschieden werden drei Verbrennungsgrade:
- Bei leichten Verbrennungen ersten Grades rötet sich die Haut, wird heiß und schwillt an. Außerdem tut die Stelle sehr weh.
- Im Falle einer Verbrennung zweiten Grades ist die Schwellung stärker. Die Haut wirft Blasen und eventuell schält sich die oberste Hautschicht ab. Bei Verbrennungen durch heiße Gegenstände fängt die Haut unter Umständen an zu nässen.
- Stärkere Verbrennungen dritten Grades führen zu einer massiven Schädigung: Durch eine lange und intensive Hitzeeinwirkung kann sich die Haut dann weiß oder im schlimmsten Fall sogar schwarz verkohlt zeigen. Das Gewebe ist in der Tiefe so geschädigt, dass die Stelle kaum noch schmerzempfindlich ist.
Bei Kleinkindern können schon 8 Prozent lebensgefährlich sein, während das bei Erwachsenen erst ab 15 Prozent gilt. Schon vorher kann es zu einer Schockreaktion kommen.
Verbrennungen bei Kleinkindern: Erste Hilfe
Kommt es zu Verbrennungen bei Kleinkindern, muss es immer schnell gehen. Wie du am besten vorgehst, bestimmt sowohl die Art des Unfalles als auch die Größe der entstandenen Verletzung. In jedem Fall gilt: Nach der Erstversorgung solltest du dein Kind beim Arzt vorstellen. Er kann am besten einschätzen, ob die Verbrennung weiter behandelt werden muss.
Kleine Verbrennungen behandeln
Verbrühungen und Verbrennungen musst du unterschiedlich versorgen.
Bei einer Verbrühung entfernst du heiße Gegenstände und Kleidungsstücke sofort von der Haut. Danach solltest du die Stelle in den ersten 20 bis 30 Minuten nach dem Unfall für etwa 10 bis 15 Minuten kühlen.
Achtung: Nimm dafür lauwarmes Wasser, kein eiskaltes. Für das Kühlen gibt es außerdem sowohl bei Verbrühungen als auch bei Verbrennungen Ausnahmen: Neugeborene und Säuglinge solltest du genauso wenig kühlen wie Verbrennungen, die bei Kleinkindern mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche ausmachen – es droht die Gefahr einer Unterkühlung.
Klebt bei Verbrennungen Kleidung an der verletzen Haut fest, solltest du diese nicht sofort entfernen. Damit würdest du das Areal nur unnötig verletzen. Wenn du mit Wasser kühlst, löst sich der Stoff dann später besser aus der Wunde.
Tipp: Kannst du nicht mit fließendem Wasser oder einem Wasserbad kühlen, tun es auch feuchte, fusselfreie Tücher. Wird deinem Kind kalt, solltest du die Kühlung allerdings unterbrechen. Sonst können trotz der Verbrennung nicht nur Kleinkinder unterkühlen. Auch ältere Kinder können dabei frieren.
Großflächige Verbrennungen versorgen
Großflächige Verbrennungen entstehen zum Beispiel, wenn Kleinkinder im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Feuer spielen und dabei ihre Kleidung in Brand setzen. Dann musst du die Flammen sofort löschen. Das kannst du mit Wasser tun oder die Flammen mit einer Decke ersticken. Noch bevor du weiter erste Hilfe leistest, solltest du per Notruf den Rettungsarzt verständigen.
Erst danach entfernst du die Kleidung, soweit sie nicht an der Haut heftet. Im Falle großflächiger Verbrennungen bei Kleinkindern kühlst du diese nicht. Decke stattdessen die Wunde mit einer sterilen Auflage ab, die du mit einer Bandage locker befestigen kannst.
Wenn du sie im Haus hast, kannst du das Kind dann in eine Aludecke wickeln. Um den Kreislauf zu entlasten, solltest du die Beine des kleinen Unfallopfers erhöht lagern. So wartest du mit deinem Kind auf den Rettungsarzt.
Verbrennungen beim Kleinkind: Das solltest du nicht tun!
Verbrennungen behandeln viele Eltern immer noch gern mit Hausmitteln wie Öl, Puder oder Mehl. Sie bringen jedoch keinerlei Nutzen für die verletzte Haut.
Auch Brandsalben und Brandverbände können bei Verbrennungen mehr schaden, als sie den Kleinkindern helfen, da sie keine Luft an die Wunde lassen. Eis oder Eiswasser sind ebenfalls kontraproduktiv. Sie können nicht nur zur Unterkühlung führen, sondern auch dazu, dass das Areal noch schmerzempfindlicher wird.