STIKO empfiehlt Corona-Impfung für alle Kinder ab 5 Jahren

Corona-Impfung für Kinder
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Die STIKO hat ihre offiziellen Empfehlungen für die Corona-Impfung für Kinder nochmals aktualisiert. Sie spricht nun eine Impfempfehlung bereits für alle Kinder ab fünf Jahren aus. Zuvor war die Impfung erst ab 12 Jahren empfohlen gewesen.

Aktualisierte Impfempfehlung

Wie das Robert Koch-Institut mitteilt, hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung zur Corona-Impfung bei Kindern nach sorgfältiger Abwägung aller wissenschaftlichen Erkenntnisse aktualisiert. In ihrer neuen Empfehlung spricht die STIKO eine generelle Impf-Empfehlung für alle Kinder ab 5 Jahres aus. Bisher galt diese erst für Kinder ab 12 Jahren.

Eine Impfdose wird empfohlen – mit Ausnahmen

Grund für den Kurswechsel ist, dass im Herbst und Winter mit einem erneuten starken Anstieg der Covid-19-Infektionen zu rechnen ist. Daher spricht die STIKO jetzt eine vorsorgliche Empfehlung aus.

5 – 11-jährige Kinder sollen zunächst nur eine Impfdosis bekommen, vorzugsweise mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech in reduzierter Dosis. Generell ist auch das Vakzin Spikevax von Moderna für die Altersgruppe der 6- bis 11-Jährigen zugelassen. Die STIKO empfiehlt jedoch die Impfung mit Comirnaty.

Von der Empfehlung einer einfachen Impfung gibt es aber auch Ausnahmen:

  • Kinder mit Vorerkrankungen sollen auch weiterhin die Grundimmunisierung mit zwei Impfungen sowie eine Auffrischung (Booster) erhalten.
  • Gesunde Kinder, in deren Umfeld sich Menschen befinden, die ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben, sollen ebenfalls die Grundimmunisierung mit zwei Impfungen bekommen.

Allerdings betont die STIKO in ihrer Empfehlung auch:

„Bei individuellem Wunsch von Kindern und Eltern bzw. Sorgeberechtigten kann die vollständige COVID-19-Grundimmunisierung auch bei 5 – 11-jährigen Kindern ohne Vorerkrankungen nach ärztlicher Aufklärung erfolgen.“

Hat ein gesundes Kind bereits eine Covid-19-Infektion durchgemacht, soll die einfache Impfdosis frühestens drei Monate nach der Infektion verabreicht werden.

Was die Booster-Impfungen für Kinder angeht, die bereits doppelt geimpft sind, so will die STIKO zunächst noch die Lage im Spätsommer abwarten. Zeichnet sich dann bereits die nächste Welle ab, ist eine Neubewertung der Empfehlung wahrscheinlich. Zuvor sollen sich bereits doppelt geimpfte Kinder nicht noch einmal zusätzlich impfen lassen.

Überstandene Covid-Erkrankung reicht als vollständiger Schutz nicht aus

Wer bereits eine Sars-Cov2-Infektion überstanden hat, ist nach Ansicht der STIKO dadurch nicht vor einer weiteren Ansteckung geschützt. Erst eine dreimalige Impfung oder eine Kombination aus überstandener Erkrankung und Impfung (hybride Immunität) biete einen soliden Schutz. „Daher sollen auch Personen mit zurückliegenden Sars-Cov2-Infektion geimpft werden. Zwischen den jeweiligen Ereignissen muss jedoch ein zeitlicher Mindestabstand bestehen“, heißt es in der aktualisierten Empfehlung der STIKO.

Nach wie vor soll die Impfung nach einer individuellen Beratung und Aufklärung, im besten Fall durch den Kinderarzt, erfolgen.

Kinder mit erhöhtem Risiko

Die STIKO empfiehlt, unter anderem Kinder mit diesen Vorerkrankungen gegen das Coronavirus impfen zu lassen:

  • Starkes Übergewicht
  • Angeborene / erworbene Immundefekte
  • Erkrankungen, die das körpereigene Abwehrsystem unterdrücken (Immunsuppression)
  • Schwere Zyanose (Blausucht)
  • Schwere Herzschwäche
  • Schwere Verengung der Lungengefäße (pulmonale Hypertonie)
  • Chronische Lungenerkrankungen mit anhaltender Einschränkung der Lungenfunktion
  • Chronische Nierenschwäche
  • Chronische neurologische oder neuromuskuläre Erkrankungen
  • Bösartige Tumorerkrankungen
  • Trisomie 21
  • Seltene Erkrankungen mit schwerer Beeinträchtigung

Außerdem sollten laut der STIKO Kinder geimpft werden, die engen Kontakt mit (erwachsenen) Risikopatienten haben. Vor allem dann, wenn diese selbst nicht geimpft werden können.

Die Empfehlung der STIKO muss noch mit Bundesländern und Fachkreisen abgestimmt werden. Änderungen sind somit möglich.

Quellen