Verkleidungskiste: Was rein sollte & wie du sie günstig befüllst

Verkleidungskiste: Kind hält eine grüne Maske vors Gesicht
Die Verkleidungskiste wird zum Highlight in jedem Kinderzimmer
© Unsplash/ Jessica Rockowitz

Kinder verkleiden sich gerne und schlüpfen in andere Rollen. Eine Verkleidungskiste mit Kostümen und Accessoires wird schnell zum Highlight in jedem Kinderzimmer. Hier liest du, warum jedes Kind eine Verkleidungskiste haben sollte, wie du die Kostümkiste günstig befüllst und weitere Tipps zu Hygiene und Sicherheit.

Warum jedes Kind eine Verkleidungskiste haben sollte

Rollenspiele sind wichtig für die Entwicklung von Kindern. Denn: „Kinder lernen am meisten und am besten durch Nachahmung“, erklärt Therapeutin Eva Orinsky gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Kinder beobachten die Erwachsenen in ihrem Umfeld und wollen die Situationen nachstellen. Sie ahmen dann Stimmen oder Verhaltensweisen nach – oder verkleiden sich.

In Verkleidungen können Kinder in neue Rollen schlüpfen und ihrer Fantasie freien lauf lassen. Sie können Astronaut sein, oder Prinzessin, oder Verkäufer im lokalen Supermarkt. Beim Verkleiden wird nicht nur die Fantasie gestärkt, auch motorische und soziale Fähigkeiten werden beim Rollenspiel (mit anderen Kindern) spielerisch trainiert.

Kinder versetzen sich durch das Rollenspiel in andere Menschen hinein – das fördert die Empathie. Schüchterne Kinder können so auch ihr Selbstwertgefühl trainieren und Ängste überwinden. Ein Mädchen wird im Spiel mit der Verkleidungskiste zum Superhelden und wächst über sich hinaus.

Weil Kinder so viel Spaß beim Verkleiden haben, gibt es in vielen Kitas und Kindergärten auch Kostümkisten für die Kinder. Eine solche Verkleidungskiste kannst du aber auch in das Kinderzimmer stellen. Dann können sich deine Kinder auch zu Hause verkleiden und spielend ihre eigene Entwicklung fördern.

Verkleidungskiste kaufen oder basteln?

Ob du eine Kostümkiste kaufst oder selbst machst, ist dir überlassen. Fertig dekorierte Kisten für Kinder kannst du ganz einfach im Internet oder bei einem Spielwarenladen kaufen. Wenn du selbst schon eine Kiste aus Holz oder hartem Plastik zu Hause hast, kannst du sie auch mit deinen Kindern anmalen, mit Stickern bekleben oder verzieren.

Natürlich muss eine Verkleidungskiste nicht immer schön verziert sein. Eine alte Truhe oder Box tut es auch: Es kommt ja immer drauf an, was in der Kiste drin ist.

Die perfekte Kostümkiste: Was rein soll

Wie die perfekte Kiste für deine Kinder aussieht, weißt du wahrscheinlich selbst. Du kennst deine Kinder und ihre Vorlieben am besten. Trotzdem findest du hier ein paar Anregungen für Dinge, die du in die Verkleidungskiste tun kannst.

  1. Kleidungsstücke: alte Tops, Hemden, Röcke, Hosen, Strumpfhosen, Kleider und Schürzen. Auch alte Halloween- und Faschingskostüme gehören in die Kostümkiste.
  2. Kopfschmuck: Hüte, Perücken, Haarreife, Spangen, Tücher und Haarbänder.
  3. Accessoires: Kindersicherer Schmuck, Handtaschen, (Sonnen)Brillen, Krawatten, Gürtel, Warnweste.
  4. Lose Stoffreste: alte Gardinen werden ganz schnell zum Gespensterkostüm oder zum hübschen Kleid.
  5. Selbstgebasteltes: Selbstgemachter Einhorn-Haarreif, Hexenrock, Feenflügel und Schwerter gehören auch in die Verkleidungskiste.
  6. Kinderschminke: Mit sogenannten Aqua-Buntis (spezielle Wasser-Buntstifte) können sich Kinder im Kindergartenalter (unter Aufsicht) auch schon selbst schminken. Aber beachte: Öko-Test warnt vor Schadstoffen in diversen Schminkstiften.

Kostümkiste für Mädchen und Jungs

Wenn du eine Verkleidungskiste für dein Kind oder deine Kinder anlegst, solltest du sie nicht in Rollenmuster drängen: Piraten und Ritter für Jungs und Prinzessin und Fee für Mädchen sind Klischees, an denen du nicht festhalten solltest. Röcke und Kleider können/sollen sich auch in einer Kiste im Jungenzimmer finden – und Schwerter und Krawatten in der Verkleidungskiste für Mädchen.

Warum kreierst du nicht einfach eine unisex-Kostümkiste zusammen mit deinem Kind. So kannst du sichergehen, dass auch wirklich die richtigen Kostüme in der Kiste sind.

Wo finde ich schöne und bezahlbare Kostüme für die Verkleidungskiste?

