Bundestag beschließt Änderungen für Elterngeld

Eurobanknoten Hunderter und Fünfziger
Eltern und Experten fordern zusätzliche Hilfe für Eltern
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Eltern sollen aufgrund von Corona keine Einbußen beim Elterngeld mehr haben. Der Bundestag beschloss daher einige gesetzliche Änderungen. 

Neue Berechnungsgrundlage für Elterngeld 

In den vergangenen Wochen wurden die Stimmen um eine Änderung des Elterngeldes immer lauter. Jetzt hat der Bundestag über eine neue Berechnungsgrundlage abgestimmt, die es Müttern und Vätern einfacher machen soll Elterngeld zu erhalten. 

In Zeiten vor Corona wurde das Elterngeld auf Grundlage des Nettoeinkommens der letzen 12 Monate vor der Geburt des Kindes zu Berechnung verwendet. Wer nun aber wegen Corona weniger verdient muss sich deswegen keine Sorgen mehr machen. Denn Lohnersatzleistungen, wie Kurzarbeiter- oder Arbeitslosengeld 1 sollen bis zum Jahresende nicht mehr auf das Elterngeld angerechnet werden 

Regelungen für Elternzeit und Partnerschaftsbonus abgeändert 

Zudem sichert ein neuer Beschluss die Verschiebung der Elternzeit. Sollte ein Elternteil einen systemrelevanten Beruf ausüben und sich daher aktuell keine Elternzeit nehmen können, ist es möglich diese aufzuschieben. Sollten beide Elternteile in Teilzeit arbeiten, um sich die Kindererziehung zu teilen, greift der sogenannte Partnerschaftsbonus. Die Bedingungen hierfür sollen ebenfalls aufgrund von Corona gelockert werdent, wenn Teilzeit gerade nicht einzuhalten ist. 

Der Bundesrat stimmt in den nächsten Tagen über die Ausnahmeregelung ab, welche dann rückwirkend zum 1. März bis zum Ende des Jahres gelten soll. 

Wem steht Elterngeld zu? 

Elterngeld wird für frischgebackene Eltern welche nach der Geburt weniger oder gar nicht arbeiten möchten, zur Verfügung gestellt. Mütter und Väter können zwischen 300 und 1800 Euro als Unterstützung vom Staat bekommen.  Abhängig vom Nettoverdienst wird die genaue Höhe berechnet. Sollten sich beide Elternteile an der Betreuung beteiligen kann der Bonus bis zu 14 Monate lang ausgezahlt werden. 

Corona-Elterngeld: Noch weitere Unterstützung gefordert 

Nachdem Kitas und Schulen nur langsam wieder ihre Türen öffnen, bedeutet das für Eltern weiterhin Stress zwischen Homeoffice und Kinderbetreuung, zwischen Kundengesprächen und Bauklotz-Türmen.  

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) wünscht sich daher ein Corona-Elterngeld. „Die Erfahrung vieler Eltern nach zwei Monaten Heimarbeit verdeutlicht jedoch die Grenzen der Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und produktivem Arbeiten zu Hause. Deshalb müssen erwerbstätige Eltern schnell entlastet werden, etwa mit einer Corona-Elternzeit und einem Corona-Elterngeld“, fordert Katharina Wrohlich, Leiterin der Forschungsgruppe Gender Economics am DIW Berlin.