Schwangerschaftsfrühtest: Ab wann liefert er ein zuverlässiges Ergebnis?

Frau hält einen Schwangerschaftsfrühtest
© Bigstock/ Vovk Natasha

Bei einem Kinderwunsch willst du natürlich so früh wie möglich wissen, ob du wirklich schwanger bist. Ein Schwangerschaftsfrühtest kann dir das schon vor dem Ausbleiben deiner Periode verraten. Aber: Ab wann liefert der Test überhaupt ein Ergebnis – und wie sicher ist dieses?

Ein Frühschwangerschaftstest kann, wie der Name vermuten lässt, eine Schwangerschaft schon vor vielen anderen Schwangerschaftstests feststellen.

Wie funktioniert ein Frühschwangerschaftstest?

Genau wie klassische Schwangerschaftstests funktionieren auch die Frühtests mit Urin. Der Test reagiert auf das Schwangerschaftshormon hCG im Urin. Im Unterschied zu normalen Schwangerschaftstests reagiert ein Frühschwangerschaftstest schon auf kleine Mengen hCG.

Manche Frühtests geben schon ab einem hCG-Wert von 10mlU/ml ein Ergebnis. Zum Vergleich: klassische Schwangerschaftstests liefern ab etwa 25 mlU/ml ein Ergebnis.

Wann ist ein Frühschwangerschaftstest möglich?

Normale Schwangerschaftstests zeigen dir etwa ein bis zwei Tage nach der ausbleibenden Periode ein Ergebnis – Schwangerschaftsfrühtests kannst du schon fünf Tage vor dem Ausbleiben der Periode durchführen.

Generell gilt: Warte mindestens 10 Tage nach deinem Eisprung ab, bevor du den Test machst.

: den Eisprung berechnen

Wie mache ich einen Frühschwangerschaftstest & was muss ich beachten?

Es gibt verschiedene Frühtests – mit Teststreifen oder Sensor. Die Anwendung unterscheidet sich allerdings nicht: Du hältst den Streifen oder Sensor in den Urinstrahl oder in Urin, den du vorher in einem sauberen Behälter aufgefangen hast, und legst ihn dann auf eine ebene Unterlage.

Nach der Wartezeit (diese kann nach Hersteller variieren) kannst du das Ergebnis ablesen. Hierfür nutzen die Tests verschiedene Symbole und Zeichen. Von Linien über Plus-Zeichen bis hin zum Wort ‚schwanger‘. Lies am besten die Packungsbeilage vor dem Testen aufmerksam durch!

Worauf du außerdem achten solltest:

  • Nutze Morgenurin für den Test: Morgenurin hat die höchste hCG-Konzentration und eignet sich damit am besten für Schwangerschaftstests.
  • Achte auf das Verfallsdatum: Das Ergebnis ist nach dem Überschreiten des Verfallsdatums nicht mehr sicher.

Wie zuverlässig ist das Testergebnis?

Klassische Schwangerschaftstests, die ab oder nach dem Tag der fälligen Periode gemacht werden, versprechen ein bis zu 99% sicheres Ergebnis. Bei Schwangerschaftsfrühtests ist das etwas anders. Hier lässt sich keine generelle Prozentzahl angeben – die Frage lässt sich nur sehr subjektiv beantworten. Zum Beispiel kommt es auf den Testzeitpunkt an.

Falsch-negative Ergebnisse kommen öfter vor als Falsch-positive

Generell gilt aber: Ein positives Testergebnis ist sehr oft zuverlässig – bei einem negativen Schwangerschaftsfrühtest solltest du eine Schwangerschaft nicht ausschließen. Wenn du trotz negativem Testergebnis Schwangerschaftsanzeichen feststellst, kannst du den Test einige Tage später wiederholen (oder einen regulären Schwangerschaftstest machen).

Und bedenke immer: Ein 100% sicheres Ergebnis liefert dir nur dein Frauenarzt.

Schwangerschaftsfrühtest kaufen

Die Tests bekommst du in jeder Apotheke, in Drogerien oder auch online. Sie sind, wie normale Schwangerschaftstests, rezeptfrei.

: Unser Tipp

Für Frauen mit einem Kinderwunsch lohnt es sich, ein paar Frühtests zu Hause zu haben. Du kannst Schwangerschaftsfrühtest schon in Kombi-Packungen kaufen – diese sind meistens auch billiger, als jeden Monat einen neuen zu kaufen.

Kaufempfehlungen:

Schwangerschaftsfrühtest: Pro und Contra

Was spricht für einen Schwangerschaftsfrühtest?

Der größte Vorteil von dem frühen Test ist natürlich das frühe Ergebnis. Mit einem Schwangerschaftsfrühtest kannst du schon vor dem Ausbleiben der Periode wissen, dass du schwanger bist. Vor allem Frauen, die schon länger einen unerfüllten Kinderwunsch haben, können so schnell Gewissheit erhalten.

Was spricht dagegen?

Tatsächlich spricht nichts gegen einen Schwangerschaftsfrühtest – er ist mit keinen Risiken für dich verbunden. Allerdings haben die Frühtests eine recht hohe Fehlerquote – und Frauen, die schon lange ein Kind wollen, kann ein weiterer negativer Test psychisch sehr belastend sein.

Außerdem kann es passieren, dass Frauen, die durch einen Frühtest von ihrer Schwangerschaft erfahren, dann einen frühen Abgang des Embryos erleben müssen. Denn es kann passieren, dass zwar eine Befruchtung stattgefunden hat, sich der Embryo aber nicht richtig einnistet. Der Embryo geht dann mit der Regelblutung ab – oft bleibt dies unbemerkt. Ist die Schwangerschaft vorher schon bekannt, stellt das eine große emotionale Belastung dar.

: Schwangerschaftsfrühtest bei künstlicher Befruchtung

Bei einer künstlichen Befruchtung kannst du übrigens komplett auf Frühtests verzichten. Denn: Für die Stimulation der Eizellenreifung hast du Medikamente bekommen, die den hCG-Spiegel beeinflussen. Falsch-positive Ergebnisse sind also sehr wahrscheinlich.

Nach einer künstlichen Befruchtung wird dir dein Arzt aber sowieso raten, den Bluttest (zwei Wochen nach dem Transfer) abzuwarten.

Quellen