Corona & Familie: Kinder nicht mehr zu Oma und Opa geben?

Oma und Enkel stehen vor einem Fenster
Enkel-Verbot zum Schutz vor dem Coronavirus?
©Pexels/Juan Pablo Serrano Arenas

Der neuartige Coronavirus hält die Welt in Schach. Wichtig ist nun besonders, Risikogruppen zu schützen. Aber ist eine Besuchersperre für Oma und Opa zum Schutz vor dem Coronavirus wirklich nötig? Ja, sagt ein Experte.

20 Prozent der Infektionen verlaufen schwer – sechs lebensbedrohlich

Jeden Tag werden neue Krankheitsfälle bekannt, Kitas und Schulen werden geschlossen und die Menschen bunkern Toilettenpapier und Desinfektionsmittel. Der Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Laut dem Robert-Koch-Institut verlaufen rund 80 Prozent der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus mild bis moderat. Das heißt aber auch, dass 20 Prozent schwer verlaufen und davon sechs Prozent kritisch bis lebensbedrohlich.

Wer zählt zu den Risikogruppen?

Die meisten Informationen über den Virus stützen sich auf Berichte und Studien aus China. Das höchste Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben diesen Daten zufolge Menschen über 60 Jahre, ab einem Alter von 80 Jahren wird es besonders kritisch. Da es noch keine Medikamente gegen das Corona-Virus gibt, können Ärzte nur die Symptome behandeln, mit dem Virus selbst muss das Immunsystem allein klar kommen.

Aus diesem Grund fallen auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten, Diabetes, Krebs, chronische Immunschwäche, etc.) in die Risikogruppe. Bei ihnen scheint eine Infektion unabhängig vom Alter häufig schwer zu verlaufen. Fällt beides zusammen ist das Risiko einer schweren Infektion statistisch gesehen noch höher.

Enkel-Verbot zum Schutz vor Corona?

Wer zu den gefährdeten Gruppen zählt, sollte sein Erkrankungsrisiko so weit wie möglich reduzieren. Daher sei es jetzt wichtig, mit den Eltern oder den Großeltern zu sprechen und ihnen den Ernst der Lage zu vermitteln, so Christian Drosten, Leiter der Virologie in der Berliner Charité, dem NDR gegenüber.

Wichtig dabei: Aufklärung ohne Panik dabei zu erzeugen! Dazu gehöre es aber auch, „dass alle nun ihr Verhalten ändern müssen“, erklärt er weiter im Interview.

„Die Kinder sollten bis September, Oktober nicht mehr zu Oma und Opa zur Betreuung gegeben werden.“

Wer Oma und Opa zusätzlich schützen möchte, sollte außerdem das eigene Infektionsrisiko senken. Denn auch, wenn du oder deine Kinder keine ohne nur sehr leichte Symptome zeigt, könnt ihr trotzdem ansteckend sein. Außerdem solle man versuchen, Einkäufe für die Großeltern oder Eltern zu erledigen, damit diese nicht mehr in den Supermarkt müssten.

Was kannst du tun, um mein Infektionsrisiko zu senken?

Mit einfachen Hygiene-Maßnahmen kannst du helfen, dich selbst und andere vor einer Corona-Erkrankung zu schützen:

  • Regelmäßiges, ausreichend langes (mindestens 20 Sekunden) und gründliches die Hände waschen

Wie man richtig Hände wäscht, zeigen wir dir in unserem Ratgeber-Artikel: Richtig Hände waschen: Anleitung & Tipps für deine Familie

  • In ein Taschentuch oder die Armbeuge niesen
  • Hände aus dem Gesicht!
  • Ausreichend Abstand zu Menschen halten, die Husten, Schnupfen oder Fieber haben.
  • Verzicht auf Händeschütteln oder Umarmungen zur Begrüßung oder Verabschiedung

Quellen