Kann Lärm unsere Fruchtbarkeit reduzieren?

Lärm schadet Fruchtbarkeit der Frau
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Forscher haben herausgefunden, dass regelmäßiger Lärm nicht nur unserer Gesundheit, sondern sogar der weiblichen Fruchtbarkeit schaden soll.

Dass Lärm auf Dauer nicht gesund für unseren Körper ist, wissen wir dank größerer Untersuchungen wie der NORAH-Studie aus dem Jahr 2015 schon länger. Ein höherer Stresslevel sowie vermehrt Schlafprobleme sind oftmals mögliche Symptome der ständig hohen Geräuschkulisse.

Forscher des Danish Cancer Society Research Centers in Kopenhagen haben nun in einer großangelegten Studie den Zusammenhang zwischen Straßenlärm und der weiblichen Fruchtbarkeit untersucht. Im Fall der dänischen Studie wurde als ‚Lärm’ eine Belastung von mehr als 55 Dezibel betrachtet. Bereits ein Gespräch in normaler Lautstärke, eine Nähmaschine oder ein Fernseher in Zimmerlautstärke erfüllen mit einer Belastung von 65 Dezibel diese Voraussetzung.

Beeinflusst Straßenlärm meinen Kinderwunsch?

Dabei hatten die Forscher Angaben von über 65.000 schwangeren Frauen gesammelt. Unter anderem wurden sie gefragt, wie lange es gedauert hat, bis sie schwanger geworden sind. Diese Daten verglichen die Forscher mit speziellen Lärmpegel-Karten der jeweiligen Wohnorte. Auch in welchem Stockwerk die Frauen wohnten wurde berücksichtigt.

 

Unter normalen Umständen brauche es durchschnittlich etwa sechs Monate, bis eine Frau schwanger werde, so die Forscher.

Das Ergebnis ihrer Studie: Schon bei einem leichten, regelmäßigen Lärmanstieg dauerte es bei den Frauen länger, schwanger zu werden. So erhöhen zehn Dezibel mehr Lärm die Wahrscheinlichkeit um fünf bis acht Prozent, dass das Paar länger als sechs Monate benötigt, um schwanger zu werden.

Kein Zusammenhang bei Paaren, die über 12 Monate auf Schwangerschaft warteten

Dass diese Erkenntnisse dennoch nicht uneingeschränkt gültig sind, ergibt sich aus den folgenden Schwachpunkten der Studie:

  • kein offensichtlicher Zusammenhang von Lärm und Fruchtbarkeit bei Paaren, die länger als 12 Monate warten mussten, bis die Frau schwanger wurde
  • Studie berücksichtigt nur Frauen, die tatsächlich schwanger wurden – die mit unerfülltem Kinderwunsch, blieben außen vor
  • Schallisolierung der Wände und Fenster wurde nicht einberechnet