Wie erkennt man gesundes Sperma?
Die Qualität und Quantität der Spermien sind ein wichtiger Faktor bei der Fruchtbarkeit. Ob dein Sperma ‚gesund‘ ist oder, ob du deine Spermienqualität verbessern musst, kannst du leider nicht mit bloßem Auge erkennen. Dazu ist eine ärztliche Untersuchung nötig. Bei einem sogenannten Spermiogramm wird die Zahl, Beweglichkeit und Form der Spermien untersucht.
Unabhängig davon ist es immer eine gute Idee, Verhaltensweisen zu vermeiden, die langfristig die Spermienqualität verschlechtern können.
Tatsächlich sind Fruchtbarkeitsprobleme beim Mann bei etwa der Hälfte der Paare der Grund für den unerfüllten Kinderwunsch.
Was wirkt sich negativ auf die Spermienqualität aus?
Es gibt einige Faktoren, die die Spermienqualität negativ beeinflussen können – dazu gehören unter anderem:
Alkohol- und Drogenkonsum
In größeren Mengen schädigt Alkohol die Gesundheit – und damit auch die Spermienqualität. Das gleiche gilt für Drogen wie Cannabis und leistungssteigernde Mittel wie Anabolika.
Rauchen
Nikotin hat starke negative Effekte für Spermien. Raucher produzieren weniger Samen – die Produzierten Spermien sind weniger beweglich und weisen deutlich öfter Genschäden auf.
Bestimmte Erkrankungen
Eine Reihe von Krankheiten können die Fruchtbarkeit von Männern beeinflussen.
Dazu gehört:
Medikamente
Auch bestimmte Medikamente können die Ursache für eine verminderte Spermienqualität sein. Zum Beispiel kann die Langzeitanwendung von bestimmten Antibiotika die Spermienproduktion beeinflussen. Nach dem Absetzen lässt sich diese Wirkung allerdings meist umkehren.
Ob bestimmte Medikamente der Grund für die schlechte Spermienqualität sind, kann dir dein Arzt bestätigen.
Alter
Mit dem Alter lässt die Fruchtbarkeit auch bei Männern nach. Ab etwa 40 Jahren werden zum Beispiel immer weniger Spermien gebildet – außerdem kann die Befruchtungsfähigkeit dieser Spermien nachlassen.
Übergewicht
Tatsächlich gibt es mehrere wissenschaftliche Studien, die einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und einer geringen Spermienqualität oder -zahl gefunden haben. Warum Übergewicht einen negativen Effekt auf die Spermienqualität haben kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Hohe körperliche Belastung
Auch das andere Extrem – schwere Belastung – kann die Spermienqualität beeinträchtigen. Dazu gehört Extremsport und anstrengende körperliche Arbeit.
Gleitmittel
Oft wird mittlerweile davon ausgegangen, dass Gleitmittel die Befruchtungsfähigkeit von Spermien negativ beeinflussen kann – auch Speichel wird als Beispiel dafür genannt.
Tatsächlich gibt es deswegen spezielles Gleitmittel für Paare mit Kinderwunsch – dieses soll keine negativen Auswirkungen auf die Spermienqualität haben.
So kannst du deine Spermienqualität verbessern: Gesunde Lebensweise
Der einfachste Weg, wie du deine Spermienqualität verbessern kannst, ist eine gesunde Lebensweise. Vermeide also die Verhaltensweisen, die sich negativ auf das Sperma auswirken:
- Trinke weniger Alkohol
- Verzichte auf Drogen und Anabolika
- Höre auf zu Rauchen
- Achte auf ein gesundes Körpergewicht
Außerdem haben wir noch ein paar weitere Dinge gefunden, auf die du achten kannst.
- Gesunde Ernährung
Eine dänische Studie kam zu dem Ergebnis, dass eine gesunde Ernährung die Spermienqualität verbessern kann. Männer, die viel Obst und Gemüse, ballaststoffreiche Lebensmittel und Fisch aßen und dabei auf rotes Fleisch und Zucker verzichteten, hatten gesündere Spermien.
Achte also am besten darauf, dass du dich möglichst ausgewogen ernährst.
- Die richtige Temperatur
Heiße Umgebungen im Intimbereich kann die Spermienqualität beeinflussen. Das bedeutet konkret: Setze lieber auf Boxershorts statt auf enganliegende Unterwäsche. Außerdem solltest du nicht mit deinem Laptop auf dem Schoß arbeiten.
Heiße Bäder und Saunabesuche können sich ebenfalls auf die Spermien auswirken. Ganz verzichten musst du darauf aber natürlich nicht.
- Bewegung
Regelmäßige Bewegung hält fit und gesund – das gleiche gilt auch für die Qualität der Spermien. Leichter Sport und Spaziergänge reichen hier oft schon aus.
- Lass dich nicht zu sehr stressen
Ja, auch Stress kann sich negativ auf die Gesundheit – und damit auf die Spermienproduktion – auswirken. Vor allem ein unerfüllter Kinderwunsch führt oft zu einer angespannten Beziehung, Druck und Stress. Hier gilt: Lasst euch nicht stressen!
Wichtig: Auswirkungen können dauern
Neue Spermien werden bei Männern etwa alle zweieinhalb Monate gebildet. Wenn du deinen Lebensstil also anpasst, kann es einige Zeit dauern, bis sich diese Änderungen auch wirklich auf die Spermien auswirken. Erwarte keine sofortige Verbesserung!
Spermienqualität verbessern mit Vitaminen und Medikamenten
Es gibt eine Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln, Vitaminen und anderen Medikamenten, welche die Spermienqualität verbessern sollen. Was steckt dahinter?
Helfen Vitamine?
Von Antioxidantien über Folsäure bis hin zu Zink. Es gibt viele Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel, die versprechen, dass sie die Spermienqualität verbessern. Tatsächlich ist bei den meisten Vitaminpräparaten die Wirkung nicht zweifelsfrei nachgewiesen. Solange du keinen Mangel an bestimmten Vitaminen hast, kannst du dir teure Präparate also eigentlich sparen.
Kann man medikamentös die Spermienqualität steigern?
Man kann eine schlechte Spermienqualität durch Medikamente verbessern. Allerdings geht das nur, wenn Erkrankungen der Grund dafür sind. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse, einem Tumor, der die Spermienbildung beeinträchtigt oder einem Hormonmangel können Ärzte gezielt Medikamente verschreiben, die das Problem beheben.
Der letzte Ausweg: eine Operation
Bei schweren Störungen helfen Tipps und Medikamente meist nicht. Sind zum Beispiel die Samenleiter durchtrennt oder blockiert, kann eine Operation die Spermienqualität verbessern.
Kann man trotz schlechter Spermien schwanger werden?
Natürlich können auch Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen Kinder bekommen – für eine erfolgreiche Befruchtung braucht es ja nur eine potente Samenzelle.
Wenn es nicht auf dem natürlichen Weg funktioniert, dann kann auch eine Methode der Reproduktionsmedizin verwendet werden. Bei der ICSI können zum Beispiel potente Samenzellen, die vorher operativ aus dem Hodengewebe entnommen wurden, benutzt werden.