COVID-19 offenbar kein Risiko für Ungeborene

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Ein Grund zum Aufatmen: Eine neue Studie zeigt, dass eine Coronavirus-Infektion in der Schwangerschaft nicht zu einem erhöhten Sterberisiko von Neugeborenen führt.

Zu Beginn der Corona-Pandemie stufte die Weltgesundheitsorganisation WHO Schwangere und Neugeborene noch als Risikogruppe ein. Hauptsächlich aufgrund des bereits bekannten Risikos bei einer Grippe oder einer vergleichbaren Virusinfektion in der Schwangerschaft.

Doch nun gibt es einen Grund zum Aufatmen: Eine Studie zeigt nun, dass eine COVID-19-Infektion in der Schwangerschaft nicht zu einem erhöhten Sterberisiko von Neugeborenen führt.

Daten von 4005 Schwangeren ausgewertet

Die im Fachmagazin „Ultrasound in Obstetrics and Gynecology“ vorgestellte Studie des Imperial College London hatte die Daten von insgesamt 4005 schwangeren Frauen aus Großbritannien und den USA analysiert. Zu Beginn der Pandemie hatte das Imperial College London das sogenannte PAN-COVID-Register eingeführt und dort Daten schwangerer Frauen aus Großbritannien sowie den USA gesammelt. Diese Frauen hatten sich im Laufe ihrer Schwangerschaft entweder nachweislich oder vermutlich mit dem Coronavirus infiziert.

Ergebnisse der Studie beruhigen

Das Ergebnis: Auch wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft mit dem Corona-Virus infiziert hatte, bestand danach kein erhöhtes Sterberisiko für das Neugeborene. Ebenso konnten die Wissenschaftler nicht feststellen, dass eine Corona-Infektion in der Schwangerschaft eine körperlichen Entwicklungsverzögerung verursachen würde. Weder in England noch in Amerika gebe es Hinweise darauf, dass eine COVID-19-Erkrankung der Mutter zu einem geringeren Geburtsgewicht und -größe des Babys führen würde.

Dennoch zeigt die Datenanalyse, dass es zu mehr Frühgeburten kam.

Frühgeburtenrate war erhöht – doch Anstieg lässt sich erklären

Die Datenanalyse zeigt eine leicht erhöhte Frühgeburtenrate bei den untersuchten Frauen. In Großbritannien stieg die Rate von 7,5 auf 12,0 % und in den USA von 10 auf 15,7 %.

Erklären lässt sich dieser Anstieg möglicherweise durch den hohen Anteil von Kindern, die per Kaiserschnitt auf die Welt gebracht wurden. Die Wissenschaftler vermutet, dass sich viele Gynäkologen aus Sorge um die Gesundheit des Kindes für einen frühzeitigen Kaiserschnitt entschieden haben.

Doch auch in diesem Fall gibt es neue Erkenntnisse: nur ca. 2% der Neugeborenen steckte sich über die Mutter mit COVID-19 an.

Quellen

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