Gemeinsam im Stich gelassen
Die Kitas bleiben geschlossen und die Kinder zu Hause. Die Lockerungen, die in Angela Merkels Ansprache verkündet wurden, beinhalteten weder die Öffnung von Kitas, Kindergärten und Spielplätzen, noch einen Lösungsvorschlag zu den fehlenden Betreuungsmöglichkeiten. Zwar öffnen die Schulen schrittweise, aber auch nur für die Abschlussklassen. Die Notbetreuung gilt bisher nur für Eltern, die einen systemrelevanten Beruf ausüben. Und was ist mit den anderen Eltern? Diese geraten an ihre Grenzen und teilen das auf den sozialen Medien.
Schuldgefühle belasten Eltern
Die Situation geht an Eltern nicht spurlos vorbei. Sie leiden mit ihren Kindern mit und geraten an ihre Grenzen.
Mir geht es nicht gut.. Ich bin wütend und frustriert. Ich liebe meine Kinder, und will nicht ständig schimpfen. Es ist nicht mal um 9 und ich bin schon fertig 😭
Wie soll das weitergehen? Wann bekomme ich eine RICHTIGE Pause?#coronaeltern— VFarina (@VFarina2) April 22, 2020
Ich hätte gern Zeit mit meinem Kind gemeinsam die Hausaufgaben zu machen, stattdessen sitze ich 8,5 Stunden im Homeoffice und hoffe gleichzeitig, dass das andere Kind keinen Blödsinn macht. #CoronaEltern
— Judith (@_blumenpost) April 22, 2020
„Mama, ich brauch dich.“
„Mama, nimm mich in den Arm.“
„Mama, nicht arbeiten. Ich hab mich so aufs Kuscheln gefreut.“
Das Kind (2) während ich versuche zu arbeiten. Läuft. #CoronaEltern— Gudrunella (@mialauffen) April 22, 2020
Multitasking Übermensch: Auf Eltern warten unendlich lange To-Do-Listen
Wenn vorher schon nicht klar war, was Eltern alles leisten, dann fällt spätestens jetzt der Groschen. Wir ziehen unseren Hut vor euch!
Die Kinder sind im Bett. Was mach ich denn jetzt zuerst?
Arbeiten?
Küche aufräumen
Wohnzimmer aufräumen?
Anfragen beantworten?
Zusammenbrechen?#CoronaEltern— Andrea (@Runzelfuesschen) April 21, 2020
Ich liebe es Zeit mit meinen Mädels (1&4) zu verbringen. Ich liebe unser Zuhause. Ich liebe meinen Job. Sich aber um alles gleichzeitig kümmern zu müssen geht nicht. Auch nicht irgendwie. #CoronaEltern
— Julia Back (@MPJuliaSchmitt) April 22, 2020
5 Stunden Homeoffice mit 1 Schulkind und 2 Kindergartenkindern. Ich sag mal so: 2 Mails beantwortet, 14x Anspitzer gesucht, 7 Schlägereien verhindert, 1x telefoniert, 5x gestillt, halbschriftliche Division erklärt, Text angefangen, Text gelöscht. 178x Mama gehört. #coronaeltern
— GanznormaleMama (@ganznormalemama) April 21, 2020
Eltern sehen Schuld in der Politik
Fehlende Informationen über die Öffnung von Schulen und Kitas macht Eltern ordentlich zu schaffen. Verständlich, wenn Baumärkte und andere Geschäfte wieder öffnen dürfen aber Spielplätze weiterhin tabu sind.
#CoronaEltern Meiner Tochter fehlt das Spielen mit anderen Kindern! Bundesliga nützt ihr nichts! Kita Kids dürfen u. Sollen auch nicht zum Shoppen in die Stadt! Geplanter Sommerurlaub am Meer fällt wohl auch aus! 😡 danke Politiker wie sehr ihr Familien im Blick habt 🤨
— bluetenolli (@bluetenolli) April 22, 2020
Als #CoronaEltern fragen wir uns: wie lange sollen Schulen + Kiga. geschlossen bleiben? Bis ein Impfstoff gefunden ist? Also 12-18 Monate? 🤔 wird wohl kaum funktionieren. Daher müssen die Schulen wieder zeitnah öffnen, damit die Wirtschaft wieder halbwegs zum Laufen kommt….
— Lohengrin (@Lohengrin_23) April 22, 2020
#Coronaeltern macht endlich wieder die Schulen und Kitas auf, damit Millionen Menschen wieder arbeiten können und die Kinder wieder lernen! Die paar Geschäfte, die jetzt aufmachen hilft uns nicht weiter! Keiner hat Zeit zum Shoppen, wenn man Homeoffice und Homescholling macht.
— Martin Keil (@AppianieMK) April 22, 2020
Aber nicht jeder zeigt Empathie mit den Corona-Eltern. Ein User twittert:
Ich ertrage euer genöle nicht liebe #CoronaEltern wer in Stresssituationen derartig genervt vom eigenen Nachwuchs ist, sollte es sich vielleicht vorher überlegen welchen in die Welt zu setzen. #getoverit
— N!0Z (@Ni0z) April 21, 2020
Dennoch zeigen sich die Corona-Eltern gegenseitig verständnisvoll und finden wenigstens im seelischen Bereich Unterstützung.
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