12 Erziehungsratschläge aus der Vergangenheit, die heute abgedrehter nicht sein könnten
Früher war alles besser?! Wir widersprechen hier mal dezent, denn diese 12 Erziehungsratschläge aus der Vergangenheit, können heute nicht abgedrehter sein. „Positive Gedanken sonst wird die Milch sauer“ oder „Kaffee und Cornflakes für Babys“ sind nur zwei Absonderlichkeiten der damaligen Erziehungsprofis. In unserer Bildergalerie erfährst du mehr.

#1 Positive Gedanken
Im 19. Jahrhundert wurden britische Mütter darauf hingewiesen, sich beim Stillen keine negativen Gedanken zu machen, weil das ihre Milch verderben würde. Das Buch mit dieser Empfehlung stammt aus dem Jahr 1878 und heißt „Don’t for Mothers“. Stattdessen wird Müttern dazu geraten, beim Stillen ruhig und gelassen zu bleiben und überfüllte Räume zu vermeiden.

#2 Keine Blasinstrument
Laut diesem Buch sollten Kinder außerdem keine Flöte, kein Horn und auch sonst kein anderes Blasinstrument spielen, weil es ihre Lungen und Luftröhre verletzen könnte.

#3 Babykäfige für viel frische Luft
In den 1930er Jahren wurde erklärt, wie gesund frische Luft und Sonnenschein für Babys ist. Das ist jetzt nicht wirklich abgedreht. Schräg ist allerdings wie der Gemeinderat von London auf diesen Ratschlag reagiert hat. Er hat diesen Hinweis nämlich seeeeeehr ernst genommen und Eltern empfohlen, Babykäfige aus den Fenstern ihrer Wohnungen zu hängen.

#4 Beruhigungssirup mit Morphium (!)
Kein Witz: Amerikanischen Eltern wurde im 19. Jahrhundert tatsächlich geraten, ihren Babys „Mrs. Winslows Beruhigungssirup“ zu geben. Das sollte besonders beim Weinen oder Zahnen helfen. Genau das hat der Sirup auch getan, allerdings nur weil er Morphium enthielt.
Erst im Jahr 1911veröffentlichte die American Medical Association einen Beitrag mit dem Titel „Was Babys tötet“, in dem vor dem Sirup gewarnt wurde.

#5 Ich sehe schöne Menschen
Um gutaussehende Kinder zu bekommen, wurde schwangeren Frauen in den 1920er Jahren geraten, nicht an hässliche Menschen zu denken. Stattdessen sollten sie „ein Interesse für schöne Bilder oder Gravuren“ entwickeln und sich damit beschäftigen.

#6 Ein bisschen Schmalz…
Die 1920er waren offensichtlich nicht die besten Jahre für Erziehungsratschläge. Denn Krankenschwestern und Müttern wurden auch geraten, Babys nach der Geburt mit Schmalz zu waschen. Dieser Ratschlag war damals sehr verbreitet als eine Methode, Käseschmiere vom Neugeborenen zu entfernen. Es hat wahrscheinlich funktioniert, aber musste man dafür echt Schmalz benutzen?

#7 So bekommst du keine Arschloch-Kinder
Ein weiterer Rat aus dieser Zeit: Kinder sollen nur zum Füttern und Waschen auf dem Arm genommen werden. Alles andere würde dazu führen, dass das Kind zu einem verwöhnten, kleinen Tyrannen heranwächst.

#8 Gleich aufs Töpfchen
Die Erziehungsratschläge wurden auch in den 1930er Jahren nicht besser. Damals sollten Mütter ihren Babys sofort nach der Geburt beibringen, wie sie aufs Töpfchen gehen sollten. Das Training sollten sie durchziehen, bis die Kinder sechs bis acht Monate alt waren.
Falls du dich jetzt fragst, wer eigentlich solche Ratschläge gibt – das war niemand geringeres als die US-Regierung selbst! Sie hat damals eine Broschüre zu Gesundheitserziehung mit dem Titel „Kleinkindbetreuung“ herausgegeben.

#9 Ausgewogenes Frühstück für Babys
Es geht noch schräger: In den 1960ern hat der Kinderarzt Walter Sackett ein Buch geschrieben, in dem er jungen Eltern empfahl, ihre Babys im Alter von zwei bis drei Tagen mit Cornflakes zu füttern. Das Ganze geht noch weiter: Ab neun Wochen können Babys Eier und Speck bekommen und ab sechs Monaten sei auch Kaffee erlaubt.

#10 Möbel abbeizen gegen die Depression
Hatten Mütter in 1960er Jahren Depressionen, wurde ihnen geraten ihre Möbel abzubeizen. Ja, richtig gehört: Statt ihre emotionalen Probleme beim Therapeuten behandeln zu lassen, sollten junge Mutter einfach ein bisschen Lack oder Farbe von ihren Möbeln entfernen.

#11 Eine halbe Packung geht schon
Rauchen in der Schwangerschaft? Auch nur eine Zigarette? Heute ein absolutes No-Go. Früher war das anders: Im Jahr 1966 stand in medizinischen Lehrbüchern tatsächlich, dass schwangere Frauen gefahrlos eine halbe Packung Zigaretten am Tag rauchen können.

#12 Linkshänder aus Trotz
Last but not least: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Eltern geraten, ihre linkshändigen Kinder zu Rechtshändern umzuerziehen. Einige Pädagogen, Psychologen und andere angebliche Experten behaupteten, dass die „Wahl“ der linken Hand eine Trotzreaktion sei, die unterbunden werden müsse. Wieder andere meinten, dass das Aufwachsen als Linkshänder zum Stottern führen würde. Und dann gab es noch die, die dachten Linkshänder seien vom Teufel besessen. Okaaaaay…