Kinder ans Grillen heranführen
Meistens braucht es nicht viel, Kinder für eine Grillparty zu überreden. Denn die meisten Kinder grillen genauso gerne, wie die meisten Erwachsenen. Das liegt nicht nur am leckeren Gemüse, Fleisch und den Würstchen, sondern insbesondere auch am Drumherum. Die Kinder können beim Grillen unter Aufsicht der Erwachsenen ihr Essen größtenteils schon selbst zubereiten und dabei zusehen, wie es sich von Minute zu Minute verändert, bis es endlich auf dem Teller landet.
Wichtig ist nur, dass die Kinder bei der Hand genommen werden und ständig unter Aufsicht sind. Gerade auf Grillpartys mit mehreren anderen Kindern steigt der Adrenalinspiegel und die Kinder bringen sich gegenseitig in noch mehr Aufruhr, als alleine. Es gilt daher:
- …von vornherein eine sichere Grillumgebung zu schaffen. Dazu gehört ein sicherer und standfester Grill. Und fast noch wichtiger: ein richtiger Grillplatz, wie zum Beispiel eine mit Steinen abgegrenzte Grillstelle. Entscheidend ist, dass der Grill in sicherer Entfernung zum Esstisch und dem Spielbereich steht. Auch auf den Einsatz von Spiritus sollte verzichtet werden. Nur so kann vermieden werden, dass die Kinder während des Spielens durch den Grill verletzt werden.
- …die Kleinen zu integrieren. Kinder wollen immer ihren Vorbildern nacheifern. Im Fall der Grillpartys sind das die Grillmeister – in den meisten Fällen also wohl die Eltern. Daher sollten auch die Jüngsten schon die Chance bekommen, beim Grillen mit Hand anzulegen. Das können kleine, einfache Aufgaben sein, wie das Wenden des Grillguts oder das Einfüllen der Kohlen in den Grill.
- …Kinder auch beim Vorbereiten des Grillguts helfen zu lassen: Fleisch und Fisch marinieren und würzen, Salate waschen und Soßen zubereiten, Nachtisch machen. Kinder wollen gebraucht werden und empfinden besondere Freude darüber, wenn sie als ein wichtiger Teil der Party wahrgenommen werden.
Gesundheitsbewusstes Grillen
Nicht nur für die Kinder, sondern genauso für die Erwachsenen ist es wichtig, gesundheitsbewusst zu grillen. Das heißt nicht nur auf ausgewogenes Grillgut zu achten, sondern auch auf eine gesunde Zubereitung.
- Am Allerwichtigsten ist es, zu verhindern, dass Fett in die Glut tropft. Denn dabei entstehen ringförmige (polycyclische) aromatische Kohlenwasserstoffe, die im Verdacht stehen krebserregend zu sein. Gerade Benzpyren wird als Hauptursache für Magenkrebs vermutet und über den Rauch setzen sich diese Substanzen am Grillgut fest.
- Am besten sollte daher durchwachsenes Fleisch ausgewählt werden, damit nicht zu viel Fett verbrennen kann. Wer die Fleischstücke schön dünn schneidet, setzt sie der Glut umso kürzer aus. Übrigens: Schwarze Stellen und verbrannte Ränder, egal ob von Fleisch oder Gemüse, sollten ganz abgeschnitten und nicht gegessen werden.
- Gepökeltes Fleisch sollte am besten gar nicht gegrillt werden, da dabei schädliche Stoffe, sogenannte krebserregende Nitrosamine entstehen. Gepökelt sind zum Beispiel: Kasseler Kotelett, Leberkäse, Speck, Wiener Würstchen, Bockwürste und Fleischwürste.
- Als Brennmaterial sollten immer nur Holzkohle oder Holzkohlebriketts verwendet werden. Denn beim Verbrennen von Papier oder Holz mit hohem Harzanteil entstehen ebenfalls krebserregende Stoffe
Sicherheit beim Grillen
Allem voran steht beim Grillen mit Kindern die Sicherheit. Nichts drückt die Stimmung einer Grillparty so sehr, wie ein Grillunfall; sei es auf Seiten der Erwachsenen oder der Kleinen. Wie bereits erwähnt, ist vor allem die Verwendung von Spiritus zu meiden, da es sonst zu Verpuffungen und meterhohen Flammenwänden kommen kann. Nicht selten haben Berührungen von Kleinkindern mit solchem Feuer Krankenhausaufenthalte und lebenslange Beeinträchtigungen zufolge.

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Es ist weiterhin wichtig, dass immer mindestens ein Erwachsener am Grill steht. Einerseits, um zu vermeiden, dass ein Kind unbeaufsichtigt mit glühenden Kohlen oder dem Rost in Berührung kommt, andererseits um als Ansprechpartner bei Fragen zur Verfügung zu stehen. Kinder sind extrem neugierig und wollen alles wissen oder probieren es im Zweifelsfall einfach selbst aus, falls ihnen niemand hilft.
Wie jede andere Party auch, endet eine Grillparty mit Kindern nicht unbedingt sofort, wenn die Kinder ins Bett gebracht wurden. Für Eltern ist es auch wichtig ihre Zeit alleine zu haben und sich über die Kleinen auszutauschen oder „Erwachsenenthemen“ zu besprechen. Hier kommen wiederum andere Sicherheitsaspekte ins Spiel. Durch die Aufregung von der Grillparty sind die Kleinen oft noch voller Energie und wollen nicht gleich Schlafen. Doch auch ohne im gleichen Raum zu sein, kann auf das Kind geachtet werden: Während die Großen noch im Garten sitzen, können sie zum Beispiel mittels Babyphone eine Geräusch- oder sogar Bildübertragung aus dem Kinderzimmer empfangen. So kann auch überprüft werden, ob Babys die ganze Zeit schreien oder die Kleinen irgendetwas brauchen.

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5 weitere Geheimtipps
- Die Mischung macht‘s! Obwohl alles Fleischige den meisten Menschen am besten schmeckt, sorgt alleine die Farbvielfalt durch Gemüse auf dem Teller für die nötige Abwechslung für Auge und Magen. Zucchini, Paprika, Tomaten und Karotten lassen sich beispielsweise auch wunderbar grillen.
- Belohnt werden dürfen die Kleinen übrigens dennoch mit etwas Süßem zum Nachtisch. Marshmallows lassen sich über dem Grill wunderbar rösten.
- Damit keine Langeweile zwischen Anzünden des Grills und Essen aufkommt, sollten Spiele oder andere Aktivitäten bereitstehen. Nicht alle Kinder sind ständig am Grillen selbst interessiert und erwarten von einer Party im Freien auch ein wenig Bewegung oder sogar die Möglichkeit ein bisschen im Dreck zu tollen. Die Erwachsenen sollten sich kleine Spiele überlegen und am besten mit den Kindern zusammen spielen. Dadurch entsteht Gruppendynamik und die Stimmung hebt sich ganz von alleine.
- Musik über eine Anlage oder sogar live unterstützt diese Stimmung noch mehr. Was gibt es im Sommer und gerade bei untergehender Sonne gemütlicheres?
- Und letztlich ist auch an die Dekoration zu denken. Eltern können sich mit Kindern zusammen ein Motto überlegen oder die Dekoration einfach dem Sommer gemäß auswählen. Cocktailschirmchen in die Getränke, Lampions an den Baum, Strandmotive auf den Servietten – der Kreativität darf freien Lauf gelassen werden.