Für wen eignet sich ein Ovulationstest?
Einen Ovulationstest kannst du sowohl zur Verhütung als auch bei einem Kinderwunsch nutzen!
Schwanger werden mit Ovulationstest
Die größten Chancen auf eine Befruchtung bestehen am Tag des Eisprungs sowie am Tag davor. Wer schnell schwanger werden will, sollte seinen Zyklus deswegen genau kennen. Dabei kann ein Ovulationstests (LH-Test, Fruchtbarkeitstest, Eisprungtest) helfen.
Er misst die hormonellen Veränderungen in deinem Körper während deines Monatszyklus. So kannst du das Zeitfenster deines Eisprungs besser eingrenzen und erhöhst so die Chancen auf baldigen Nachwuchs.
Ovulationstest zur Verhütung
Wenn der Ovulationstest die fruchtbaren Tage anzeigt, kannst du im Rückschluss auch deine unfruchtbaren Tage bestimmen. Verhüten mit dem Test ist also grundsätzlich möglich.
Ein Ovulationstest hat zwar eine hohe Zuverlässigkeit, trotzdem ist er allein KEINE sichere Verhütungsmethode, da die korrekte Bestimmung deiner unfruchtbaren Tage stark von der richtigen Anwendung der jeweiligen Testprodukte abhängt. Außerdem sind Zyklusschwankungen möglich. Nur als Ergänzung zu anderen natürlichen Methoden der Familienplanung kann der Test bei der Verhütung helfen.
Wie funktioniert ein Ovulationstest?
LH-Hormon: Das zeigt der Ovulationstest an
Der Test misst die Konzentration des sogenannten luteinisierenden Hormons (LH), das in deinem Körper den Eisprung auslöst. Etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung steigt der LH-Spiegel stark an – bis auf das zehnfache.
Ein Ovulationstest erkennt diesen rapiden Anstieg im Urin und sagt dir dann, dass dein Eisprung in Kürze stattfinden wird. So könnt ihr den günstigsten Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr planen.
Darum werden Ovulationstests auch oft LH-Tests genannt.
Messung des Östrogen- und Östradiolspiegels
Es gibt Tests, die neben dem LH- auch den Östrogen- beziehungsweise den Östradiolspiegel messen.
Der Östradiol-Spiegel steigt noch etwas früher an als das LH und sinkt dann kurz vor dem Eisprung abrupt ab.
Das bedeutet, dieser Ovulationstest kann mehr fruchtbare Tage bestimmen, weil seine Teststreifen schon einige Zeit vor dem Eisprung reagieren. Richtig angewendet, lässt sich so die Chance auf die erwünschte Schwangerschaft deutlich erhöhen.

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Wie sicher ist ein Ovulationstest?
Ist da jetzt eine Linie oder nicht?! Nicht immer ist der Test vollkommen eindeutig. Denn Krankheiten zum Beispiel der Leber, Niere oder den Eierstöcken, bestimmte Medikamente wie Antibiotika und Psychopharmaka sowie eine Hormontherapie können die Sensitivität des verwendeten Tests beeinflussen.
Hier kann es sich lohnen, verschiedene Tests von unterschiedlichen Anbietern auszuprobieren.
Auch der Zeitpunkt der Messung kann das Ergebnis beeinflussen, denn die LH-Konzentration kann im Tagesverlauf schwanken. Aber wann ist eigentlich der beste Zeitpunkt einen Ovulationstest zu machen?
Wann ist die beste Zeit für einen Ovulationstest?
Bevor du mit der Anwendung eines Ovulationstests beginnen kannst, musst du noch deine eigene Zykluslänge bestimmen, damit du weißt, wann du den Test zum ersten Mal anwenden solltest. Der Test kann nur rund um deinen Eisprung ein Ergebnis liefern. An den übrigen Tagen des Zyklus ist die Konzentration des LH beziehungsweise des Östradiols zu niedrig.
Am besten schaust du dafür auf deine letzten Menstruationszyklen zurück.
Zykluslänge bestimmen: Wann ist der Eisprung?
Wenn du deinen Zyklus kennst, kannst du den perfekten Tag für den Ovulationstest anhand der Gebrauchsanweisung entnehmen.
Bei einem Zyklus von 28 Tagen, wird beispielsweise meist empfohlen, am elften Zyklus-Tag mit dem Ovulationstest zu beginnen – also ein paar Tage vor dem erwartetet Eisprung.
Einige Hersteller machen eigene Angaben, wann du mit dem Testen beginnen soll.
Wichtig: Auch bei einem regelmäßigen Zyklus kann der Zeitpunkt des Eisprungs durchaus variieren.
Das bedeutet, du solltest jeden Monat aufs Neue zusätzlich auf andere körperliche Anzeichen achten, etwa die Basaltemperatur oder den Zervixschleim, um den perfekten Testbeginn für den Ovulationstest zu finden.
Wie benutze ich einen Ovulationstest?
Wie mache ich einen Ovulationstest? Die Anwendung des Ovulationstests ist ähnlich, wie bei einem Schwangerschaftstest. Testen kannst du theoretisch zu jeder Tageszeit, aber unbedingt immer zur ungefähr gleichen Uhrzeit.