Du hast eine schöne Kostümkiste gekauft oder selbstgemacht – jetzt musst du sie nur noch befüllen. Aber gekaufte Kinderkostüme sind meistens nicht ganz billig. Wenn du dir ein paar Euros sparen willst, haben wir ein paar Tipps gesammelt, wie du deine Verkleidungskiste befüllen kannst:

  1. Kostüme basteln: Warum ein Kostüm kaufen, wenn ein selbergemachtes sowieso viel schöner ist. Sammle alte Kleidungsstücke, Stoffe und weitere Materialen und bastle drauf los. Hole dir dein Kind dazu und lass es mitbestimmen – dann gefallen ihm die Verkleidungen noch viel besser. Ein Vorteil: So kannst du deinem Kind Kostüme basteln, die es im Laden gar nicht zu kaufen gibt! Hier findest du vier Ideen für lustige Masken zum selber machen.
  2. Ausmisten: Vielleicht musst du ja gar keine Kostüme für die Verkleidungskiste kaufen, weil du sie schon bei dir zuhause hast. Durchsuche doch mal deinen Kleiderschrank – oder noch besser: den deiner Eltern. Da findest du sicher Modesünden, die sich gut als Verkleidungen eignen: Hawaiihemden, bunte Leggings, Stirnbänder und Haarreifen mit Leopardenprint… das alles kann in die Kostümkiste.
  3. Flohmarkt/ Second-Hand: Günstige Verkleidungen, Accessoires oder Stoffe zum Kostüm basteln findest du auch auf Flohmärkten und in Second-Hand-Läden. Wenn du gut im Verhandeln und Feilschen bist, kannst du hier viel Geld sparen.
  4. Auktionen und Versteigerungen: Vor allem nach der Faschings- und Halloweenzeit finden sich auf Online-Auktionsplattformen wie eBay oder Kleiderkreisel viele Kinderkostüme für wenig Geld. Vielleicht findest du sogar ein paar kostenlose Teile für deine Verkleidungskiste.
  5. Tauschen: Wenn du Freunde und Bekannte mit Kindern hast, könnt ihr auch ein paar Kostüme tauschen. Dein Kind bekommt für ein paar Wochen das tolle Piratenkostüme – im Gegenzug bekommt das Kind deiner Freunde in dieser Zeit ein Prinzessinnen-Kostüm. Auch permanentes Tauschen ist möglich.
  6. Freunden Kostüme abkaufen: Freunde mit Kindern, die älter als dein Kind sind, haben vielleicht Verkleidungen, die dem eigenen Kind nicht mehr passen. Frage sie doch mal, ob sie dir die Kostüme für einen Freundschaftspreis verkaufen. So füllst du schnell deine Verkleidungskiste.
  7. Mitbringsel aus dem Urlaub: Günstige Accessoires und Kleidungsstücke aus dem Urlaub eignen sich auch gut für eine Kostümkiste. Eine Blumenkette aus Hawaii oder ein Trachten-Hut aus Tirol bringen Abwechslung in deine Verkleidungskiste. Sie bieten dir auch eine gute Möglichkeit, mit deinem Kind über andere Kulturen zu sprechen.

Verkleidungskiste ausleihen – für den Kindergeburtstag

Wenn du für einen kurzen Zeitraum eine Kostümkiste brauchst – also zum Beispiel für einen Kindergeburtstag oder Kinderfasching – kannst du dir auch eine ganze Kostümkiste ausleihen. Im Internet gibt es einige Anbieter – vielleicht hast du auch einen Kostümverleih oder einen Partyausstatter in deiner Nähe, der sowas anbietet.

Verkleidungskiste anlegen – weitere Tipps

Wenn du eine Kostümkiste für deine Kinder anlegst, solltest du ein paar Dinge beachten.

  • Achte auf die Interessen deines Kindes: Wenn dein Kind gerne Prinzessin spielt, kann es vielleicht mit Schwertern und Cowboyhüten wenig anfangen. Klar, eine große Auswahl ist wichtig – stelle aber sicher, dass die aktuellen Interessen deines Kindes abgedeckt sind.
  • Achte auf Sicherheit: Bevor du ein Stück in die Kostümkiste legst, solltest du prüfen, dass dein Kind sich daran nicht verletzen kann. Metallteile, Nieten oder Sicherheitsnadeln solltest du entfernen. Auch das Alter deines Kindes solltest du beachten: lange Ketten und kleine Teile können für kleinere Kinder gefährlich werden.
  • Dein Kind sollte auch allein mit den Kostümen spielen können: Wenn du eine Verkleidungskiste in das Kinderzimmer stellst, sollte dein Kind die Kiste selbst öffnen können. So können die Kinder jederzeit – gern auch mit ihren Freunden – darin stöbern.
  • Verwende nur Teile, die kaputtgehen dürfen: Wenn Kinder sich verkleiden, dann können die Klamotten und Accessoires schon mal reißen oder dreckig werden. Lege also nur Kleidungsstücke in die Verkleidungskiste, die kaputt gehen dürfen.
  • Sortiere die Kostümkiste regelmäßig aus: Irgendwann benutzen deine Kinder bestimmte Dinge nicht mehr – sie sind zu klein, kaputt oder nicht mehr interessant. Sortiere deine Verkleidungskiste regelmäßig aus, damit deine Kinder nicht das Interesse an ihr verlieren.
  • Achte auf Hygiene: Wenn Kinder sich verkleiden und rumlaufen, dann sind die Kostüme irgendwann verschwitzt und dreckig. Wasche die Kostüme regelmäßig und reinige auch Accessoires und andere Kleinigkeiten in der Verkleidungskiste.