Ikea wusste um die Gefahr
Mehrere Kleinkinder wurden in den USA bereits von ebendieser Kommode erschlagen oder verletzt – und das, bevor das 32 Kilogramm schwere Möbelstück auf Jozef fiel. Das Problem: Viele Eltern schrauben die Kommode nicht an der Wand fest. Versuchen die Kinder nun daran hochzuklettern, kann das Möbelstück umfallen und die Kinder unter sich begraben. In einem Statement schrieben die Eltern von Jozef: „Wir hätten nie gedacht, dass ein Zweijähriger es schaffen kann, dass eine Kommode, die nur 78 cm hoch ist, umkippt und ihn erstickt. Erst später erfuhren wir, dass diese Kommode vom Design her instabil war und nicht den Sicherheitsstandards entsprach und dass dies auch anderen kleinen Jungen passiert war.“
Eltern gehen vor US-Gericht
Die Kommode war bereits 2016 in den USA und Kanada wegen Sicherheitsmängel zurückgerufen worden. Dennoch warnte der Großkonzern nicht vor der Gefahr und forderte Käufer nicht dazu auf, das Möbelstück an die Wand zu dübeln. Familie Dudek ging vor ein US-Gericht und verklagte das Einrichtungshaus. Sie warfen dem Möbelhaus vor, von der tödlichen Gefahr gewusst zu haben.
So könnte die „Malm“-Kommode im Zimmer aussehen:
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Familie erhält Millionen
Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung zwischen den Eltern Joleen und Craig Dudek und Ikea. US-Medienberichten zufolge soll es sich um eine Zahlung in Höhe von 46 Millionen Dollar handeln. Umgerechnet sind das mehr als 41 Millionen Euro. Außerdem sieht die Einigung vor, dass sich Ikea-Vertreter mit Akteuren der Gruppe Parents Against Tip-Overs treffen müssen. Die Organisation hat sich das Ziel gesetzt, genau solche Umkipp-Unfälle zu verhindern. Die Familie Dudek will ihrem Statement zufolge eine Million Dollar aus der Vergleichszahlung an drei Gruppen spenden, die dafür kämpfen Kinder vor gefährlichen Produkten zu schützen.