Diese Meldung kommt aus dem Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens. Dort hat der Fall bereits für große Aufregung gesorgt. Inzwischen hat sich auch der amtierende Gouverneur von Pará, Helder Barbalho, eingeschaltet und eine umfassende Aufklärung des Falls versprochen.
Viele Details sind derzeit nicht ausreichend geklärt
Offenbar hatte das Ungeborene gesundheitliche Probleme: seine Nieren arbeiteten nicht richtig und der Fötus hatte einige Fehlbildungen. Der betreuende Gynäkologe der werdenden Mutter hätte daher empfohlen, das Kind bereits im achten Monat per Kaiserschnitt zu holen. Dafür wurde Daira Oliveira de Souza (26 Jahre) in das Krankenhaus Santa Casa de Misericórdia in Belém eingeliefert.
Vor Ort hätte das Klinikpersonal aber auf eine natürliche Geburt bestanden, anstatt einen Kaiserschnitt zu veranlassen. Das berichtet Amanda Vieira eine Freundin der werdenden Eltern, die das Paar ins Krankenhaus begleitet hatte. Während der Geburt sei es zu einem Geburtsstillstand gekommen. Das Kind war mit den Schultern im Geburtskanal stecken geblieben, berichtet das Krankenhaus in einer Stellungnahme.
Geburtsstillstand durch Schulterdystokie
Eine sogenannte Schulterdystokie ist immer ein geburtshilflicher Notfall. Es besteht die Gefahr, dass das Kind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. In diesem Fall gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie sich die Schultern wieder aus dem Becken lösen lassen. Häufig hilft es schon, wenn die werdende Mutter eine andere Gebärposition einnimmt und beispielsweise in den Vierfüßlerstand geht. Geübte Geburtshelfer können auch manuell nachhelfen, indem sie die Schulter des Babys mit dem sogenannten Rubin-Manöver drehen. Auch ein leichtes Ziehen am Kopf ist möglich.
„Bis der Kopf des Babys auf den Boden fiel“
Das „Santa Casa de Misericórdia“-Krankenhaus versichert, dass das Personal versucht hätte, das Baby mit allen bekannten Manövern zu drehen. Sie wären dabei aber erfolglos geblieben. Ein letzter Versuch einer jungen Geburtshelferin hat dann zum Tod es Säuglings geführt.
„Eine junge (Krankenschwester) zog, zog hart und der Kopf des Babys fiel zu Boden“, berichtet Vieira der lokalen Presse.
Der tote Körper des Babys musste anschließend mit einem Kaiserschnitt aus dem Körper der Mutter entfernt werden.
Obduktionsbericht steht noch aus
Derzeit wird das tote Kind obduziert, um die genauen Todesursachen sowie mögliche Krankheiten zu klären. Für ein mögliches Gerichtsverfahren muss geklärt sein, ob das Kind eventuell schon vor der Geburt im Mutterleib gestorben war. Der Vater hat das Krankenhaus bei der Polizei angezeigt.
Das Baby war Dairas zweiter Sohn. Sie hat bereits einen 10-jährigen Jungen.