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Längere Winterferien statt erneute Schulschließungen?

Junge mit Kaputze im Winter
Schulen, Winter und Corona-Maßnahmen.
©Unsplash/ Jon Tyson

Stoßlüften gegen das Corona-Virus. Im Winter bedeutet das kalte Klassenzimmer. Unterricht mit Jacke und Mütze halten Lehrer für wahrscheinlich. Politiker schlagen bis zu vier Wochen längere Winterferien vor.

Es soll keine erneue Schulschließungen geben

Die Zahl der Corona-Infizierte steigt derzeit wieder rapide an und Politiker beraten sich über sinnvolle Maßnahmen zur Eindämmung. Noch geben sie Entwarnung: Die oberste Priorität ist und bleibt es, dass die Schulen geöffnet bleiben. Das Wohl der Lehrer und Schüler stehe an erster Stelle. Auch das Robert Koch-Institut (RKI) betont erneut: Kinder und Jugendliche seien keine „Treiber der Pandemie“. Dennoch gilt es natürlich das Infektions-Risiko an Schulen weiter eindämmen.

Lüften als wichtiger Teil des Hygienekonzepts

Alle 20 Minuten soll in Klassenzimmern für mindestens drei Minuten gelüftet werden. Das hat die Kultusministerkonferenz Ende September als eine der wichtigen Maßnahmen beschlossen. Mit sinkenden Außentemperaturen wird das zunehmend zum Problem.

Unterricht mit Mütze und Jacke

„Für die kalten Monate werden jetzt Pullover, Schals und Decken zur Grundausstattung der Schülerinnen und Schüler gehören“, erklärt Susanne Lin-Klitzing Chefin des Deutschen Philologenverband der “Bild”. Ähnlich schätzt die Lage auch Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) ein. Er hat sich mit einem Brief an alle Eltern und Schüler gewandt, mit der Bitte sich nach den Herbstferien “warm anzuziehen”.

Verlängerung der Winterferien

Ein anderer Lösungsansatz kommt aus der Union. So schlägt Stephan Pilsinger, CSU-Abgeordneter aus München, bis zu vier Wochen längere Winterferien vor. Gegenstimmen kommen direkt aus der eigenen Partei. Markus Söder hat sich bereits von dem Vorschlag distanziert.

Auch Stefanie Hubig, Präsidentin der Kultusminister Konferenz, hält den Vorstoß für wenig sinnvoll: „Wenn man schaut, wo derzeit die Infektionen entstehen und weitergegeben werden, dann sind das nicht die Schulen. Deshalb ist es fraglich, ob verlängerte Ferien überhaupt die Infektionen eindämmen könnten“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Handlungsempfehlungen vom RKI

Parallel zu den Diskussionen hat das RKI neue Handlungsempfehlungen für Schulen veröffentlicht.
Diese Empfehlungen gelten weiterhin:

  • Abstand halten
  • Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Masken tragen und Lüften

Als größte Herausforderung sieht das RKI die bevorstehende Erkältungs- und Grippe-Welle. Im Winter könnten die Corona-Testkapazitäten an ihre Auslastungsgrenzen kommen. Daher rät das Institut:

  • Bei Symptomen soll man auch ohne positives Testergebnis zu Hause bleiben und nach 48
  • symptomfreien Stunden wiederkehren.
  • Jede Schule soll individuell entscheiden, welche Maßnahmen sie zusätzlich einführen will.
  • Als Orientierung: Schulpersonal sollte Masken tragen, Schul-Ferne Personen sollten keinen Zutritt bekommen.
  • Jede Klasse sollten einen Weg im Gang zugeschrieben bekommen und ihren Klassenraum nicht wechseln.
  • Schulpartys und Klassenfahrten sollten abgesagt werden.
  • Sport im Freien
  • Ist ein Klassenkamerad an Corona erkrankt, bietet sich eine Quarantäne für die ganze Klasse an.

Quellen

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