Tagelange Geburtstagsparty
Ihren 18. Geburtstag wollte sie groß feiern und fuhr mit Freunden nach London. Der Party-Trip der jungen Mutter dauerte am Ende fünf Tage. Ihre damals 20 Monate alte Tochter ließ sie während dieser Zeit allein in der Wohnung zurück. Das Kind verdurstete und verhungerte.
Verurteilt wegen Todschlags
Dafür verurteilte ein Gericht die mittlerweile 19-Jährige wegen Totschlags zu neun Jahren Haft. Die oppositionelle Labour-Partei in England sieht eine Mitschuld im Versagen des Sozial-Systems. Die Regierung würde nicht ausreichend in soziale Einrichtungen investieren, um Müttern den nötigen Rückhalt und Entlastung zu geben.
Mitschuld des Systems
Die junge Engländerin lebte zusammen mit ihrem Baby in einer Sozialwohnung, die ihr im Rahmen eines Mutter-Kind-Programmes zur Verfügung gestellt wurde.
Den Behörden war zu diesem Zeitpunkt bekannt, dass die damals 17-Jährige mit ihrer Mutterrolle überfordert war. Es habe Hinweise darauf gegeben, dass sie ihr Baby vernachlässige. Trotzdem war der Mutter kein eigener Sozialarbeiter zugewiesen, der hätte helfen können.
Die Regierung habe Sozialeinrichtungen einfach den Geldhahn zugedreht, klagt die Labour-Partei. Sie spricht in einem Bericht von Hunderttausenden „vergessenen Familien“ im Land.
Die Mutter des verstorbenen Kindes hat vor Gericht ihre Schuld eingestanden aber betonte, sie habe den Tod des Kindes nicht gewollt.
Bei Geschehnissen wie diesen handelt es sich nicht um Einzelfälle. Auch in Deutschland kommt es immer wieder vor, dass Kinder einige Tage unbemerkt allein gelassen werden.