Wiesengräserdermatitis: Darum ist der Kontakt mit Riesenbärenklau gefährlich

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Riesenbärenklau- ein Kontakt kann Verbrennungen verursachen
© Bigstock/ Dmitry Bruskov

Im Sommer hat der Riesenbärenklau Blütezeit und breitet sich auch bei uns immer weiter aus. Er wächst an Straßenrändern, Wegen und auch im Garten. Die giftige Pflanze wird oft mit der harmlosen Schafgarbe, deren weißen Doldenblüten sehr ähnlich aussehen, verwechselt. Das macht den Riesenbärenklau so gefährlich. Der Kontakt mit dem Saft der Pflanze kann schwere Verbrennungen verursachen. Das sollten Eltern über die sogenannte Wiesengräserdermatitis wissen.

Riesenbärenklau: die giftige Pflanze erkennen

Der Riesenbärenklau (Heracleum mantegazzianum) ist eine giftige, sogenannte phototoxische Pflanze und blüht im Juni bis Juli. Ursprünglich kommt er aus dem Kaukasus, fühlt sich aber schon seit einigen Jahren auch bei uns heimisch. Trotz der Ähnlichkeit zur Schafgarbe gibt es einige typische Merkmale, an denen du die Pflanze gut erkennen und unterscheiden kannst:

  • Der Riesenbärenklau hat nicht umsonst seinen Namen bekommen, denn er kann zwischen ein und vier Meter hoch werden – was die Größe einer Schafgarbe deutlich überschreitet.
  • Die Stängel der Pflanze sind bis zu zehn Zentimeter stark und damit deutlich dicker als bei der Schafgarbe.
  • Die Stängel sind mit roten Flecken gekennzeichnet.

Ein Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau kann gefährliche Hautreaktionen zur Folge haben. Ärzte sprechen von einer sogenannten Wiesengräserdermatitis.

Wiesengräserdermatitis erkennen

Der Saft von phototoxischen Pflanzen reagiert mit UV-Strahlung und hinterlässt auf der Haut zum Teil schwere Verbrennungen. Wenige Stunden nach einem Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau unter Sonneneinstrahlung kommt es zunächst zu streifenförmigen Rötungen. Nach und nach entwickeln sich Brandblasen an den entsprechenden Körperregionen, die meist einen brennenden Schmerz verursachen.

So können die Verbrennungen bei einer Wiesengräserdermatitis aussehen:

Wiesengräserdermatitis nach Kontakt mit dem Riesenbärenklau

© A1AA1A „Dermite de contact“, CC BY-SA 4.0

Zum Teil sind die Verbrennungen so schlimm, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Häufig betroffen sind die Stellen des Körpers, die nicht von Kleidung bedeckt sind: also Gesicht, Hände, Beine und Hals.

Kontakt mit Riesenbärenklau: Erste-Hilfe für Eltern

Wenn dein Kind in Kontakt mit dem Riesenbärenklau gekommen ist, solltest du Folgendes beachten:

  • Betroffene Hautstellen sofort abdecken und vor weiterem Sonnenlicht schützen.
  • Betroffene Hautstellen sollten unter kaltem Wasser mit Seife gründlich gewaschen werden.
  • Das Kind sollte zwei bis drei Tage keiner direkten Sonne ausgesetzt sein.
  • Die betroffenen Stellen sollten mit Sonnencreme geschützt werden.
  • Feuchte Kompressen helfen, die Entzündung zu lindern.
  • Sollten größere Hautpartien betroffen sein oder bei deinem Kind stärkere Symptome auftreten, solltest du unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
  • Sollten die Augen betroffen sein, sollten sie umgehend mit Wasser ausgespült werden. Außerdem sollte das Kind in diesem Fall unbedingt bei einem Augenarzt untersucht werden.

Wie lange können die Symptome anhalten?

Es kann mehrere Wochen dauern, bis die Symptome einer Wiesengräserdermatitis abklingen. Die Brandblasen, die durch den Hautkontakt mit dem Riesenbärenklau entstanden sind, können auch Narben hinterlassen.

Quellen