Wichtig: Das solltest du vor dem Test beachten
Du solltest aber mindestens vier Stunden vorher nicht urinieren und nicht übermäßig viel trinken, um den LH-Gehalt im Urin nicht zu verdünnen.
Manchmal wird für den Ovulationstest Morgenurin empfohlen. Andere raten davon ab, weil die LH-Konzentration darin erhöht ist und der Ovulationstest dadurch falsch positiv sein kann. Lies hier am besten vor der Anwendung sorgfältig die Packungsbeilage des Testsystems.
So wird getestet
Entnimm eines der Stäbchen und tauche die Testspitze wie auch bei einem Schwangerschaftstest in deinen Urin – entweder direkt in den Strahl oder in ein Behältnis mit aufgefangenem Urin. Halte aber unbedingt die Dauer des Eintauchens ein, die in der Beschreibung angegeben ist!
Richtige Auswertung des Ovulationstests
Nach etwa drei bis zehn Minuten (schau‘ hier am besten auf die Gebrauchsanweisung) kannst du das Ergebnis ablesen.
Es gibt zwei Linien:
- Die Referenzlinie zeigt, ob der Test korrekt funktioniert hat.
- Die Ergebnislinie sagt dir, wie hoch die Konzentration des LH im Urin ist.
Je farbintensiver das Ergebnis, desto höher der Hormonspiegel. Kein oder nur ein sehr schwacher Streifen sagt aus, dass der Wert noch nicht gestiegen ist.
Nun musst du den Test jeden Tag zur gleichen Zeit wiederholen. Färbt sich die Ergebnislinie genauso deutlich oder stärker als die Referenzlinie, hat der Ovulationstest einen Anstieg des LH erkannt. Somit ist der Test positiv und die fruchtbarste Zeit in diesem Zyklus hat begonnen.
Wird der Test nach allen fünf beziehungsweise sieben Stäbchen noch immer nicht positiv, dann teste mit einer zweiten Packung weiter. Es könnte sein, dass du gar keinen oder einen sehr späten Eisprung hast.
Das ist nicht ungewöhnlich. Kommt dies häufiger vor, sollte das aber mit deinem Arzt besprochen werden. Dieser kann mittels einer Laboranalyse die LH-Werte genau bestimmen.
Ovulationstest positiv: Wie lange bin ich nach dem LH-Anstieg fruchtbar?
Ist der Ovulationstest positiv, ist dein Zeitfenster recht eng. Etwa 24 bis 36 Stunden nach dem LH-Anstieg „springt“ dein Ei. Die reife Eizelle ist nur etwa einen Tag befruchtungsfähig.
Wollt ihr also schwanger werden, solltet ihr innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden ungeschützten Sex haben.
Gut zu wissen: Mit anderen natürlichen Methoden zur Familienplanung (Temperaturmethode, Zervixschleim) lässt sich das relativ enge Zeitfenster zusätzlich vergrößern, da diese den Eisprung etwas früher anzeigen und Spermien im Körper der Frau bis zu fünf Tage überlebensfähig sind.
Ovulationstest kaufen: Diese Arten bieten Clearblue & Co. an
Ovulationstests sind nicht verschreibungspflichtig. In Apotheken, Drogerien und online erhältst du sie frei verkäuflich von mehreren Herstellern.
- MomMed Ovulationstest Streifen
- Femometer 50 Ovulationstest + 20 Schwangerschaftstest
- Clearblue Kinderwunsch Ovulationstest-Kit Digital
Es gibt verschiedene Arten von Ovulationstests, die sich im Grunde in ihrer Funktionsweise kaum unterscheiden. Lediglich die Handhabung kann verschieden sein.
- Ovulation-Teststreifen: Eine ganz einfache Form des Ovulationstests sind LH-Teststreifen.
- Kassettensysteme: Bei den Kassettensystemen werden einige Tropfen Urin mit einer Pipette auf ein Testfeld geträufelt.
- Digitaler Ovulationstest: Bei einem digitalen Eisprungtest soll eine Fehlinterpretation beim Ablesen des Ergebnisses vermieden werden. Auf dem Display wird zum Beispiel ein eindeutiges Ei-Symbol oder ein Grinse-Gesicht angezeigt, falls ein LH-Anstieg ermittelt wurde. So bleibt kein Zweifel, wann der relevante Zeitraum beginnt.
- Duale Ovulationstests: Diese Eisprungtests messen nicht nur die LH-Konzentration im Urin, sondern registrieren auch den Anstieg des Östradiolspiegels. Damit wird die Vorhersage des Eisprungs noch genauer.
Je nach Test-Art musst du pro Zyklus mit etwa drei bis 20 Euro rechnen. Unbenutzte Teststreifen können im nächsten Zyklus wiederverwendet werden.
Sonderform vom Ovu-Test: Fertilitätsmonitor und Zykluscomputer
Frauen, die das Thema Kinderwunsch noch strukturierter angehen möchten oder sich generell für eine natürliche Familienplanung (NFP) interessieren, könnten anstelle des gewöhnlichen Ovulationstests auch zu einem Zykluscomputer oder einem Fertilitätsmonitor greifen.
Wie der Computer funktioniert, kannst du hier nachlesen: