Zeckenbisse bei Kindern vorbeugen & richtig behandeln

Zeckenbiss: Kinder spielen im hohen Grass
Risiko für Zeckenbisse: Kinder draußen richtig schützen
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Ein Zeckenbiss bei Kindern und Kleinkindern ist kein Grund zur Panik. Wir erklären, worauf du achten musst und wie du einem Stich gut vorbeugen kannst.

Zeckenbiss: Kinder sind besonders gefährdet

Kinder halten sich im Frühling und Sommer am liebsten den ganzen Tag draußen auf. Sie streifen durch hohe Gräser und Gebüsch: typische Zeckengebiete. Bevor sie zubeißen, suchen Zecken nach einer geeigneten Einstichstelle – das kann mehrere Stunden dauern. Haben sie dann eine passende Stelle gefunden, verankern sie sich in der Wunde und saugen sich mit Blut voll.

Wo stechen Zecken am häufigsten zu?

Grundsätzlich kann ein Zeckenbiss Kinder an allen Körperstellen treffen. Oft suchen sich Zecken aber geschützte Körperstellen, um nicht aus Versehen herausgerissen zu werden. Bevorzugt werden deswegen:

  • Haaransatz
  • Ohren
  • Hals
  • Achseln & Innenseite der Oberarme
  • Ellenbeuge
  • Bauchnabel
  • Genitalbereich & Gesäß
  • Kniekehle
Grafik: Wo Zecken gerne zubeißen

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Im Frühjahr und Sommer lohnt es sich deshalb, diese Körperstellen täglich zu kontrollieren. Etwa jeden Abend, bevor der Schlafanzug angezogen wird. Haben sich Zecken bei Kindern festgebissen, gilt es diese so schnell wie möglich herauszuziehen. Wie du mit und ohne Werkzeug eine Zecke entfernen kannst, zeigen wir dir hier.

Zeckenbisse: Kinder vor FSME und Borreliose schützen

Durch den Zeckenbiss können verschiedene Krankheiten von der Zecke auf den Menschen übertragen werden. Die beiden bekanntesten sind die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Borreliose.

Aber nicht jede Zecke überträgt diese Krankheiten. Wenn du in einem FSME-Risikogebiet lebst oder dort Urlaub machen möchtest, kann sich eine Zeckenimpfung für Kinder lohnen. Diese schützt aber nicht vor Borrelien, die Viren, die eine Borreliose auslösen können. Um das Infektionsrisiko nach dem Zeckenbiss bei Kindern und Kleinkindern gering zu halten, musst du die Zecke so schnell wie möglich entfernen.

Wie erkennt man Borreliose bei Kindern?

Ein typisches Merkmal einer Infektion mit Borrelien ist die Wanderröte an der Stelle des Zeckenbiss. Kinder können diese Hautveränderungen nicht selbst einschätzen. Daher ist es wichtig, dass du die Wunde auch mehrere Wochen nach dem Biss noch beobachtest.

Zeckenbiss Kind - Borreliose erkennen

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Die Hautrötung vergrößert sich kreisförmig um den Einstich und verblasst dann in der Mitte. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, kann eine Borreliose durch Antibiotika gut behandelt werden.

: Auf alles vorbereitet

Zeckenbiss: Wann mit dem Kind zum Arzt?

Im Normalfall ist es nicht notwendig, mit einem Zeckenbiss zum Arzt zu gehen. Ist dein Kind aber nicht gegen FSME geimpft und zeigt ein paar Tage nach dem Zeckenbiss grippeähnliche Symptome, wirkt abgeschlagen oder bekommt Fieber, solltet ihr die Kinderarztpraxis aufsuchen.

Auch zum Herausziehen der Zecke kannst du einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Das ist nicht notwendig, aber wenn du selbst unsicher bist und die Zecke zu sehr quetschen würdest, kann das auch die Kinderarztpraxis übernehmen.

Zeckenbiss bei Kindern vorbeugen: Das kannst du tun

Sein Kind von Wiesen und Feldern mit hohem Gras fernzuhalten, ist keine Option. Einige Tricks gibt es dennoch, wie du Zeckenbisse ziemlich mühelos vorbeugen kannst:

  • Helle Kleidung anziehen: Hierauf entdeckst du Zecken schneller.
  • Geschlossene Schuhe: Beim Spazieren und Wandern solltest du auf geschlossene Schuhe setzen. Am besten steckst du zusätzlich die Hose in die Socken.
  • Die Kleidung sollte möglichst den ganzen Körper bedecken: Lange Kleidung bietet eine kleinere Angriffsfläche für die Blutsauger.
  • Nach dem Aufenthalt in möglichen Zeckengebieten den Körper sorgfältig nach Zecken absuchen.
  • Abduschen, wenn du zu Hause bist: Da Zecken nicht unbedingt sofort zustechen, können sie durch Duschen abgewaschen werden. Aber: Das Absuchen nach Zecken ersetzt eine Dusche nicht.
  • Hausmittel gegen Zeckenbisse: Kinder können vor dem Ausflug ins Grüne mit Kokosöl oder Schwarzkümmel-Öl eingecremt werden. Das sollen Zecken überhaupt nicht mögen. Einen wissenschaftlich gesicherten Schutz vor Zecken bietet das Öl nicht, aber es schadet auch nicht der empfindlichen Haut.
  • Sprays mit ätherischen Ölen aus Lavendel, Rosmarin, Teebaum oder Patchouli vertreiben Zecken. Wichtig: Die Öle dürfen nicht pur angewendet werden, damit es nicht zu Hautreizungen kommt. Am besten verdünnst du sie mit einem guten Babyöl aus Mandeln.
: Zeckenspray für Kinder

Es gibt eine Vielzahl an Zeckensprays, die kleine Blutsauger fernhalten sollen. Einen hundertprozentigen Schutz bieten sie aber nicht vor einem Zeckenbiss. Kinder sollten außerdem nur solche Mittel verwenden, die ausdrücklich für Kinder gemacht sind. Babys unter einem Jahr solltest du nie mit Zeckenspray einsprühen.

FAQ – Deine Fragen zum Zeckenbiss bei Kindern

Wann mit Kind nach Zeckenbiss zum Arzt?

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss bei Kindern?

Wie lange dauert eine Reaktion nach einem Zeckenbiss?

Welches Zeckenmittel für Kinder?

Wie lange darf eine Zecke drinbleiben?

Quellen