Inklusion durch Sprache auf der Geburtenstation
Familie ist längt nicht mehr nur „Vater, Mutter und Kind“. Dieser Veränderung passt sich auch unsere Sprache immer wieder an: Patchwork-Familien oder Co-Elternschaft sind nur zwei Beispiele dafür.
Um Transsexuelle in den Bereichen Geburt und Familie besser zu inkludieren, haben sich die Universitätskliniken Brighton und Sussex in Großbritannien im Jahr 2021 dazu entschlossen, einige heteronormative Begriff zu ersetzen.
Demnach soll das Personal auf den Geburtsstationen und bei Geburtsvorbereitungskursen die folgenden Begriffe verwenden:
- „Mutter“ oder „Frau“ wurde zu „gebärendes Elternteil/ gebärende Person“
- „Vater“ wurde ersetzt durch „Elternteil“ bzw. „Co-Elternteil“
- „Muttermilch“ heißt seitdem „Menschenmilch“ oder „Milch vom stillenden Elternteil“
Geschlechtsneutrale Sprache als neuer Standard
In Brighton und Sussex, so hieß es damals als Begrüundung, wolle man konsequenter Weise fortan in Briefen, E-Mails oder Broschüren in Zukunft eine geschlechtsneutrale Sprache verwenden. Das berichtete das englische Nachrichtenportal „Metro“.
Die Entscheidung sorgte 2021 für jede Menge Wirbel. Doch die sprachliche Neuregelung wurde bis heute beibehalten.
Ganz abgeschafft wurde der Begriff „Frau“ freilich nicht. Cis-Frauen – also Personen, deren Geschlechtsidentität mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmen – könne man weiterhin als „Frau“ bezeichnen.
Australien veröffentlicht Empfehlungen
Auch das Gender Institute der Australian National University (ANU) in Canberra in Australien hat zur damaligen Zeit entsprechende Vorschläge gemacht. Für „stillen“ könnte man „Brustfüttern“ sagen – angelehnt an das englische Wort chest statt breast in breastfeeding. „Muttermilch“ könne zum Beispiel mit „Elternmilch“ ersetzt werden.